Das Fantasy Genre ist in der 1:6 Figurenwelt eher unterrepräsentiert. Vornehmlich gibt es Figuren zu verfilmten literarischen Werken: Lord of the Rings von Asmus Toys, Game of Thrones von Threezero, Harry Potter von Star Ace und Conan von Kaustic Plastik. Daneben noch einige andere reine Filmfiguren, z. B. die schon älteren Monty Python and the Holy Grail Figuren von Sideshow oder die unlängst von Flirty Girl vorgestellte Archer Figur, inspiriert durch den Film Your Highness. Threezero kündigte vor gut einer Woche eine Altair Figur zum Videogame Dragon Age an. Und Phicen präsentiert jetzt die Figur Huntress.
Die Figur trägt den Untertitel Artistic Interpretation im Titel. Sie wurde zeitgleich mit zwei weiteren künstlerischen Interpretationen angekündigt: Maidservant ist ein Mädel im French Maid Outfit und gehört in die Uniform Temptation Serie und somit in die bei einigen Sammlern beliebte Fetisch Look Ecke. Little Red Riding Hood, hierzulande besser bekann als das grimmsche Rotkäppchen hat als Märchenfigur schon eine gewisse Nähe zum Fantasy Genre. The Huntress scheint dann direkt von Fantasy Art inspiriert worden zu sein und erinnert an die Bilder von Luis Rojo, Boris Vallejo oder Frank Frazetta. Bei meiner Recherche habe ich dieses Wallpaper gefunden.
Die Seite machte keine Angaben zur Quelle, aber ich bin mir recht sicher, dass es ein Werk von Luis Rojo ist.
Soweit ich das überblick, ist Huntress die erste Figur, die direkt von dieser Kunstform inspiriert wurde. Es gibt zwar von Yamoto in der Fantasy Figure Galerie eine Reihe Statuen, die dieser Kunst huldigen. Als 1:6 Actionfigur ist Huntress aber eine echte Pionierin. Sollte sie sich gut verkaufen, kann man sich vorstellen, dass Phicen weitere Figuren in diesem Stil folgen lässt. Es würde sich ja geradezu anbieten. Phicen Bodies schreien danach, möglichst viel nackte Haut zu zeigen, etwas das sie gemeinsam haben mit den meist spärlich gekleideten Amazonen der Fantasy Malerei.
Verpackung
Die Box besteht aus einem bedruckten Überstreifer und der eigentlichen inneren Box. Das Cover zeigt vorne die Figur. Auf den Seiten steht der Titel und auf der Rückseite sehen wir eine weitere Abbildung der Figur und eine Auflistung der Teile.
Das Farbklima ist in Brauntönen gehalten und macht einen fast monochromen Eindruck. Ganz nett anzuschauen, aber sicher auch kein Meisterwerk in Sachen Design. Aber letztlich ist das natürlich auch Geschmackssache.
Nach dem Abstreifen des Covers liegt eine schwarze Box in Leinentextur vor uns. Auf dem Deckel befindet sich unten das eingestanzte Phicen Logo in Gold. Die sehr stabile Box vermittelt so einen recht wertigen Eindruck. Der Verschluss an der rechten Seite ist magnetisch.
Wenn wir den Karton aufklappen, fällt unser Blick auf eine oben aufliegende Anleitung zur Figur. Das ist schon mal vorbildlich. Bei meinem letzten Review habe ich eine solche Anleitung schmerzlich vermisst. Der Zusammenbau ist diesmal viel weniger kompliziert, man käme also durchaus auch ohne die Anleitung aus, aber es ist ja nie auszuschließen, dass man über ein Teil stolpert, von dem man nicht genau weiß, wo es hingehört, oder wie es angebracht wird.
Unter einer dünnen Schaumstoffmatte finden wir dann den Inhalt in einem Schaumstoffeinleger. Die Box hat eine ausreichende Tiefe, so dass man nicht befürchten muss, dass Kleinteile durch die Box purzeln.
In der Box befinden sich dann die Figur, die Rüstungsteile, die Waffen und eine Basis.
Head Sculpt
Man ist immer versucht in einem Kopf, der nicht explizit einem bestimmten Vorbild zugeordnet wurde, nach Ähnlichkeiten mit Schauspielern oder anderen Vorbildern zu suchen. Auch zu Huntress gab es hier und da ein paar Vorschläge, aber keinen, der wirklich überzeugte. Der Head Sculpt für sich genommen ist recht ordentlich. Phicen verwendet gerne Köpfe mit asiatischer Physiognomie.
In manchen Fällen hätte vielleicht ein kaukasischer Typus besser gepasst, beispielsweise bei Lady Magician, die durch die Comicfigur Zatanna inspiriert wurde. Ausgehend vom mittelalterlichen Fantasy Look der Figur, hätte auch zu Huntress ein kaukasischer Kopf meines Erachtens besser gepasst. Nichtsdestotrotz ist es aber ein hübsches Gesicht und ein gut gelungener Kopf.
Body
Als Körper wurde ein Generation 4 Body mit großer Oberweite verwendet. Die Gelenke sind hier noch nicht stufenlos beweglich und rasten an vorgesehenen Stellen ein. Auch wenn die Beweglichkeit recht gut ist, habe ich da immer etwas Angst, dass da mal was bricht. Das verhindert dann auch, dass ich exzessiv herumpose. Die neuen Stahlskelette, flößen da schon etwas mehr Vertrauen ein. Der Look des Körpers ist natürlich klasse und das ist es, was Fans an den Phicen Körpern lieben.
Outfit
Wie bei Fantasy Art Schönheiten üblich, herrscht auch bei Huntress Textilknappheit. Out of the Box trägt sie ein leinenartiges Halstuch, einen knappen seitlich geschnürten Slip Eine Korsage, ein Top das mehr oder weniger nur aus Ärmeln besteht und ein paar Boots mit Rüstungsteilen, Die Textilien sind aus einem wildlederartigem Material. Nur die Ärmel am Top sind aus einem feineren Gewebe. Die Rüstungsteile sind aus Plastik und unterschiedlich hart. Zum Ankleiden der Figur müssen Kopf, Hände und Boot-Füße abgenommen werden. Das funktioniert problemlos, nur mir den Boots sollte man etwas vorsichtig sein.
Wie viele Fantasy Kriegerinnen scheint auch Huntress nicht die geringste Angst vor einer Blasenentzündung zu haben und trägt auch ihre Rüstung mehr als Accessoire, denn als wirklichen Schutz in einem Kampf. Aber Zweckmäßigkeit, spielte in der Fantasy Malerei ja noch nie eine Rolle. Es geht darum, die Figur möglichst sexy erscheinen zu lassen, die Rüstung soll diese Sexiness nur unterstreichen, darf sie aber in keinem Falle behindern. Sinn und Zweck einzelner Komponenten sollten also besser nicht hinterfragt werden. Wofür steht etwa das lederne Halsband mit dem Ring? Ich bin mir sicher, das bringt jede Feministin auf die Palme.
Aber wie steigen hier in keine Sexismusdiskussion ein. Gehen wir die Rüstungsteile einfach mal von oben nach unten durch. Die Teile sind aus Plastik haben aber eine schöne metallische Bemalung und sehen aus wie aus Bronze gefertigt.
Die beiden Schulterpanzer haben auf der Rückseite einen kleinen Pin. Auf dem Top sind auf den Schultern zwei Gummipolster mit passender Bohrung aufgenäht. Hier werden die Schulterpanzer aufgesteckt. Auf dem Rücken trägt Huntress ein kleines Metallplatte, die vorne mit Lederriemen gehalten wird. Dieses Teil war in meiner Box zweimal vorhanden. Wahrscheinlich ein Versehen beim Packen der Figur. Aber ein Extra Teil nimmt man ja immer gern 😉
Für die Arme kann man zwischen Rüstungsteilen und Wildlederstulpen wählen, oder als Feind der Symmetrie links das eine und rechts das andere verwenden. Auch für die Handgelenke gibt es noch ein kleines Rüstungsaccessoire.
Die behandschuhten Hände sind auf dem Handrücken durch ein Rüstungsteil geschützt. Und wo wir gerade bei den Händen sind. Insgesamt gehören sieben Hände zum Lieferumfang. Zwei geschlossene rechte Greifhände, unterschiedlich eng geschlossen, ein Paar, offene, recht flexible Greifhände. Eine linke entspannte Hand, eine linke Faust, eine linke Hand mit zwei ausgestreckten Fingern. Die Hände lassen sich ohne Probleme und ohne Anwärmen wechseln.
Die Panzerung auf den Hüften sieht gut aus. Es sieht aus wie Panzerplatten die mit einem Lederpolster verbunden sind. Im Gürtel der Figur fehlt das Loch, aber das lässt sich mit einer Stecknadel leicht stechen.
Klar, dass in der Fantasy so ziemlich alles erlaubt ist, aber ich finde, die silberne Gürtelschnalle sieht im Vergleich zu den Rüstungsteilen etwas zu modern aus. Ich vermute, dass hier einfach ein bereits vorhandenes Teil recycelt wurde.
Dann gibt es noch zwei unterschiedliche Knierüstungen mit Lederriemen, die an Strapse erinnern.
Das letzte Bekleidungsstück ist ein Umhang, der mit Druckknöpfen geschlossen wird. Mir persönlich gefallen die Zickzackfransen des Umhangs nicht, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Zubehör
Als Zubehör hat die Kriegerin ein Schwert und eine Axt dabei.
Das Schwert erfüllt sicher seinen Zweck, wirkt aber im Vergleich zu den Rüstungsverzierungen recht simpel. Hier hätte ihr Phicen eine etwas ausgefeiltere Klinge gönnen können.
Die riesige Streitaxt mit einem Knochenarm, der die Klinge hält, wirkt schon ein wenig grotesk und lässt mich an Rummelplatz und Geisterbahn denken. Diese Waffe polarisiert. Man wird sie lieben oder hassen. Letztlich ist das wirklich Geschmackssache. Die Gestaltung dieser Requisite wurde jedenfalls liebevoll ausgeführt.
Die Basis kommt ohne Tragesäule aus. Sie hat vier runde Noppen, auf die die Stiefel aufgesteckt werden. So steht die Figur sicher, ohne dass ein Fremdkörper in Form einer Halterung den optischen Eindruck schmälert.
Fazit
Jede Actionfigur hat ihre Zielgruppe. Bei Huntress sind das Fantasy Freunde, die vor allem sexy Warrior Women aus dem Pinsel von Luis Rojo und anderen Künstlern zu schätzen wissen. Wenn das euer Thema ist, und ihr auch noch Phicen Ladies mögt, werdet ihr an der Figur viel Spaß haben. Die Figur wurde mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Auch die Verarbeitung und das Rüstungskonzept sind gut durchdacht, (natürlich nicht in Bezug auf die Schutzwirkung) Alle Teile lassen sich problemlos anbringen und bleiben auch dort wo sie bleiben sollen. Nichts ist nerviger als Teile die sich ständig lösen und jede Fotosession zu einer Geduldsprobe machen.
Ich selbst bin kein Fantasy Fan, aber ich finde die Figur sehr gut gelungen und freue mich darauf, sie in einem Comic auf andere Figuren der Fantasy-Welt treffen zu lassen.
Ein paar weitere Fotos gibt es in unserem Facebook Album
Huntress bekommt Ihr natürlich auch bei S.P.A.C.E
Bewertung
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Verpackung
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Sculpting
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Paintjob
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Body Look
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Body Beweglichkeit
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Outfit
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Zubehör
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Gesamteindruck/Fun Faktor
Bei Huntress sind das Fantasy Freunde, die vor allem sexy Warrior Women aus dem Pinsel von Luis Rojo und anderen Künstlern zu schätzen wissen. Wenn das euer Thema ist, und ihr auch noch Phicen Ladies mögt, werdet ihr an der Figur viel Spaß haben