Asmus Toys hat seit 2013 eine Lord of The Rings Lizenz. Und glücklicherweise konzentriert sich der Hersteller fast ausschließlich auf dieses Thema. Bisher erschienen der Morgul Lord, die Orcs Gothmog und Guritz, Gandalf the White, ein Nazgul mit Pferd, Eowyn und Aragorn. In der Preorder-Phase befinden sich Saruman, Mouth of Sauron, sowie Merry & Pippin. Auf der STGCC in Singapur wurde auch schon Gandalf the Grey mit seinem Karren gezeigt. Neben LotR hat Asmus auch eine Lizenz für die Hobbit Trilogie. Hier sind Bard und Tauriel erschienen. Insgesamt also schon ein recht ansehnliches Line-Up.
Tauriel ist nach Eowyn die zweite weibliche Figur zu den Tolkien Filmen. Der Charakter taucht in den Büchern allerdings nicht auf, ist also eine reine Film Erfindung. Daran hat sich vielleicht mancher Tolkien Purist gestört, aber Peter Jackson und sein Team haben hier wirklich einen tollen Charakter geschaffen, nicht zuletzt auch, weil weibliche Figuren im Hobbit stark unterrepräsentiert sind. Bei YouTube habe ich dieses Feature gefunden, dass Tauriels Entstehungsgeschichte sehr gut verdeutlicht.
Teil 1
Teil 2
Verpackung
Wie die LotR Figuren kommt auch Tauriel im Modell „Schuhkarton“. Das Design ist aber etwas üppiger gestaltet. Während die LotR Boxen keinerlei Abbildung zeigen und nur prominent das LotR Logo in den Vordergrund stellen, zeigt die Tauriel Box die Schauspielerin Evangeline Lilly als Tauriel auf der Frontseite. Die Seitenteile zeigen den Schriftzug Daughter of Mirkwood mit elbischen Ornamenten. Die Rückseite zeigt Text (die üblichen Sicherheitshinweise) und weitere Ornamente. Insgesamt finde ich das Design der Box ganz ansprechend.
Nach dem Abheben des Deckels findet man ein Deckblatt mit einem Bild der Figur und ein paar Angaben zu ihrer Geschichte. Unter einer Schaumstoffabdeckung befinden sich dann ein Schaumstoffeinleger mit der Figur, den Händen und Dolchen. Und darunter ein weiterer Einleger mit dem übrigen Zubehör und dem Figurenständer. Und nicht übersehen: Im Deckel klebt noch eine Tüte mit dem Umhang. Kopf und Haare der Figur sind in Plastikfolie eingeschlagen. Alles in allem eine hübsche, sammlerfreundliche Box, die den Inhalt gut schützt.
Head Sculpt
Es gibt wahrscheinlich nichts Schwierigeres als einen jungen, weiblichen Kopf zu modellieren. Ein hübsches Gesicht hat meist wenig wirklich markante Merkmale. So entscheiden dann wirklich Feinheiten über die Ähnlichkeit mit dem Vorbild. So hat der Tauriel Kopf schon Ähnlichkeit mit Evangeline Lilly, ist aber auch ein wenig „off“. Die Wangen schein mir etwas zu voll zu sein und die Augen liegen zu tief. Positiv ist aber, dass er im Vergleich zu Eowyn weniger puppenhaft wirkt.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist natürlich auch die Frisur. Modelliert vs. Gerootet ist oft eine Glaubensfrage. Manche Sammler bevorzugen das Eine oder das Andere. Man hat sich bei Asmus für eine Mischung aus modelliertem und gerootetem Haar entschieden. Das ist nachvollziehbar. Die komplizierte Frisur mit all den kleinen Zöpfen hätte sich komplett mit gerootetem Haar wahrscheinlich nicht überzeugend umsetzen lassen.
Die einzige Alternative hätte dann darin bestanden, die Frisur komplett zu modellieren, Durch die langen Haare hätte der Kopf dann aber jedwede Beweglichkeit verloren. Also blieb als Kompromiss nur die Mischung. Wie gelungen das nun ist, darüber gehen die Meinungen stark auseinander. Irgendwie wirkt das natürlich etwas unrealistisch. Aber wäre ein gänzlich unbeweglicher Kopf eine Alternative gewesen? Sicherlich nicht, denn dann würde eine Pose mit angelegtem Bogen schon mal flachfallen. So ist die Mischung, wenn auch nicht ganz glücklich doch der beste Weg.
Plastik und Haar reflektieren das Licht unterschiedlich. Beim Fotografieren muss man dann ein bisschen mit der Lichtsetzung tricksen, damit die beiden Materialen farblich miteinander harmonieren. Bekommt die Figur zuviel Licht von oben, erzeugt die durch die unterschiedliche Lichtreflektion entstehende Farbdifferenz einen hässlichen Badekappeneffekt.
Der Paintjob wurde ordentlich erledigt. Die Haut hat eine feine Textur. Details wie die Augenbrauen und der sanfte Übergang am Haaransatz wurden toll ausgeführt. Sie hat nur einen Hauch zuviel Eyeliner aufgelegt.
Body und Beweglichkeit.
Der Body ist für sich genommen gut beweglich, wird aber kostümtechnisch etwas eingeschränkt. Das größte Manko stellen hier die Stiefel dar. Das Material ist sehr hart und unbeweglich, wodurch dann die Füße ebenso unbeweglich sind. Scheinbar hat man auf Fußgelenke ganz verzichtet.
Der Torso wurde mit Gummi überzogen, Davon profitiert in erster Linie der Look des Halses. Vom Rest ist ja nichts zu sehen. So sorgt die Gummihaut dann dafür, dass der Body sich zwar neigen lässt, aber immer wieder schnell in seine Ausgangsposition zurückkehrt. Die Beweglichkeit von Armen und Beinen ist gut. Die Unbeweglichkeit der Füße erschwert das Posen und geht natürlich auch sehr zu Lasten der Standfestigkeit. Für manche Posen wird man um den Figurenständer einfach nicht herumkommen.
Die Figur kommt mit sieben Händen. Wenn wir sie aus der Verpackung nehmen, trägt sie die entspannten Hände. Es liegen eng geschlossene Greifhände, Pistolenhände und eine rechte Hand zum Halten der Bogensehne bei. Die normalen Greifhände harmonieren am besten mit den Dolchen.
Für die Pose mit dem Bogen habe ich zum Halten die linke Pistolenhand verwendet, weil sie etwas weiter geöffnet ist. Die Hände sind relativ hart und unflexibel. Vor dem Austausch sollte man sie in jedem Fall erwärmen. Im erwärmten Zustand sind sie wesentlich flexibler. So bekommt man auch den Bogen in eine normale Greifhand, was dann natürlich besser aussieht. Erkaltet gibt die Hand den Bogen aber kaum wieder her, also jedes Mal anwärmen. Auch solltet Ihr beim Wechsel der Hände vorsichtig sein, denn leider liegen, wie so oft, keine Ersatzpegs bei.
Outfit
Die Verarbeitung aller Textilien ist gut. Tauriel trägt ei grünes Gewand und eine Hose mit Kunstlederbesatz. Das Leder sieht wirklich gut aus. Beide Kleidungsstücke schränken die Beweglichkeit kaum ein.
Über dem Gewand trägt sie eine mit Ranken verzierte Korsage aus Kunststoff. Aus demselben Material sind auch die Unterarmstulpen. Der Look dieser Kleidungsstücke ist durchaus überzeugend. Der Gürtel ist ebenfalls aus Kunststoff, allerdings etwas weicher. Er lässt sich problemlos öffnen und schließen. Auf dem Gürtel ist ein Futteral aus Kunstleder zur Aufnahme der Dolche aufgezogen.
Die Stiefel sind ebenfalls schön gestaltet, aber wie schon erwähnt, ist das Material sehr hart und schließt Bewegung der Füße aus. Hier wäre softeres Material eindeutig besser gewesen.
Tauriel ist schon fast einsatzbereit wenn wir sie aus der Verpackung nehmen, lediglich der Köcher muss noch auf den Gürtel gezogen werden. Und natürlich müssen wir die Hände austauschen, wenn Tauriel mit ihren Waffen hantieren soll.
Es gibt noch ein weiteres Kleidungsstück, welches sich im Deckel der Box befindet. Ich habe es tatsächlich erst entdeckt, nachdem ich die ersten Bilder bereits gemacht hatte. Dieses Kleidungsstück ist ein grün-blauer, ärmelloser Reisemantel mit Kapuze. Für mich ist es eines der schönsten Kleidungsstücke der Figur. Es ist toll geschnitten und der Stoff hat etwas Samtartiges.
Das Anziehen funktioniert problemlos. Die übergezogene Kapuze gibt der Figur etwas Geheimnisvolles und verbirgt die Frisur, falls man sich gar nicht mit der Mischform anfreunden kann. Mir gefallen beide Looks ganz gut. Unter dem Reisemantel sieht man natürlich nichts von der Korsage, deshalb werde ich die Figur final wohl ohne ihn präsentieren.
Zubehör
Die Figur kommt mit folgendem Zubehör:
- Bogen
- Fünf Pfeile
- Zwei Dolche
- großer Dolch bzw. elbisches Kurzschwert
- Köcher/Scheide
Die Stichwaffen sind komplett aus Metall und sehen einfach klasse aus.
Der große Dolch wirkt etwas überproportioniert, ist also eher ein elbisches Kurzschwert.
Die Scheide aus Plastik kann als Köcher für die Pfeile oder als Schwertscheide verwendet werden. Es ist aber nicht möglich alle Pfeile plus Schwert in ihr unterzubringen. Mit etwas Gefrickel bringt man Schwert und drei Pfeile unter. Ich finde aber, dass das nicht so gut aussieht. Deshalb habe ich den Köcher in den Bildern immer alternativ benutzt.
Der Bogen lässt sich gut spannen und Tauriel kann die Pose halten. Natürlich sollte man vorsichtig mit dem Bogen umgehen. Es wäre ja zu schade, wenn die Bogensehne reißen würde. Beim Posen mit der Figur hatte ich an den Bogenbildern den meisten Spaß.
Fazit
Asmus Toys macht schöne Figuren zu Lord of the Rings und zum Hobbit, aber sie spielen noch nicht in der obersten Liga, denn es gibt immer mal wieder etwas zu bemängeln. Sei es der rote Cordanzug von Gothmog, der zu schmale Head Sculpt von Gandalf oder die wackeligen Pferde.
Tauriel gefällt mir gut. Sie hat einen für sich betrachtet schönen Head Sculpt, wobei die Ähnlichkeit mit Evangeline Lilly noch etwas zu wünschen übrig lässt. Die Mischfrisur aus gesculptetem und gerootetem Haar ist sicherlich auch gewöhnungsbedürftig, aber dazu gab es wohl wirklich keine machbare Alternative.
Voll und ganz zufrieden bin ich mit dem Zubehör. Bogen und Metallwaffen sind einfach klasse. Lediglich der Köcher hätte zwei Millimeter größer sein können um Schwert und Pfeile aufzunehmen.
Das Kostüm wirkt sehr authentisch. Schmuckstück ist hier eindeutig der Reisemantel. Einziges Manko am Kostüm sind die harten Stiefel und demzufolge die unbeweglichen Füße.
Schön wäre es auch, wären die Hände etwas beweglicher und ein paar Ersatzpegs beizulegen wäre auch nicht die schlechteste Idee gewesen.
Zusammenfassend kann ich aber sagen, dass ich mit Tauriel, von den kleinen Abstrichen mal abgesehen sehr zufrieden bin. Als Fantasy Sammler kommt man wahrscheinlich nicht um die Figur herum.
Weitere Fotos findet Ihr wie immer in unserem Facebook Album.
Und hier könnt Ihr Tauriel bei S.P.A.C.E bestellen.
Bewertung
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Verpackung
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Sculpting
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Paintjob
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Body/Beweglichkeit
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Outfit
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Zubehör
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Filmauthentizität
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Gesamteindruck/Fun Faktor
Mit kleinen Abstrichen eine sehr schöne Figur. Für Fantasy Fans ein Must Have.