Im Roman wird Gothmog nach der Eroberung von Osgiliath dort als Stadthalter eingesetzt. Seine Rasse bleibt unerwähnt.
Peter Jackson stand bei der Verfilmung von Return of the King vor dem Problem, dass die Orcs, abgesehen vom Hexenkönig, keinen Kommandanten hatten, der sie in die Schlacht führte. Diese Rolle wurde dann Gothmog zugewiesen, wobei sein Name im Film selbst nie ausgesprochen wird. Gothmog brauchte einen großen Wiedererkennungswert und musste sich von den anderen Orcs abheben. Als Bill Hunt (prosthetics makeup, Weta Workshop) an der Gothmog Maske arbeitete, hatte er ihm zunächst eine Fäulnis an die Nase modelliert. Peter Jackson kam dazu, nahm einen Klumpen Modelliermasse und packte sie auf das Modell. Gothmog solle ein bisschen wie John Merrick aussehen, sagte er und entschwand in ein Meeting mit Richard Taylor. Um weiteren Exzessen zuvorzukommen, packte Hunt kräftig Plastelin auf die Maske. Er wollte zu dem Punkt gelangen, wo es dann einfach zuviel war und Jackson sagen müsste: “That’s too much.” Aber als dieser dann wieder in die Werkstatt kam und den verunstalteten Gothmog Kopf betrachtete, hieß es: “That’s it!”
So wurde Gothmog zu einer Mischung aus John Wayne und dem Elefantenmensch. Ein ziemlich cooler Charakter, der in Erinnerung bleibt. Im Film wird er von Lawrence Makoare, gespielt. Der 1,90 m große Makoare spielte auch den Witchking und den Uruk-Hai Lurtz.
Gothmog befehligt die Orcs bei der Eroberung von Osgiliath und kommandiert die Orc Armee in der Schlacht um Minas Tirith. Im Kampf wird er von Eowyn verletzt und schließlich von Gimli und Aragorn erledigt.
Gothmog ist nach dem Morgul Lord die zweite Figur in der Lord of the Rings Serie von Asmus Toys.
Verpackung
Zur Verpackung gibt es wenig zu sagen. Sie folgt dem Prinzip “Schuhkarton”. Sie gleicht der Verpackung vom Hexenkönig, ist diesmal allerdings in Braun gehalten. Vorne sehen wir das Lord of the Rings Logo und auf den Seitenflächen verläuft ein Band mit elbischen Schriftzeichen.
Diesmal hat man die Figur nicht in Schaumstoff, sondern in klassische Plastiktrays gepackt. Im oberen Tray befinden sich die Figur, die Waffen und eine zusätzliche Faust. Im unteren Tray sind Figurenständer und ein Torso eingebettet.
Das ist drin:
Die Figur ist bereits komplett angekleidet und gerüstet, braucht nur bestenfalls noch eine Waffe. Also ist kein stundenlanges Herumgefrickel mit filigranen Schnallen usw. notwendig.
Der Kopf
Ich habe diese Figur mit Spannung erwartet, denn es ist die erste Asmus Lord of the Rings Figur mit einem Kopf. Der Witchking hatte ja keinen Kopf im eigentlichen Sinne. Asmus hat hier wirklich sehr gute Arbeit geleistet, wobei man bei einem so prägnanten Kopf seitens des Modellings sicher nicht viel falsch machen kann. Aber auch der Paintjob wurde professionell ausgeführt und kann sich gut sehen lassen.
Sehr gut gefällt mir auch, dass Gothmog hier und da ein paar spärliche Haare hat – am Hinterkopf und reichlich im linken Ohr. Etwas irritierend finde ich, dass sich auch an der Stelle mit dem zugeschwollenen Auge sehr viele Haare befinden. Ich weiß nicht, ob das jetzt nur meine Figur betrifft, oder ob die anderen Köpfe an dieser Stelle auch so haarig sind. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Body
Asmus verwendet Bodies von Kaustic Plastik, die wir ja bereits im District ausführlich besprochen haben. Die Beweglichkeit der Figur wird natürlich durch die ganzen Rüstungsteile ziemlich eingeschränkt, aber das wäre auch in der Realität der Fall – in einer Rüstung Yoga Übungen ausführen ist einfach Essig.
Der Charakter ist im Film durch diverse Geschwülste linksseitig stark behindert. So hinkt Gothmog, hält den kaum zu gebrauchenden linken Arm angewinkelt vor dem Bauch und hat Schwierigkeiten vom Warg abzusteigen. Äußerlich sichtbar sind neben den Gesichtsdeformationen eine Große Geschwulst am linken Oberarm und eine stark deformierte linke Hand.
Diese beiden Körperdetails wurden bei der Figur auch wiedergegeben. An der Hand lässt sich nichts aussetzen, aber die Geschwulst wirkt ein wenig wie auf das Kostüm aufgesetzt. Es ist sicher noch akzeptabel, hätte aber auch besser gelöst werden können.
Die rechte behandschuhte Hand gibt es zweimal, einmal als Faust und einmal zum Halten von Schwert oder Keule. Leider sitzt diese Schwerthand bei meinem Gothmog etwas locker und macht sich gerne schon mal selbstständig. Die Keule ist relativ schwer und kippt, wenn sie sich nicht gleich mit der Hand vom Körper löst, gerne mal seitlich weg und schwenkt, der Erdanziehung folgend, nach unten.
Rüstung und Kleidung
Die Rüstung besteht aus insgesamt 14 Teilen. Soweit ich das sagen kann, ist sie relativ filmgenau. In einer der Osgiliath Einstellungen sieht man unter dem linken Arm noch Teile eines scheinbar stark fragmentierten Kettenhemdes. Dieses wurde bei der Gothmog Figur nicht berücksichtigt, aber es ist mir auch nur in einer Einstellung aufgefallen. In den Szenen auf den Pelennor Fields habe ich es nicht bemerkt. Möglicherweise trägt Gothmog es dort also auch nicht.
Die Rüstungsteile sind…
eine dreiteilige Panzerung der rechten Schulter,
ein Brustpanzer,
Ellenbogenrüstung und Unterarmrüstung am rechten Arm. Unterarmrüstung mit Spike am linken Arm.
Lendenschurzrüstung und Oberschenkelpanzerung,
Unterschenkelbeinschiene und Fußkappen.
Unter der Rüstung trägt Gothmog eine Art Lederweste mit unterschiedlich langen Ärmeln. Das verwendete Material sieht wirklich gut aus und lässt die Weste verschließen und Orc-typisch angeranzt aussehen. Darunter trägt er noch eine weitere Weste aus einem harten filzigen Material. Diese bekommt man allerdings nicht zu Gesicht, wahrscheinlich dient sie dazu dem Oberkörper etwas zu versteifen und ihm noch etwas mehr Volumen zu geben.
Auf der Rückseite der Kunstlederweste ist ein Stück graumelierter Pelz aufgeklebt. Bis hierhin sieht alles sehr gut aus.
Aber was trägt Gothmog darunter? Ich kann mir nicht helfen. Für mich sieht das aus wie ein weinroter Cordanzug aus den 70er Jahren. Hier hat Asmus keine gute Wahl getroffen. Im Film ist von der Unterkleidung zwar selten was und wenig zu sehen, aber in jedem Fall ist sie dort dunkelbraun. Wie auch der Gesamteindruck eines Orcs braun ist. Dieses Rot ist einfach zu kräftig. Auch wäre ein etwas anders texturierter Stoff wahrscheinlich eine bessere Wahl als dieser cordartige Stoff gewesen.
Anscheinend hat aber bei Asmus jemand eine Schwäche für rote Cordanzüge, denn auch Guritz (der nächste Orc) trägt wieder einen.
Dann gibt es noch etwas, das im Film nicht zu sehen ist, und das sind Gothmogs Schuhe. Und… oh Wunder!.., er trägt moderne Schuhe. Jetzt erzähle mir bitte keiner, das sei authentisch, weil Lawrence Makoare beim Dreh exakt solche Schuhe getragen hat…
Glücklicherweise sieht man nicht viel von diesen Schuhen, nur ein Stück in der Seitenansicht oder wenn man die Figur von Hinten betrachtet. Vielleicht bin ich ja kleinlich, aber es wäre mit Sicherheit kein Akt gewesen, dem guten Gothmog auch ein paar anständige Orc Treter zu verpassen. Hier hat Asmus meines Erachtens an der falschen Stelle gespart.
Zubehör
Waffen
Gothmog nimmt als Befehlshaber die meiste Zeit nicht aktiv an den Kämpfen teil. Sein Job besteht eher darin Anweisungen zu brüllen. “Bleibt in Formation, Ihr Maden!”
Gegen Ende der Schlacht um Minas Tirith kämpft er allerdings mit Eowyn. Leider ist es kaum möglich einen guten Blick auf sein Schwert zu erhaschen. Asmus hat ihn jedenfalls mit einem sehr überzeugenden wuchtigen Breitschwert ausgestattet. Eine sehr glaubhafte Waffe für Gothmog. Der Knauf am Griff sitzt auf einem Metallstift und kann abgezogen werden, um ihm das Schwert in die Hand zu stecken.
Sehr schön ist, dass Asmus auch an die Keule gedacht hat. Nachdem er durch Eowyn verwundet wurde und diese den Witchking getötet hat, schleppt er sich übers Schlachtfeld und kriecht auf die ebenfalls verwundete Eowyn zu. Auf dem Weg zu ihr greift er sich dann besagte Keule, macht dann aber Bekanntschaft mit Gimlis Axt und Aragorns Schwert.
Die Keule ist deutlich schwerer als das Schwert, was zu den oben bereits erwähnten Problemen führen kann.
Torso
In besonderes Goodie ist dann noch der Torso eines gondorianischen Soldaten. Schön schaurig! Man kann ihn als Ergänzung auf die Steinbase legen oder schön in einem Diorama einer Schlachtszene verwenden.
Zum Zubehör gehört dann auch noch ein Figurenständer. Der Ständer ist ein “Greif-in-den-Schritt“- Ständer, so wie er auch z. B. von Hot Toys verwendet wird. Für die Bodenplatte gibt es zwei Alternativen. Eine flache Plastikplatte mit dem Lord of the Rings Logo und eine schwere Dioramaplatte die den Boden der Pelennor Fields darstellt, natürlich passend zum Torso mit entsprechend viel Blut darauf.
Fazit
Erst mal muss ich sagen, dass ich mit der Figur recht zufrieden bin.
- Der Head Sculpt ist klasse
- Rüstung und Zubehör wurden sehr gut umgesetzt
- auch die Keule ist dabei
- der Torso ist ein sehr nettes Goodie
Auf der Minusseite stehen:
- der rote Cordanzug (mit Sicherheit werde ich Gothmog bei Gelegenheit mal eine passende braune Hose spendieren)
- die modernen Schuhe, was sicher Jammern auf hohem Niveau ist, weil man nicht viel von ihnen sieht
- die etwas zu lockere rechte Hand.
Aber diese Nachteile schmälern das Vergnügen nur leicht. Und ich bin mir sicher, Herr der Ringe Fans werden die Figur lieben.
Natürlich findet Ihr Gothmog auch bei S.P.A.C.E
und ein paar weitere Bilder gibt es noch in unserem Facebook Album.
…The Time of Orcs has come!
Bewertung
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Verpackung
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Sculpting
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Paintjob
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Body/Beweglichkeit
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Outfit
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Zubehör
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Gesamteindruck/Fun Faktor
Ein toller Ork. 1 A Head Sculpt. Nur der rote Cord-Anzug schmälert das Bild.