Heute gibt es ein Gast Review von Bernd Kamlah.
Hallo Star Wars Fans,
DARTH MAUL – wohl sicher eine der coolsten Figuren des Star Wars Universums. Schon als die ersten Trailer zur Episode I herauskamen, war klar, dass der Film-Titel – „Die dunkle Bedrohung“ sich in einem Charakter manifestiert und zwar genau in diesem dunklen Krieger.
Absolut ikonisch der Auftritt zum Showdown auf Naboo, als sich die Masse der „Helden“ für den langen Weg entschied und den Kampf lieber zwei Jedis überlies.
Es folgten die bis dahin unerreichten Lichtschwertkampfszenen, die so gar nichts mit dem langweiligen Links-Rechts-Säbelgefuchtel der Ur-Trilogie zu tun hatten. Hier hat Ray Park, ein schottischer Stuntman und gelernter Kampfsportler (u.a. seit Kindesalter chinesisches Northern Shaolin Kung Fu), dem Charakter des dunklen Sith Lords mal so richtig Leben eingehaucht.
Doch was passierte dann? Eine Sekunde der Unachtsamkeit und schon war der Auftritt einer der faszinierendsten Filmfiguren aus Star Wars beendet – SCHOCK!!!!!
Soweit so gut. Es blieb also zu erwarten, dass diese Filmfigur nicht lange auf ihre Umsetzung im 1/6 Maßstab warten ließ.
Ein kurzer Abriss der „alten“ Figuren zum Vergleich und zur Einordnung der Erwartungen an den neuen Sith-Schüler :
Tatsächlich kam Darth Maul als Sammlerfigur dann auch von Sideshow und Medicom auf den Markt. Die Hasbro Version sei hier der Vollständigkeit erwähnt, hatte aber nicht viel mit „Collectible“ zu tun obwohl das Gimmik der zerteilbaren Figur schon irgendwo auch ihre Daseinsberechtigung hat – leider.
Der „alte“ Sideshow Darth Maul und so viel sei vorweggenommen, ich wähle den Begriff alt, weil er gegen den neuen wirklich alt aussieht, war für mich eine Enttäuschung.
Der Kopf wirkte etwas zu groß, der bullige Body war relativ starr und konnte die Dynamik der Filmfigur beim Posen nicht wirklich transportieren. Dazu das Painting. Die Grundfarbe eher orange als rot und die Augen einfach nur ein Trauerspiel. Die markanten Hörner am Kopf des Kämpfers sahen ebenfalls zu dick und unförmig aus. Das Lichtschwert hatte ebenfalls eher die Anmutung eines billigen Spielzeugs, keinerlei Textur des Plasmastrahls und auch noch dünn und spitz zulaufend mit dem Hang auch mal etwas krumm zu wirken. Mein Fazit: Furchtbar aber bis dahin „alternativlos“.
Dann kam in meiner „Kaufreihenfolge“ der Medicom Darth Maul in die Sammlung – ein Quantensprung gegenüber dem alten Sideshow Darth Maul. Die Augen leicht nach oben gerichtet, wirkte er deutlich aggressiver. Dazu ein Lichtschwert mit deutlich dickeren „Klingen“ und ein Body, der die Dynamik bei Kampfposen gut widerspiegelte.
Aber auch diese Figur hatte Schwächen. Der Medicom Body wirkte insgesamt im Vergleich zu den übrigen 1/6 Figuren eher zierlich. Nun ist Ray Park mit seinen 1,78 m Körpergröße auch kein Hüne aber dennoch wirkte der Body schlicht zu klein. Das mitgelieferte Zubehör war insgesamt völlig okay allerdings war der Mantel mit glänzendem Stoff umgesetzt und das erscheint mir nicht ganz filmakkurat. Ich konnte jedenfalls in keiner Filmszene den gewählten, hochglänzenden Stoff erkennen.
Dazu kamen die auch hier nicht ganz getroffenen Hörner. Deutlich filigraner als beim alten Sideshow und auch vom Painting her besser aber dennoch war die Form eher etwas vereinfacht modelliert.
Haupt-Manko aber ist der fragile Body. Im Laufe meiner Sammlerzeit hatte ich insgesamt drei Medicom Darth Maul in Händen und jeder Body hatte, zum Teil „ab Werk“, einen Defekt. Die geschraubten Gelenke in den Schultern und Hüften neigen aufgrund der Ausdünnung durch die Bohrungen für die Verschraubungen dazu zu brechen. Insbesondere, wenn das Material im Laufe der Zeit spröder wird, trägt das nicht zur Verbesserung der Grundproblematik bei. Das hat auch Medicom irgendwann mal mitbekommen und es gibt „Reissue“ Versionen der Figur, die einen besseren Body haben sollen. Dazu kann ich hier leider nichts weiter sagen.
Exkurs für den geneigten Bastler
Im Zuge einer Reparaturarbeit habe ich mal versucht, einen Sideshow Stormtrooper Basis-Body zu verwenden. Dazu wäre zunächst mal der Umbau des Halses notwendig, weil die Sideshow Trooper-Bodies mit Hals ausgestattet sind und auch der Medicom Kopf einen „Stummel“-Hals hat. Das hätte man sicher noch hinbekommen ABER aufgrund der Größe des Bodies, war es schlicht unmöglich den in den Anzug des Medicom Darth Mauls zu bekommen. Also wer mit dem Gedanken gespielt hat, braucht ihn nicht fort zu führen.
Damit kommen wir nun endlich zur Nummer 3 – dem neuen Sideshow Darth Maul – „Duel on Naboo“
Nähern wir uns dem Guten mal Schritt für Schritt.
Verpackung:
Ein Shipper mit einem Karton darin, wer hätte das gedacht?
Der Karton ist in schwarz ausgeführt und zeigt eine Abbildung von Darth Maul auf Vorder- und Rückseite.
Klappt man den „Deckel“ auf, ist dort ein weiteres Bild der Figur auf der Innenseite des Deckels aufgedruckt. Die Figur selbst wird durch ein Sichtfenster in voller Pracht sichtbar.
Alles insgesamt zweckerfüllend aber eher nicht wirklich hochwertig anmutend.
Öffnet man nun den Karton, um die Figur zu entnehmen, zieht man einen weiteren Karton heraus, in dem der Plastikblister mit der Figur und der Blister mit dem Zubehör darunter eingelegt sind. Der Karton sieht zunächst sehr schmucklos aus, nicht schwarz wie erwartet, sondern eben papp-braun. Jedoch hat er eine sehr schön, farblich bedruckte Innenseite, die es erlaubt, die Figur vor einem attraktiven Hintergrund im Nahbereich abzulichten. Für ein Display in einer Vitrine ist er allerdings völlig ungeeignet.
Die Plastik-Blister Verpackung hat eine Vielzahl von „Verzahnungen“, die einen sicheren Transport gewährleisten ohne, dass Zubehörteile im Karton verteilt werden.
Fazit Verpackung:
Insgesamt eher schmucklos aber zweckerfüllend und damit völlig okay, solange man kein ausgewiesener Verpackungs-Karton Sammler ist sondern den Fokus eher auf den Inhalt legt.
Figur
Body
Die Figur entspricht den Standard 1/6 Maßen. Der Body weist eine Größe von etwa 30,4 cm auf. Das entspricht einer Körpergröße von 1,82 m und ist damit tatsächlich etwas zu groß für Ray Park (wir erinnern uns – 1,78 m). Überraschenderweise wirkt der Body aber im direkten Vergleich mit dem als eher zierlich anmutenden Medicom Body nicht wirklich viel größer, dafür aber deutlich besser proportioniert insbesondere gegenüber dem alten Sideshow-Bruder.
Also für die Detail-Fanatiker ist und bleibt die Figur zu groß. Ich finde den Body absolut passend.
Der Body ist sehr gut beweglich, so dass auch dynamischen Kampfposen sehr gut nachgestellt werden können, was bei einer Figur, die im Titel „Duel on Naboo“ trägt nicht ganz unwichtig erscheint. Auch wenn die meisten Sammler ihre Figuren eher, sagen wir mal, geradlinig oder neutral aufstellen.
Der Body ist insgesamt gut ausbalanciert und die Figur steht auch ohne Base sicher in unterschiedlichen Posen.
Dazu tragen auch die zweiteiligen Stiefel bei, auf die ich noch beim Outfit eingehen werde.
Sehr schön auch die Anzahl an unterschiedlichen Händen, die wir uns beim Zubehör anschauen werden. Nur so viel an dieser Stelle: Ich finde es richtig gut, dass jede Hand ihren eigenen Peg hat und der Austausch super einfach funktioniert, ohne dass man Angst haben muss, etwas abzubrechen oder die Stromrechnung, durch die dauernde Erfordernis eines Fön-Einsatzes, durch die Decke zu jagen.
Fazit Body:
Hohe Beweglichkeit gepaart mit stabilem Eindruck – das Posing für Kampfszenen kann beginnen.
Kopf
Der Kopf oder im Sammlerdeutsch Headsculpt, ist natürlich eines der für die Anschaffung der Figur entscheidende Elemente.
Machen wir es kurz: Ich finde ihn klasse. Er ist um Welten besser als der alte Sideshow Kopf und lässt den Alten wirklich alt aussehen. Auch gegenüber dem sehr schön aggressiv wirkenden Medicom Kopf kann der neue Sideshow überzeugen und sich klar als der lebensechtere durchsetzen.
Gehen wir mal von oben nach unten: Die Hörner sind sehr schön modelliert und bemalt. Im Makro-Bereich sind die feinen Farbnuancen, Strukturen und Schattierungen einfach genau so, wie man sich das wünscht. Dichter ans Original kann man kaum kommen. Meinen größten Respekt vor der handwerklichen Begabung des Sculptors und des Painters – KLASSE.
Die Grundbemalung ist ebenfalls sehr gut gelungen und filmakkurat. Die in einigen Reviews bemängelte fehlende Textur der Haut, kann ich nicht nachvollziehen. Die Haut weist deutliche Texturen auf, die allerdings aufgrund der Farbgebung der Figur erst so richtig zur Geltung kommt, wenn man nah herangeht. Da aber auch die Filmfigur keine groben Hautunreinheiten oder Besonderheiten aufwies, ist das absolut in Ordnung. Ganz anders da z.B. der Medicom Kopf, der einfach nur glatt ist.
Wenn wir aber schon im Makro-Bereich schauen, entdecken wir eine kleine „Naht“ entlang des Kopfes, die zeigt, dass der Kopf nicht aus einem Guss ist. Durch das Painting wird das aber so gut überdeckt, dass man hier wirklich keinen Anlass zum Meckern hat.
Neben den Hörnern ein weiteres Highlight: die Augen. Sie sind sehr gut getroffen und wirken je nach Lichteinfall sehr lebendig. Er hat nicht mehr den dümmlichen Blick des alten Sideshow Darth Mauls aber auch nicht die so deutlich nach oben gerichteten Augen wie beim Medicom. Sie wirken dennoch, abhängig von Blickwinkel des Betrachters von neutral über aggressiv bis hin zu dem etwas verdutzen Blick bei seiner unrühmlichen Zweiteilung. Die Augen weisen somit ein breites Spektrum des Filmcharakters auf und rechtfertigen in meinen Augen allein schon den Kauf der Figur.
Nach so vielen Augen auch noch ein Blick auf den Mund. Hier haben im Vorfeld einige Sammler einen aggressiveren Mund gewünscht. Einen mit sichtbaren zusammengepressten Zähnen etwa. Ich bin froh, dass das so nicht umgesetzt wurde. Der Mund wirkt neutral, ist aber sehr gut und detailliert modelliert sowie bemalt. Hätte man hier aggressiv die Zähne gezeigt, hätte es genügend Sammler gegeben, die einen eher neutralen Ausdruck gewünscht hätten und man hätte ein zusätzliches Risiko in Sachen Sculpting und Painting geschaffen – völlig ohne Not.
Ein kleines Extra, dass mir bis dahin noch nie aufgefallen war ist der Ohrschmuck am linken Ohr von Darth Maul. Bei meinen Recherchen habe ich dann auf einigen Bildern auch im rechten Ohr einen kleinen Knopf entdeckt, der bei der Figur nicht vorhanden ist. Nun kann es aber auch sein, dass es sich bei dem Foto um eine Spiegelung der Sichtachse gehandelt hat. Wie auch immer, Darth Maul hat zumindest am linken Ohr im oberen Bereich einen silber-farbenen Ohrschmuck und der ist bei der Figur klar erkennbar.
Was mir noch besonders wichtig war, der Kopf ist halslos ausgeführt. Das ermöglicht ein viel natürlicheres Posing als bei den Köpfen mit starrem Hals. Natürlich hat das aber einen Nachteil: Es besteht grundsätzlich die Gefahr, dass es zu Marken oder Farbabschürfungen im Bereich des Überganges kommen kann. In meinen Augen ein hinnehmbarer „Nachteil“, weil die natürliche Beweglichkeit bei einer Actionfigur, die auch noch „Duel on Naboo“ tituliert ist, für mich klar Priorität hat.
Fazit Kopf:
Der Kopf bekommt von mir vorab schon einmal eine glatte 1 (sehr gut).
Outfit
Der Anzug
Der Anzug kommt mehrteilig und hat verschieden gemusterte Stoffe. Alles extrem nah am Original. Die Nähte sind alle sehr sauber verarbeitet. Ich habe nicht versucht ihn zu entkleiden, kann also keine weiteren Details hierzu beschreiben. Der Anzug insgesamt hat für mich keinen Ansatzpunkt zum Mosern und Meckern geboten.
Im Gegenteil. Der verwendete Stoff macht optisch wie haptisch einen hochwertigen Eindruck. Er trägt nicht zu dick auf und weist eine sehr gute Passform auf. Auch wird die Beweglichkeit der Figur nicht unnötig durch den Anzug eingeschränkt.
Als Besonderheit hat der Anzug an den unteren Enden der übereinander geschichteten Oberteile feine Drähte eingezogen, die es ermöglichen den Stoff in eine Form zu geben, die ein Posing in einer dynamischen Kampfhaltung ermöglichen und quasi die Bewegung des Stoffes aus der Bewegung heraus „einfrieren“ lassen. Sehr schön!!!! Wie haltbar die Drähte sind, kann ich hier nicht beurteilen und das hängt sicher auch davon ab, wie vorsichtig oder grobmotorisch man damit umzugehen weiß. Während meiner wiederholten Foto-Shootings mit der Figur habe ich jedenfalls kein Zerbrechen eines Drahtes oder ein Durchstoßen des Drahtes durch den Stoff feststellen können.
Kommen wir zum Gürtel.
Bei seinen Vorgängern waren das eher simpel ausgeführte Varianten.
Der alte Sideshow Darth Maul hatte immerhin schon einen Kunstledergürtel mit einem weiteren, feineren und mehrfaserigen Gürtel darauf aufgeklebt. Medicom spendierte dem Sith hingegen lediglich einen starren und einteiligen Kunststoffgürtel, der zu allem Überfluss auch noch verklebt war.
Der neue Darth Maul hat zwei übereinanderliegende und sehr feine Kunstledergürtel. Am äußeren Gürtel, der aus mehreren Streifen besteht, ist die Halterung für das Lichtschwert angebracht. Die Halterung ist aus Kunststoff und leider am Gürtel verklebt. Hier wäre alles andere auch wirklich nicht zu erwarten gewesen. Ich sage dennoch leider, weil ich es von Hot Toys so gewohnt bin, dass im Laufe der Zeit die auf Kunstleder aufgeklebten Plastikteile einfach abfallen oder schlimmer noch, der Kleber das Leder darunter zersetzt. Hier wird also die Zeit zeigen, wie gut die Lösung wirklich ist.
Der Gürtel wirkt auf mich etwas hoch sitzend. Wenn man ihn aber herunterziehen möchte, taucht unvermittelt ein ziemlich fieses Problem auf. Er wird am Rücken verschlossen und zwar mittels zwei spitzer Stifte, die durch entsprechende Löcher hindurch gesteckt werden. Allerdings gibt es kein Gegenstück zu den Stiften, so dass diese eben einfach nur hindurch gesteckt werden. Das hält solange, bis der Gürtel entweder geöffnet wird oder sich beim Posen einmal aus Versehen öffnet. Dann ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt, um den Gürtel wieder zu verschließen und er neigt dann auch dazu immer wieder auf zu gehen.
Da ich nach mehrmaligem Gefummel mit dem Gürtel schließlich genug davon hatte, meine Fingerfertigkeiten und Geduld immer wieder aufs Neue unter Beweis zu stellen, habe ich mich dazu entschlossen mittels Nadel und Faden der Fummelei ein Ende zu bereiten und habe den Gürtel schlicht und ergreifend am Ende zusammengenäht. Somit öffnet sich da nichts mehr, auch beim Wechsel der Posen. Das ist aber natürlich nur dann sinnvoll, wenn man die Figur häufig bewegt und keinen Drang verspürt sie, warum auch immer, einmal entkleiden zu wollen.
Schließlich die Stiefel
Die Stiefel sind zweiteilig ausgeführt. Hierdurch wird erreicht, dass auch bei einem weit ausholenden Schritt zur Seite die Fußstellung noch einigermaßen gerade gestaltet werden kann. Der Winkel ist zwar nicht so groß, dass er auch noch in sehr tiefer Position die Füße gerade hält, aber für die üblichen Posen in der Vitrine reicht es allemal. Weiterhin bietet diese Lösung den Vorteil, dass man die Figur auch ohne Base sicher aufstellen kann. Die Füße haben genügend Spielraum, um gedreht und in der Längsachse so bewegt werden zu können, dass man die Figur sehr gut ausbalancieren kann. Gut gemacht Sideshow!
Ein klarer Fortschritt gegenüber den einteiligen „Gummistiefeln“ beider Vorgänger Modelle. Die hatten eben auch den Nachteil, dass das starre Material die Fuß-Pegs immer wieder von allein aufgerichtet hat und bei einer bestimmten Schräge standen die Figuren dann auch nur noch auf der Kante der Stiefel.
Neben dem zweiteiligen Aufbau wirken die Stiefel auch rein optisch und haptisch deutlich höherwertiger als die der Vorgänger. Die Musterungen auf den Stiefeln sind nun sowohl am Schaft und am Mittelfuß sowie an der Ferse modelliert und nicht einfach ins Gummi geprägt. Das sieht toll aus.
An dieser Stelle soll noch ein Anzugteil erwähnt werden, welches schlicht und ergreifend fehlt: Der Mantel. Sicher kann man sagen, dass mit dem Figurentitel „Duel on Naboo“ auf die Kampfszenen mit Qui-Gon Jinn und Obi-Wan Kenobi abgehoben wird. Das bedeutet dann im Umkehrschluss natürlich auch, dass Darth Maul direkt nach dem Opening der Showdown-Szene den Mantel schlicht und ergreifend abgelegt hat und dieser im weiteren Verlauf nicht mehr getragen wurde. Also könnte man über diese kleine Fehlteil auch super hinwegsehen, wäre da nicht der Preis der Figur insgesamt und die kleine aber feine Tatsache, dass beide älteren Vorgängerversionen den Mantel dabei hatten.
Ich möchte hier mal etwas unken und stelle mir gerade vor, was ich so als Marketingstratege im Sideshow Headquarter dazu denken würde. Ich würde wohl sagen, lasst uns doch einfach eine Version „Duel on Naboo“ ohne Mantel machen und ein paar Monate später lassen wir dann noch eine Version „Duel on Tatooine“ folgen, in der wir dann den Mantel und vielleicht noch das Speeder Bike ins Spiel bringen . . .
Fazit Anzug
Der Anzug lässt in den vorhandenen Teilen kaum Wünsche offen. Leider fehlt der Mantel.
Zubehör
Hände
Im Lieferumfang enthalten sind insgesamt 4 Handpaare. Ein Paar Fäuste, ein Paar entspannte Hände, ein Paar zum Greifen des Lichtschwertes und jeweils eine linke und eine rechte Hand in einer Position, die man sowohl im Rahmen eines Lichtschwertkampfes als auch zur Darstellung einer Geste zur Ausübung eines Machtstoßes oder einer anderen „magischen“ Handlung einsetzen kann.
Die Hände des dunklen Sith Lords sind im Film stets in Handschuhe gehüllt. Wie auch schon bei den Vorgängern, sind diese Handschuhe auch beim neuen Darth Maul zweiteilig ausgeführt, so dass die Beweglichkeit nicht unnötig eingeschränkt wird. Dennoch bieten die über den Unterarm laufenden Teile der Handschuhe genügend Spiel, um sie auch bei einer stark angewinkelten Handhaltung noch zum Abdecken der Pegs nutzen zu können.
Sehr schön finde ich persönlich, dass jede Hand mit ihrem eigenen Peg ausgestattet ist. Da kann im Grunde nichts kaputtgehen und der Handwechsel wird nicht zum Risiko oder Besuch des Badezimmers, um mittels Fön die Hände erstmal weich zu bekommen.
Die Schwert-Hände sind überdies auch so weich, dass man ohne große Probleme den Griff sauber positionieren kann, ohne Gefahr zu laufen, dass man etwa einen Daumen abbricht oder den Griff beschädigt. Sie sind dennoch so fest, dass da nichts wackelt.
Schön ist auch das Sculpting der Hände und der abgesetzten Teile der Handschuhe. Sie wirken sehr realistisch und nicht zu plump.
Also in Sachen Hände hat Sideshow hier alles richtiggemacht. Ich vermisse keine weiteren Hände.
Lichtschwert
Was wäre Darth Maul ohne sein doppeltes Lichtschwert?
Wir können es kurz machen: Ein weiterer Quantensprung gegenüber den Vorgängern.
Der Griff ist filmakkurat gestaltet und gepaintet. Das Finish sieht dabei absolut realistisch aus. Es gibt feine Farbnuancen und Weathering Effekte. Etwas aufpassen muss man mit den Knöpfen. Diese sind eingesteckt und verklebt. Man kann also, im Falle eines unglücklich verlaufenden Versuches die Hände um den Griff zu legen, unter Umständen einen Knopf abreißen. Die Hände sind aber weich genug, und der Griff bietet Platz genug, um dies zu vermeiden.
Beim alten Medicom Darth Maul waren auch noch zwei separate Griffe, für das im Verlaufe des Kampfes, zerteilte Schwert im Lieferumfang enthalten. Beim neuen Darth Maul ist ein einzelnes Griffstück in der exklusiv über Sideshow zu bestellenden Version beigefügt.
Dieses „verkürzte“ Schwert verfügt im Falle der Exclusive-Version über eine eigene nicht abnehmbare „Klinge“. Der Griff ist ebenfalls sehr schön ausmodelliert und gepaintet. Besonders schön auch die geschwärzten Applikationen an der „Schnittstelle“. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass ein durch ein Lichtschwert im Kampf zerteilter Griff eine so gerade Schnittstelle aufweist. Spielt aber keine Rolle, da man dies auch im Film nicht weiter beachtet hat.
Bleibt die Frage, warum man den zerteilten Griff nur als Exclusive anbietet und warum nur ein Griffstück?
Interessant und ebenfalls deutlich verbessert: die Qualität der „Klingen“. Da so ein Lichtschwert eben kein Laserschwert ist (einen Laser kann nun mal nicht räumlich in der Länge begrenzen), macht eine gewisse Textur zur Darstellung eines durch ein Magnetfeld gebundenen Plasmastrahls meiner Meinung nach durchaus Sinn. Sehr deutlich wurde das beim Lichtschwert von Kylo Ren umgesetzt und nun auch beim Schwert von Darth Maul.
Die Klingen weisen eine leichte Textur auf und sind von der Länge her absolut stimmig. Das Material ist fest und die Klingen werden einfach in den Griff eingesteckt. Dabei kann man nicht viel verkehrt machen. Dennoch birgt dieses Verfahren ein inhärentes Bruchrisiko. Man sollte also insbesondere beim Herausziehen der Klingen darauf achten, dass man das ohne großen seitlichen Druck oder sogar eine drehende Bewegung macht, da sonst das dünnere Ende unter Umständen abscheren könnte.
Im Vergleich zu den Vorgängern kann ich nur sagen: Welten!!!!
Das Medicom Lichtschwert gefiel mir gegenüber dem alten Sideshow schon deutlich besser. Es war dem gegenüber deutlich dicker und stabiler in der Form. Allerdings hatte es keinerlei Textur, die einen Plasmastrahl darstellen sollte. Das Material war hell eingefärbt und wirkte einfach billig. Das alte Sideshow Schwert fiel demgegenüber nochmals deutlich ab. Zu kurz, zu dünn, zu instabil in der Form, keine Texturen und auch noch am Ende hin dünner werdend zugespitzt – kurzum enttäuschend.
Das neue Lichtschwert sieht schlicht besser aus als die alten und ist auch von der Haptik her deutlich höherwertiger.
Bleibt am Ende die Frage: Warum ist es nicht beleuchtet? In der Preisklasse, hätte man das sicher erwarten können ABER ich denke es ist nicht notwendig. Warum?
- Hätte man eine Version mit im Griff integrierter Batterie haben wollen, hätte man keinen akkurat maßstabsgetreuen Griff hinbekommen – soweit sind wir dann eben doch noch nicht in der Fertigungstechnik für so filigrane Teile zu bezahlbaren Preisen und Batteriegrößen
- Hätte man die Lösung nach Art von Luke, Obi-Wan, Vader, Kylo Ren oder Finn umgesetzt, hätte man wiederum am Anzug Abstriche hinnehmen müssen. Um an das im Unterarm platzierte An-Aus-Schalterchen zu gelangen, hätte dann der Ärmel unten weiter oder mit dick auftragendem Klett- oder Reisverschluss ausgeführt werden müssen. Oder, was meiner Meinung nach noch schlimmer wäre, die Hand wäre fest am Griff. Das hätte wiederum die Dynamik im Posen beeinträchtigt. So kann man frei entscheiden, an welcher Stelle des Griffs die führende Hand platziert werden soll. Das ist mir persönlich wichtiger als ein leuchtendes Schwert, das dann doch 99% seiner Lebenszeit unbeleuchtet in der Vitrine steht.
Zu guter Letzt die Base
Tja was soll man dazu sagen? Zunächst mal ist der Figurenständer dabei – schön.
Er verfügt über ein einfaches und schnörkelloses, erhöhtes Bodenteil. Die Zugehörigkeit zu Star Wars ist nur ersichtlich aufgrund der sechseckigen Formgebung und des auf der Unterseite aufgedruckten Schriftzuges „Star Wars“.
Aber HALLO?!?!!?!?!?!? Was ist das denn bitte – auf der Unterseite? Kein Namensschild, kein Hinweis auf Darth Maul, nicht der Hauch einer Textur oder eines Aufdrucks und sei es so einfach gehalten wie bei den First Order Stormtroopers zur Episode 7 – absolut rein gar nichts.
Endlich etwas zum Meckern gefunden. Bei einer ikonischen Figur, die auch noch als Exclusive von Sideshow angeboten wird und vor allem bei einer Figur in der Preisklasse jenseits der 200 USD, da wird an der Base gespart? Hallo Sideshow – aufwachen und willkommen im Jahr 2016! Das ist echt ein grober Schnitzer und eine echte Enttäuschung. Wie wäre es denn zum Beispiel mit einem Aufdruck, der die Umgebung der Kampfszene auf Naboo aufgegriffen hätte? Wie wäre es mit einer Namensplatte „Darth Maul“? Wie wäre es mit einer beleuchteten Base? Und schließlich, wie wäre es mit einer Base, die eine flexible Figurenaufnahme hat, etwa wie bei Superman oder Jango Fett, um einen High Kick des Kampfsportlers Ray „Darth Maul“ Park nachzustellen? Und wie wäre es das alles in einer Base zu vereinen?
Fazit Zubehör
Was an Zubehör dabei ist, ist überschaubar und qualitativ hochwertig und schlüssig. Viel mehr braucht es für diese Figur zu dem Thema nicht.
Das Zubehör, das die älteren Figuren dabei hatten (Fernglas, Handschuh mit Bedienelementen für die Späh-Droiden und die Droiden selbst), diente zur Nachstellung der Szenen auf Tatooine und ist somit für „Duel on Naboo“ entbehrlich. Also wiederum alles richtig gemacht, wenn da nicht der „Fauxpas“ mit der Base wäre.
Zusammenfassung
Die Figur kann rundherum überzeugen.
Sideshow hat bewiesen, dass auch sie in Sachen Headsculpting glänzen können. Meiner Meinung nach ist der aktuelle Darth Maul Kopf, wenn nicht der beste so doch zumindest einer der besten Sideshow Köpfe überhaupt.
Das durch den Titel-Zusatz der Figur gewählte Thema wurde hervorragend umgesetzt und durch die Ausstattung der Figur in Sachen Outfit und Zubehör sauber unterstützt.
Wenn man etwas bemängeln möchte, dann sind es der fehlende Mantel und die Base.
Der Mantel ist entschuldbar. Zum Thema „Duel on Naboo“ passend, hat Darth Maul den Mantel während des Kampfes nicht getragen. Viele Sammler finden allerdings gerade die Eröffnungsszene zum Showdown so beeindruckend, weil Darth Maul sich dort einer zahlenmäßigen Übermacht an Feinden schlicht und ergreifend durch seine körperliche Präsenz entgegenstellt. Diese Präsenz wird noch durch den Mantel unterstrichen und hat die Figur einfach zur Legende gemacht.
Die Base ist schlicht inakzeptabel für diese Figur. Klar gibt es auch noch billigere Figurenständer aber sowas geht in der Preisklasse und bei dem Kultfaktor der Figur einfach gar nicht.
Kaufempfehlung? – Klares JA – der beste Darth Maul auf dem 1/6 Figuren-Markt – Tun es die alten Darth Maul Figuren nicht auch? – NEIN – sorry wenn überhaupt dann noch am ehesten der Medicom Darth Maul aber der wird auf dem zweiten Markt zu Preisen gehandelt, die in keinem Verhältnis zur Qualität der Figur steht – aber es liegt ja alles im Auge des Betrachters und wenn jemand mit dem alten Sideshow glücklich wird, sei es ihm gegönnt, wichtig ist, dass jeder das findet, was ihn zufrieden stellt. Handwerklich und Qualitativ setzt sich der neue Sideshow Darth Maul allerdings nicht nur subjektiv klar von den Vorgängern ab.
Meckerecke
Pro
- Hohe Beweglichkeit
- Standsicher auch ohne Figurenständer
- Sehr gute Verarbeitungsqualität Outfit/Zubehör
- Sehr gelungenes und lebendiges Sculpting und Painting – TOP Niveau
Contra
- Der lächerlich billige Figurenständer ohne jeden Hinweis auf die Figur oder das Thema
- Das Verschluss-System des Gürtels ist „suboptimal“ und neigt zur selbständigen Öffnung
- Fehlender Mantel (aber nur wegen der Eröffnungsszene zum Showdown und weil die Vorgänger einen dabei hatten und preislich bei Einstand günstiger lagen)
- Preis – wie üblich subjektiv zu hoch insbesondere mit Blick auf das überschaubare aber dem Thema insgesamt angemessene Zubehör – Außerdem wird hier der Vergleich zum Mercedes unter den 1/6 Herstellern: Hot Toys bemüht und Sideshow demgegenüber nachgeordnet – das mag auch für 99% der Figuren zutreffend sein, für diesen Sideshow Darth Maul ist das aber zu kurz gegriffen. Die Qualität der Figur insgesamt ist auf Augenhöhe mit Hot Toys und hätte Hot Toys die Figur mit gleicher Ausstattung herausgebracht, wäre der Preis sicherlich noch höher ausgefallen.
Hier findet ihr Darth Maul bei S.P.A.C.E
Bewertung
-
Verpackung
-
Sculpting
-
Paintjob
-
Body/Beweglichkeit
-
Outfit
-
Zubehör
-
Filmauthentizität
-
Gesamteindruck/Fun Faktor
Der beste Darth Maul in 1/6 auf schwacher Base.