threezero hat seit 10 Jahren die Nase vorn, wenn es um neue Lizenzen für angesagte TV Serien geht. Los ging es mit The Walking Dead, gefolgt von Game of Thrones und Breaking Bad. Zu TWD erschienen nach einem recht schleppenden Beginn etliche Figuren und auch der Output zu GoT kann sich sehen lassen, erst unlängst wurden bei einer GoT Convention vier neue Figuren angekündigt. Die Lizenz zu Breaking Bad hingegen wurde schon sträflich vernachlässigt. Neben Walter White und Jesse Pinkman in je zwei Versionen erschien lediglich Saul Goodman in der Figuren Serie, Charaktere wie Gus Fring oder Mike Ehrmentraut überließ man der nicht lizenzierten Konkurrenz. Auch in Sachen Qualität sind neben einiger Highlights auch leider Einbrüche zu verzeichnen. So ist und bleibt threezero in mehrfacher Hinsicht unberechenbar.
Die neuste Lizenz zu einer gefragten TV-Serie sicherte sich threezero für die Netflix Serie Stranger Things. Nach dem Demogorgon ist jetzt Eleven aus Staffel 1 erschienen. Lucas und Dustin werden in Kürze folgen.
Eine Serie wie Stranger Things bietet viel Potential für Figuren. Als nächstes wären da die anderen Kids Mike und Will, die logische Fortsetzung. Dann die Erwachsenen Hauptrollen Chief Hopper (David Harbour) und Joyce Byers (Winona Ryder). Das wäre wohl das Minimum. Vielleicht auch noch Nancy, Jonathan und Steve. Wollte man die Serie weiter fortsetzen wäre ein Update der heranwachsenden Jugendlichen zu Staffel 5 eine Option, ebenso später hinzugekommene Protagonisten wie Max und Eddie. Ganz zu schweigen von Antagonisten und Monstern.
Ob es dann wirklich viele Figuren werden, oder ob es ähnlich wie bei Breaking Bad läuft und uns threezero viele wichtige Charaktere schuldig bleibt, vielleicht weil die Verkaufserwartungen des Herstellers nicht erfüllt werden, bleibt abzuwarten.
Werfen wir aber im Folgenden einen Blick auf Licht und Schatten der ersten menschlichen Figur Eleven.
Verpackung
Eleven kommt in einer ansprechenden, schmalen Box. Vorne zeigt sie eine Grafik von Eleven, im Krankenhaushemd, die gerade ihre telekinetischen Kräfte zum Einsatz bringt. Der Deckel lässt sich aufklappen, und ermöglicht den Blick durch das Sichtfenster auf die Figur, die in einem Plastik-Tray eingebettet ist. Die Rückseite des Deckels zeigt die Figur, ebenfalls in ihrem Labor Outfit. Auf der Rückseite des Kartons sehen wir dann Millie Bobby Brown auf einem Foto aus der Serie.
Figur und Zubehör sind gut und sicher verpackt.
threezero ist einer dieser Wackelkandidaten, die einerseits schöne Figuren bringen aber leider nicht immer alles so genau nehmen. So sieht es auch bei Eleven aus. Zu weiten Teilen ist es eine gelungene Figur, aber ein paar Details bringen mich hier wieder auf die Palme, denn vieles ist schlecht durchdacht und schlampig recherchiert. Da erwarten wir bei den heutzutage verlangten Preisen für eine 1/6 Figur deutlich mehr.
Köpfe
Die Köpfe haben eine gute Ähnlichkeit mit Millie Bobby Brown als Eleven in der ersten Staffel von Stranger Things. Der erste Kopf hat einen neutralen Ausdruck.
Der zweite Kopf unterscheidet sich nur geringfügig, aber effektiv. Hier hat Elfi einen starrenden, fokussierten Blick und eine blutende Nase, also den Ausdruck, den sie annimmt, wenn sie ihre telekinetischen Kräfte einsetzt. Auch die Paintjobs sind ordentlich ausgeführt und entsprechen heutigen Standards.
Body
Der Körper trifft die Physiognomie der Zwölfjährigen recht gut. Die Arme sind wie bei vielen anderen threezero Figuren ummantelt, um die Ellenbogengelenke zu verbergen, was diesmal im Kontext mit ihrem Krankenhaushemd ja durchaus Sinn macht, aber natürlich die Beweglichkeit der Ellenbogengelenke erheblich einschränkt.
Was die Beine betrifft, hat sich threezero für sichtbare Kniegelenke entschieden. Das kommt der Beweglichkeit des Körpers sehr entgegen, Denn sie kann im Gegensatz zu vielen anderen Figuren problemlos sitzen. Ein Nachteil ist freilich, dass die Gelenke ausgesprochen hässlich aussehen. Im Stand ist das noch halbwegs zu ertragen, aber im angewinkelten Zustand sehen die Kniegelenke dann einfach nicht gut aus, und es stellt sich die Frage, ob hier eine Seamless-Variante nicht vielleicht die bessere Lösung gewesen wäre.
Ein nettes Detail ist, dass threezero auch an die Tätowierung an Elevens Handgelenk gedacht hat.
Die Figur kommt mit fünf Paar Händen, einem entspannten Paar, Fäusten, Greifhände, um die Waffeln zu halten und zwei Paar Gestikhänden für den Einsatz ihrer Psycho-Kräfte. Diesmal hat threezero leider auf Reserve-Pegs verzichtet.
Kostüme
Eleven trägt das Hauptkostüm aus Staffel 1, dass sie ab dem Besuch in der Schule in der 4. Episode bis zum Ende der Staffel trägt. Es besteht aus einer blauen Windjacke und Nancys altem rosa Kleid.
Dazu trägt sie Kniestrümpfe und Turnschuhe. Optisch ist das eine recht genaue Entsprechung des Filmkostüms. Kleid und Jacke sind gut verarbeitet und die Jacke hat einen echten Reißverschluss. Die Kniestrümpfe sind allerdings nur Schläuche und die Schuhe sind Peg-Schuhe, es stecken also keine Füße drin.
Das zweite Kostüm ist eigentlich eine nette Idee. So allerdings, hätte sich der Hersteller das auch sparen können, oder es besser umsetzen müssen, denn wieder einmal hat threezero nicht zu Ende gedacht. Zum einen ist es recht stark geweathert, was eine Verwendung für Elfis Flucht aus dem Labor nahelegt, allerdings ist es somit weniger für Rückblenden in Elevens Laboralltag geeignet.
Schaut man sich diese Szenen an, wird man unschwer feststellen können, dass das Original Kostüm ihr etwas zu groß ist und auch wesentlich länger ist. Es hätte somit also die hässlichen Kniegelenke verdecken können, und wäre dabei auch noch authentischer.
Eleven ist sowohl im Labor als auch bei ihrer Flucht barfuß unterwegs. Sie trägt also natürlich weder Kniestrümpfe noch Turnschuhe. Es wäre wohl ein Geringes gewesen, ein paar nackte Füße mit ins Zubehör zu legen. Im Kombination mit den Turnschuhen macht dieses Kostüm einfach keinen Sinn. Das ist entweder mehr als schlampig recherchiert oder einfach nur ignorant.
Zubehör
Von Austauschhänden und dem zweiten Kopf mal abgesehen, fällt die Menge des Zubehörs sehr mager aus. Elfi trägt die Taschenrechnerarmbanduhr, die Mike ihr gegeben hat und hat ihre Lieblingsspeise in Form von zwei Waffeln dabei. Und das ist alles.
Manchmal gibt es Figuren, die wenig oder gar nicht mit Requisiten hantieren, sodass sich da auch kein Zubehör anbietet. Zu Eleven fällt uns aber eine ganze Menge ein. Erst mal die absolut unumgänglichen nackten Füße. Zu den Waffeln hätte man auch ein paar Eggo-Waffel-Kartons packen können. Das Fehlen derselben, ließe sich mit gutem Willen noch auf ein mögliches Copyright-Problem zurückführen. Sehr schön und wünschenswert wäre die blonde Perücke gewesen (gegebenenfalls auch als dritter Austauschkopf). Auch ein Funkgerät hätte Sinn gemacht. Für Laborszenen dann die Hirnstromelektroden. Auch zwei Coladosen, normal und zusammengequetscht, wären ein schönes Detail gewesen.
Natürlich macht weiteres Zubehör eine Figur auch gleich wieder etwas teurer, aber ich werde hier den Eindruck nicht los, dass threezero sich einfach auch nicht wirklich bemüht hat, um weitere schöne Details.
Fazit
Die Figur an sich ist durchaus gelungen, Köpfe, Body und das Hauptkostüm können sich allesamt sehen lassen. Und als Stranger Things Sammler will ich die Figur natürlich in der Sammlung haben.
Die sichtbaren Kniegelenke stören sicherlich den optischen Eindruck, manche Sammler mehr als andere.
Das zweite Kostüm, wenn auch erst mal eine gute Idee, hätte wesentlich authentischer sein müssen und ohne ein paar nackte Füße macht es keinen Sinn. Für diese ignorante Unachtsamkeit verteile ich hier gerne eine virtuelle Ohrfeige an threezero. Da kann und darf man als Fan mehr erwarten. Hier ziehe ich deutlich ein paar Punkte ab. Auch der Umfang des Zubehörs hätte durchaus etwas größer sein können. Sehr hätte ich mich vor allem über die Blonde Perücke gefreut.
Bewertung
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Verpackung
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Sculpting
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Paintjob
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Body / Beweglichkeit
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Outfit
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Zubehör
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Filmauthentizität
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Gesamteindruck/FunFaktor
Die Figur und das Hauptkostüm sind gut gelungen und sprechen für die Figur, Abe rin anderer Hinsicht entpuppt sich threezeo wieder einmal mehr als grosser Ignorant.