Hinter den Kulissen von Action Figure District.

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Heute werfen wir mal einen Blick hinter die Kulissen von Action Figure District. Dies geschieht in Form eines Comics.  Auch will ich die Gelegenheit nutzen, etwas über meine persönliche Hobbygeschichte zu schreiben, für all jene die mich nicht kennen. Hier also ein Artikel in eigener Sache.

Meinen Erstkontakt mit den kleinen Plastikmännern hatte ich wie die meisten in der Kindheit. Damals war ich 10 Jahre alt und Big Jim war meine erste Actionfigur und mein liebstes Spielzeug. Ich hatte alle Basisfiguren mit Ausnahme des Indianers. Auch nannte ich eine ganze Menge Klamotten Sets mein Eigen. Ganz toll fand ich das Sumpfboot mit dem beweglichen Alligator. Ein paar Jahre lang waren Big Jim, seine Kumpel und ich die besten Freunde. Dann kam die Pubertät und Jim machte den gleichen Weg wie meine Airfix Soldaten und Modelle. Er zog um in einen Pappkarton und in den Keller. Die meisten meiner alten Spielsachen wurden irgendwann von meinen Eltern anderen Kindern geschenkt oder im schlimmsten Fall auf dem Müll entsorgt. Als ich irgendwann in den 90ern mal im Keller meiner Eltern wühlte, fand ich Dr. Steel und Big Jeff, die unbemerkt jahrelang in einer Plastiktüte überlebt hatten. Dr. Steel schenkte ich einem Freund und Big Jeff, der aufgrund der langen Jahre in der Plastiktüte reichlich traumatisiert war, versteckt sich irgendwo hier in meiner Wohnung…

Jäger und Sammler

Eigentlich fing alles ganz harmlos an. Sieben Figuren standen 1991 auf meinem Fernseher. Ich hatte sie in meinem örtlichen Comicshop gekauft. Da waren ein paar PVC Figuren Charlie Chaplin, Laurel & Hardy und ein kleiner Mr. Spock. Und es waren auch schon ein paar Actionfiguren dabei. Diese stammten aus einer Alien Reihe von Kenner.

Den ersten größeren Schwung Actionfiguren kaufte ich dann auf einem Trödelmarkt in Berlin. Da erstand ich für kleines Geld 35 Figuren aus der Kenner Star Wars Serie. Ich sammelte zunächst Kleinformate wie etwas die Star Trek Figuren von Playmates.

1998 brachte McFarlane  dann Figuren zu X-Files und die erste Movie Maniacs Reihe heraus. Mit diesen Figuren wurde die Messlatte für Actionfiguren ganz gewaltig angehoben. Die Figuren hatten sehr wenige Artikulationspunkte, aber sie waren auch kein Spielzeug mehr sondern ungeheuer coole Sammelobjekte. Und das Format 6 – 7 Inch sollte zum neuen Standard werden. McFarlane wurde zu meiner neuen Lieblingsfirma.  Ein paar Jahre später rückten andere Hersteller nach und NECA machte McFarlane die Königskrone streitig.

Ab 1999 fanden dann auch die ersten 1/6 Figuren Eingang in meine Sammlung. Schuld daran war in erster Linie Sideshow. Mich interessierten vor allem Filmfiguren und vor Sideshow war die Auswahl an solchen Figuren eher gering.

 

Kitbashing & Dioramenbau

Bis 2005 habe ich ausschließlich gesammelt. Wenn auch schon viele 1/6er dazu gekommen waren, so lag mein Schwerpunkt nach wie vor bei den 6 und 7 Inch Figuren.
Eine meiner Lieblingsserien war die „Lord of the Rings“ Reihe von Toy Biz. Dies führte dazu, dass ich mich im Maranwe Forum anmeldete. Ich war dort schon eine zeitlang unangemeldeter Mitleser. Irgendwann hatte ich mal eine Frage und hab mich deshalb angemeldet und wurde nach der sehr freundlichen Aufnahme dort auch aktives Mitglied des Forums.

Bis dahin hatte ich das Hobby nur für mich allein im stillen Kämmerlein betrieben. Ich hab auch nie Fotos von meinen Figuren gemacht. Wozu auch. Nachdem ich nun Mitglied in einem Forum war, wollte ich auch mal Bilder meiner Sammlung zeigen. Ich hatte damals noch keine Digitalkamera. Hier ein analoges Bild, dass ich fürs Maranwe Forum von meiner Sammlung anno 2005 gemacht habe.

Im Forum kam ich dann in Kontakt mit Dingen die letztlich ansteckend wirkten. Ich hatte wohl schon durch Artikel in Tomart’s Action Figure Digest und im deutschen Toy Hunters Magazin von Customsfiguren gelesen, hatte dem aber nie viel Beachtung geschenkt. Und Begriffe wie Army-Building sagten mir erst mal gar nix. Angeregt durch die Arbeiten andere Mitglieder im Forum, versuchte ich mich nun auch an eigenen Herr der Ringe Figuren. Aus Latex stellte ich eigene Helme und andere Rüstungsteile her. Ich bastelte einigen Orcs, Gondorianischen Soldaten und anderen Figuren.

Ein weiteres großes Thema im Forum war Dioramenbau. Und so baute ich  dann auch an meinem ersten 1:12 Diorama, ein Stück Wald von Fangorn.

Auf Ebay entdeckte ich Resinköpfe und eine Menge Zubehör. Gerade jetzt, wo die Preise für Figuren in die Höhe schossen, war es doch prima, dass man auch eigene Figuren machen konnte und so auch Filmhelden gestallten konnte, die bisher noch von keiner Firma auf den Markt gebracht worden waren. Und vor allem war es wesentlich einfacher als Teile für 1:12 Figuren modellieren und gießen zu müssen.

Bei meiner neuen Begeisterung fürs Kitbashen und Customizen wird es nicht verwundern, dass ich als nächstes Diorama dann auch etwas für die 1/6 Figuren bastelte. So entstand eine erste Hauswand…

Wir befinden uns nun mehr im Jahr 2007. Anfang des Jahres wurde ich Mitglied im AFD Forum. Das ist sicherlich einer der Gründe, warum sich meine Actionfigurenleidenschaft weiter in Richtung 1/6 verschob. Aber ich sammelte auch weiterhin noch kleine Formate.

In diesem Jahr nahm ich mein erstes Großdiorama in Angriff und baute die Ruine eines Khmertempels.

2008 war für mich ein ganz wichtiges Jahr in meiner persönlichen Actionfiguren Geschichte. Die Bastelarbeiten in Sachen Customsfiguren und Kitbashing sowie Dioramenbau führten dazu, dass ich mir immer weniger Figuren Out-of-the-Box kaufte. Auch beschloss ich, die Kleinformate endgültig aufzugeben.

Des Weiteren  ging ein Traum in Erfüllung und ich bekam meinen MiniMe, modelliert von Chan Ada. Eine erste Version habe ich selbst bemalt. Weil meine Fähigkeiten auf dem Gebiet der Gesichtsbemalung etwas begrenzt sind, habe ich noch einen zweiten von Ada bemalten Kopf geordert.

 

Comics

Zu den Comics kam ich dann durch das Globetrotterspiel im AFD Forum. Eine Actionfigur namens Tom wurde auf die Reise zu den Forumsmitgliedern geschickt und jeder machte dann Fotos mit Tom. Man fotografierte ihn vor den Sehenswürdigkeiten der Stadt oder machte Bilder mit ihm und der eigenen Sammlung. Ich dachte mir, es wäre doch nett, einen kleinen Comic über Toms Besuch bei mir zu machen. Da ich ja mittlerweile meinen MiniMe hatte, konnte Tom, mich also quasi wirklich besuchen und auf mein 1/6 Alterego treffen.

Die Geschichte beginnt dann damit, dass Tom in einem Paket ankommt, aus dem er sich erst mal befreien muss. Tom Tales 1 – Tom’s Adventures in Toy Toy Land

Ich hatte gerade ein Friedhofs Diorama gebaut, um darin Horrorfiguren zu fotografieren. So wurde dieses Set zum Hauptschauplatz des Comics und Tom durfte beim Photoshooting assistieren und die Nebelmaschine bedienen.

Als ich mit diesem Comic anfing, war ich selbst noch skeptisch, ob das funktionieren würde, denn schließlich sind die Gesichter der Figuren ja starr und unbeweglich. Doch im allerbesten Falle stellt sich ein Effekt ein, den man vom Maskentheater kennt. Obwohl die Maske immer gleich bleibt, verändert sie sich doch allein durch die Körperspannung des Schauspielers. Ich bin oft selbst überrascht, dass der Ausdruck einer Figur, obwohl er sich eigentlich nicht verändert, mal nachdenklich mal wütend oder amüsiert wirken kann.

Der Comic bereitete mir so viel Vergnügen, dass ich wirklich angefixt war und beschloss in Zukunft mehr Comics zu machen. Eine meiner ersten Ideen war dann eine Serie über eine Band.

Ich entwarf Charakterprofile und suchte nach den passenden „Darstellern“ für die Rollen. Das führte auch dazu, dass ich nun weniger nach Filmfiguren suchte, sondern dass die Frage, was taugt eine bestimmte Figur oder Kopf für einen Comic, in den Vordergrund rückte.

Bei einem Besuch im Archäologischen Park in Xanten kam ich auf die Idee, dass es doch schön wäre, einen historischen Comic im alten Rom zu realisieren… Diese Idee bekam dann durch die HBO Serie Rome neue Nahrung. Ich kaufte mir meine ersten Ignite Legionäre und weil mein Wissen über die Antike doch recht begrenzt war, habe ich eine Menge gelesen. Da Zeit ein sehr begrenzet Gut ist und um mich nicht zu verzetteln, legte ich „The Triggerfish Chronicles“, so der Arbeitstitel meiner Bandgeschichte erst mal auf Eis.

Einige der dafür entworfenen Charaktere haben es aber geschafft, weiter durch mein Comicuniversum zu spuken.

Im folgenden Jahr reiste ich zur Recherche nach Rom, dort erwiesen sich die Ruinen von Ostia Antica als wertvolle Inspirationsquelle die maßgeblich Einfluss auf die ersten Bauten meines 1/6 Roms hatten.

Neben Ostia spielte die schon erwähnte HBO Serie eine große Rolle bei der Gestaltung der Sets. Bei der Suche nach einem historischen Hintergrund für meine Geschichte dachte ich zunächst analog zur Fernsehserie an die Zeit Caesars. Aber zwei Gründe brachten mich davon ab, einerseits wollte ich der Serie nicht zu nahe kommen und andererseits waren meine Ignite Legionäre in die Rüstungen der Kaiserzeit gekleidet.

Als ich dann wenig später eine Nero Biografie las, stolperte ich über die Pisonische Verschwörung und hatte damit eines der Hauptthemen des Comics gefunden. Was die Nacherzählung der historischen Ereignisse betrifft, orientiere ich mich an den Annalen von Tacitus. Da sich die historischen Fakten ja leicht nachlesen lassen und so vielleicht zu einer Minderung der Spannung führen könnten, entwarf ich einen zweiten fiktiven Erzählstrang, der von zwei Freunden erzählt die in eine Intrige verwickelt werden. Auch wenn ich versuche, das römische Alltagsleben halbwegs korrekt darzustellen, erlaube ich mir doch ganz bewusst den einen oder anderen Anachronismus, sei es aus dramaturgischen Gründen oder um des Gags Willen. Bisher sind drei Seasons meiner Romgeschichte Memento Mori erschienen. Ich weiß, Season 4 lässt auf sich warten, aber sie wird kommen.

Memento Mori

Als ich mit der Arbeit an Season 2 beschäftigt war, kam Tom erneut zu Besuch und natürlich traf er wieder auf meinen MiniMe und logischerweise beschäftigte sich der Comic dann mit den Dingen die mich beschäftigten und das war Memento Mori. So warf Tom also einen Blick hinter die Kulissen der Memento Mori Produktion und besuchte die verschiedenen Departments. Tom Tales 2 – The Subura Secret

Das dies in der 1/6 Welt ein wenig anders aussieht als in der 1/1 Welt, versteht sich von selbst, dennoch sorgt die Tatsache, dass mein MiniMe mitspielt, für eine ganze Reihe autobiografischer Elemente. Mein MiniMe heißt übrigens Dunedin. Die Tom Abenteuer entstehen ja im Kontext des Globetrotterspiels im AFD Forum und Dunedin ist dort der von mir benutzte Nickname.

Jetzt war Tom erneut da und wirft abermals einen Blick hinter die Kulissen. So ist natürlich Memento Mori weiter ein Thema, aber selbstverständlich auch  die Arbeit an Action Figure District und die damit verbundenen Themen wie Reviews, Features und die Zusammenarbeit mit S.P.A.C.E.

Da dies nach wie vor im AFD Forum stattfindet, verliere ich noch ein paar Worte zur besseren Verständlichkeit, für alle Nichtbesucher des Forums. In der Geschichte werden einige Mitglieder des Forums erwähnt und einer taucht sogar in Gestalt seines MiniHims auf. Das ist McGee, Tom besuchte ihn bereits während dieser Globetrotterspielstaffel. Und der 1/1 McGee legte Tom noch einen Kopf für mich bei, als er Tom auf die Weiterreise schickte. Da die Geschichte wieder mit Toms Ankunft beginnt, ist auch klar, dass dieser Kopf mit dabei ist.

Dann wird noch Chris erwähnt, auch ein Freund aus dem Forum. Er war so nett, mir für einige Szenen ein paar seiner Customsfiguren zu leihen. An dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches Dankeschön. Gegen Ende der Geschichte wird dann noch Benson erwähnt. Zu ihm ist Tom als nächstes gereist.

Die Tom Geschichten bereiten mir eine Menge Spaß. Alles ist erlaubt, es gibt keine Genregrenzen und ich kann wild drauflos improvisieren. Die Figuren sind dabei im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtig. Sie können eine Rolle spielen, ein Schauspieler oder Prominenter sein, der sich selbst oder eine Rolle spielt und natürlich sind sie sich auch ihrer Existenz als Actionfiguren bewusst. Und ich selbst beziehungsweise mein 1/6 Ich lebt mitten unter ihnen.

Alle von den Figuren geäußerten Ansichten dienen der Unterhaltung und entsprechen nicht zwangsläufig der Meinung von Action Figure District.

So, jetzt aber viel Spaß bei Toms Abenteuern und seinem Blick hinter die Kulissen von Memento Mori und Action Figure District.

Tom Tales 3 – Strange Worlds

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