Ein Beitrag von Peter Mangel.
Um auf den “Punkt” zu kommen muss ich heute die Einleitung leider etwas länger gestalten, denn die meisten von uns, vor allem diejenigen, deren Geburt in den Sechziger oder Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts liegt, verbinden mit Star Wars maßgeblich die Episoden IV bis VI. Lange konnte man sich wundern, warum die SW-Trilogie mit einer „Episode IV“ begann, doch erschienen die drei Filme als Erzählung in sich geschlossen, weshalb es halt so war, wie es war. Eines Tages erklärte uns der Vater von Star Wars, George Lucas, er habe schon immer die Idee von insgesamt sechs Episoden im Kopf mit sich herumgetragen. Nur habe er Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger Jahre nicht die technischen Möglichkeiten gehabt, die ersten drei so zu verwirklichen, wie er es sich vor seinem inneren Auge vorgestellt hatte und somit mussten diese bis weit in die Neunziger Jahre auf ihre Entwicklung und letztlich bis 1999 auf ihr erstes Erscheinen warten. Die Episoden I bis III erklären hierbei die Republik, den Werdegang des kleinen Anakin Skywalker, der ja letztlich zu Darth Vader wird oder geben Einblick in die Lebensläufe anderer Charaktäre aus dem Star Wars Universum. Bis heute gibt es Fans der „alten“ Trilogie, gerne auch als „Original-Trilogie“ bezeichnet, die sich nicht mit der neueren Trilogie anfreunden können. Zu viel ist nicht mehr real, zu viel entsprang dem Computer, zu sehr waren diese drei Teile natürlich auch darauf ausgelegt einen kommerziellen Erfolg zu erzielen, den die Original-Trilogie mehr durch Zufall und eine treue Anhängerschaft erreichte.
In Episode IV, dem allerersten Star Wars Film, wird bereits auf die „Klonkriege“ verwiesen und auch diese werden natürlich in den neueren Filmen behandelt. Allerdings war man sich wohl recht schnell einig, dass man das Thema deutlich weiter würden ausbauen können, wenn man nur die nötige Plattform hierfür schaffen würde. Mittel zum Zweck war jedoch nicht eine Real-/Trickverfilmung wie bei den Kinofilmen, sondern eine eigene Zeichentrickserie…Star Wars-The Clone Wars. In bislang fünf Staffeln und 108 Episoden wird hier eine Brücke zwischen den Episoden II und III geschlagen und wir lernen eine Menge Charaktäre kennen, die wir aus den Filmen nicht kannten, gepaart mit all denen, die wir schon aus den sechs Kinofilmen kennen. „Star Wars-The Clone Wars“ wurde allein für das Fernsehen konzipiert, zeigt als Zeichentrickserie die Charaktäre mitunter sehr überzeichnet und Comichaft, lässt jedoch keinen Zweifel daran, wen man da vor sich hat und speziell in Deutschland genießt man den Luxus, dass die Synchronsprecher dieselben sind wie in den Filmen, was in der amerikanischen Originalversion nicht uneingeschränkt der Fall ist.
Während die Serie also einerseits die eigentliche Star Wars Geschichte weiterführt, wir somit verfolgen können wie das Verhältnis des Jedis Anakin Skywalker zur ehemaligen Königin und nun Senatorin von Naboo, Padmé Amidala, immer inniger wird und den jungen Jedi mitunter seine Pflichten vergessen lässt, kommen auch gewaltige Schlachten nicht zu kurz. Diese bringen uns mit Commander Cody einen der Klonkrieger wieder, der in Episode III die berühmte „Order 66“ auszuführen und Obiwan Kenobi zu töten versuchte. Neben ihm wird Captain Rex zum optisch wohl coolsten Klon und Kommandant der Torrent-Kompanie der 501. Legion. Cody ist Kommandierender der 212. Angriffs-Legion. Weitere bekannte, zum Teil auch schon von Sideshow umgesetzte Klone sind: Boil, Waxer, Cdr Fox oder Cdr. Gree. Echo und Fives, werden in Kürze von SSC erscheinen, ebenso wie Commander Wolffe, der dann durch seine Optik in Sachen Coolness durchaus Rex noch den Rang ablaufen könnte.
Ich möchte in diesem Feature vier Klone vorstellen, die für mich ein wenig zu einem „Must Have“ geworden sind, nachdem ich mich dazu entschloss, doch mit dem Thema Star Wars in 1/6 durchzustarten. Wer mehr zu den Klonen wissen möchte, bzw. wie es überhaupt zu diesen kam, dem möchte ich den Link aus der jedipedia (http://www.jedipedia.de/wiki/Klonkrieger) ans Herz legen, denn nun möchte ich endlich zu den Figuren kommen 🙂
Boil und Waxer
Boil und Waxer gab es als Doppelpack, wobei…nein, das ist nicht ganz korrekt. Sie haben Numa dabei, ein kleines Twi´lek Mädchen vom Planeten Ryloth, in der Sonderedition sogar noch mit zusätzlichem Arm, in dem sie ihr Lieblingsspielzeug hält, somit wird das Ganze sogar zu einem „Triple-Pack“. Alle Klone zeichnet eine Unmenge an zusätzlichen Händen aus, auch zusätzliche, abgeknickte Füße für eine knieende oder gehende Darstellung der Figuren sind mit dabei. Für jeden gibt es einen Kopf/HS, einen Phase 1 und einen Phase II Helm. Es gibt drei Waffen je Figur, den Klassiker, das DC-15 Blaster Rifle, welches wir auch aus den Kinofilmen kennen. Eine recht große Waffe, ähnlich einem Gewehr. Ergänzt wird das Sortiment durch den DC-15S Blaster, vergleichbar mit dem E-11 Blaster der imperialen Truppen aus den Episoden IV bis VI, doch deutlich größer und dann wäre da noch ein DC-17 Hand Blaster, im Grunde eine normale Pistole. Während der DC-15S Blaster in der Serie allmählich das DC-15 Blaster Rifle ablöst, ist der DC-17 Hand Blaster in der Regel den kommandierenden Klonen vorbehalten, die zumeist zwei hiervon besitzen. Nicht im Bild sind die Figurenständer der beiden Klone, der von Numa ist der kleine, schwarze Kreis im Bild, sie steht aber ohne ihn recht gut.
Als Angehörige des 212. Angriffs-Bataillons tragen Boil und Waxer gelbe Markierungen auf ihren Klonrüstungen. Auseinanderhalten kann man die beiden recht gut, Waxer, der „Wachser“ hat einen „gewachsten“ Kopf, besser gesagt eine Glatze und Boil halt noch Haare auf dem seinen. In den Filmen kommen sie nicht vor, in der „The Clone Wars“ Serie haben sie jedoch mehrere Auftritte.
In der Folge „DieUnschuldigen von Ryloth“, in der Kenobi mit seinen Truppen einem weiteren Jedi zur Hilfe eilt, nämlich Mace Windu, da erkunden Boil und Waxer eine verlassene Stadt und treffen auf Numa, die ihnen aus einer brenzligen Situation hilft und kurzerhand von den beiden mitgenommen wird.
Numa ist eine Twi´lek und ihre Hautfarbe ist türkis, Sideshow hat ihr eine Art Sommersprossen verpasst, ob das Absicht war kann ich nicht sagen, es steht ihr aber. Die Twi´lek sind eine humanoide Rasse und Hautfarben wie blau, grün oder türkis sind völlig normal, eine sehr bekannte Twi´lek ist der weibliche Jedi Aayla Secura. Ein nettes Gimmick ist übrigens in der Sonderedition der zusätzliche Arm von Numa, in dem sie ihre Puppe hält. Die Umsetzung eines Spielzeuges für Numa in der Serie und auch an ihrem 1/6 Gegenstück halte ich für eine tolle Idee, da Ausserirdische in Film und Fernsehen ja meist nur als böse Eroberer auf die Erde kommen und mit Numa erfreulicher Weise mal ein anderes Bild gezeichnet wird. Das ist ja auch durchaus eine gewollte Botschaft dieser „The Clone Wars“ Serie, das wir im Grunde alle sehr ähnlich sind und auch ähnliche Bedürfnisse haben, nur dass man im Star Wars Universum halt den Bogen zu anderen Spezies schlägt auch wenn man eigentlich zum Ausdruck bringen möchte, dass in einer gar nicht so weit entfernten Galaxie Menschen auf ein und demselben Planeten trotz aller Unterschiede in Kultur, Hautfarbe oder Religion, die gleichen Grundbedürfnisse teilen.
Commander Cody – CC 2224
Cody war zumeist General Kenobi unterstellt, also niemand anderem als dem Jedi Obi Wan Kenobi, die Jedi trugen während der Klonkriege allerdings den militärischen Rang eines Generals und ihnen unterstanden bestimmte Klonbataillone. Als es in Episode III auf dem Planeten Utapau zur Entscheidungsschlacht zwischen der Republik und den Separatisten unter General Grievous kommt, empfängt Cody eine Nachricht von Kanzler Palpatine, der ihm die Ausführung der „Order 66“ befiehlt. Den Klonen war eine Reihe von geheimen Befehlen eingeimpft worden und der Befehl 66 besagte einen Umsturzversuch der Jedi, was zu deren unbedingter Auslöschung führen sollte. So lässt Cody Obi Wan Kenobi beschiessen und man geht zunächst von seinem Tod aus.
Bis es soweit kommt ist Cody jedoch ein loyaler Klon und durchlebt mit seinen Kameraden und den Jedi viele heikle Situationen. Auch Cody wurde von Sideshow mit einer Unmenge an Zubehör bestückt, auch hier ist der Figurenständer nicht mit im Bild.
Neben den Wechselhänden, die Boil und Waxer dabei haben, besitzt Cody auch eine rechte Hand in der ein Kommunikator ruht, in den sich ein „Hologram“ des Kanzlers Palpatine stecken lässt um die berühmte Szene aus Episode III nachstellen zu können.
Seinen Kopf zeichnet eine derbe Narbe, was den HS im wahrsten Sinne des Wortes zum Charakterkopf werden lässt.
Ein weiteres, schönes Gimmick ist sein „Jet-Pack“. Im Gegensatz zu den fummeligen Versorgungstornistern der Sandtrooper hat Sideshow hier einen Magneten in die Klonrüstung eingefügt, so dass man das Jet-Pack sehr simpel hinzufügen kann und es hält auch sehr gut.
Captain Rex – CT 7567
Die Schürzen an den Beinen, mandalorianische Jaig-Augen am Helm, blaue Streifen an der Rüstung…das kann nur CT 7567 sein. Und dieser Klon, Rex genannt, war Captain der Torrent-Kompanie der 501. Legion, die später zu „Vaders Faust“ wurde, also der imperialen Einheit, die unmittelbar Darth Vader unterstand. Es waren übrigens auch Truppen der 501., die in den Uniformen der Schneetruppen in Episode V auf Hoth erfolgreich aus der Schlacht um diesen Planeten hervorgingen. Auch hier verliert Star Wars seinen roten Faden nicht, denn es ist der junge Jedi Anakin Skywalker, dem Rex unterstellt ist.
Rex besitzt als besonderes Zubehör einen Raketenrucksack in der Art, wie er von den Mandalorianern getragen wird, z. B. also seinem „Vater“ Jango Fett oder einem seiner Klonbrüder namens Boba Fett. Auch bei ihm kann dieser mit Hilfe des Magnetismus einfach am Rücken angebracht werden, doch ist er deutlich größer und schwerer als der von Cody, weshalb er auch ebenso leicht wieder abfallen kann, nicht von alleine, aber doch beim korrigieren einer Pose der Figur. Captain Rex besitzt nur einen Phase I Helm mit Entfernungsmesser und einen blondierten Kopf. In der Serie sieht man ihn aber auch mit bläulichen Haaren oder Glatze.
Das weitere Zubehör entspricht dem der anderen Klone obwohl Rex kaum mit einem DC-15 Blaster Rifle zu sehen war, aber will man über etwas nörgeln, was mit im Karton ist 😉 Captain Rex kennen wir zumeist mit seinen beiden DC 17 Hand Blastern, weshalb er auch passende Holster am Gürtel trägt.
B1 Battle Droid
Ein kurzer Blick vielleicht noch auf etwas, was die Klone gerne „Klappergestell“ nennen, den B1 Battle Droid. Dieser Typ Kampfdroide wird uns erstmalig in Episode I vorgestellt und man fühlt sich unweigerlich an eine Maschine wie den Terminator erinnert. Der B1 Droide ist jedoch etwas fragiler und wird, in meinen Augen leider, in der Folge der Filme und vor allem in der Serie zu einem regelrechten Slapstick-Comedian. Das ist ein wenig schade, dient aber natürlich der Bespaßung des eigentlichen Zielpublikums der „TCW“ Serie, die maßgeblich für jüngere Zuschauer gedacht ist, auch wenn es mitunter in den Kampfszenen sehr zur Sache geht.
Eingesetzt von der Handelsföderation oder auch der KUS (Konföderation Unabhängiger Systeme) tauchen diese Droiden zumeist in Heerscharen auf und sind das Rückgrat der Separatisten in den meisten Schlachten dieser Zeit. Die verbesserte Version ist der Typ OOM, von dem es auch spezielle Versionen als Commander mit gelben Markierungen am Kopf und Oberkörper gab. Ergänzt wurde die OOM-Serie mit Droiden mit blauen Markierungen, die als Piloten dienten oder mit roten Markierungen, die als Sicherheitsdroiden im Einsatz waren und in Kürze auch von Sideshow auf den Markt gebracht werden.
Der klassische B1 Battle Droid kommt im Doppelpack daher und seine Ausrüstung ist natürlich eher bescheiden. Den beiden Droiden liegt je ein Blaster und je ein Tornister bei. An dieser Stelle möchte ich Sideshow übrigens mal ein großes Lob für ihren Ideenreichtum aussprechen. Diese Droiden besitzen individuelle Kennungen auf ihrem Tornister, der im übrigen ohne Magnete einfach an die Rückenpartie gesteckt wird, und bei Sideshow muss jemand die, wirklich gute, Idee gehabt haben, diese Kennung während der Produktion in regelmäßigen Abständen zu ändern. Je nachdem, wann also ein Duo-Pack die Fertigung verlassen hat, tragen die Tornister andere Schriftzeichen/Nummern und mit ein wenig Glück macht es dies dem geneigten Army Builder einfacher eine Reihe Droiden ins Feld zu schicken, die sich auf den ersten Blick wie ein Ei dem anderen gleichen und dennoch, dank Sideshow, ein kleines Stück Individalität besitzen.
Obwohl auch ein 1/6 B1 Kampfdroide recht fragil wirkt, steht er sehr gut von alleine, Figurenständer sind hier auch nicht im Lieferumfang enthalten und er lässt sich gut „artikulieren“ wie man so schön sagt, also in unterschiedlichen Posen darstellen. Es ist jedoch beim bewegen der Gelenke ein wenig Vorsicht angesagt, da die Figuren, im Gegensatz zum Vorbild, nicht aus Stahl, sondern aus Kunststoff sind und speziell die Arme sich zunächst nur extrem schwerfällig aus der Ursprungshaltung lösen lassen.
Abschließend sei noch gesagt, dass es, im Gegensatz zu den imperialen Sturmtruppen der Episoden IV bis VI, nicht eine einzige reale Klonausrüstung gab. Alle Klone der Episoden I-III enstammen rein dem Computer. Und dann wäre da noch der Begriff „Droid“, der markenrechtlich geschützt ist…durch ein Unternehmen das Lucasfilm Ltd. heißt., also wenn der Mann keine Ahnung hat, wie man sein „Zeug“ zusammenhält 😉
Und hier findet Ihr die Sideshow Star Wars 1:6 Figuren Abteilung im S.P.A.C.E Shop.