Amenophis III

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von Jürgen Bethe
Amenophis III. (griechisch), auch Amenhotep bzw. ägyptisch Amenhetep/Imenhetep  war der neunte altägyptische König (Pharao) der 18. Dynastie (Neues Reich), welcher von etwa 1388 bis um 1351 v. Chr. Regierte.
Die Macht Ägyptens war so gefestigt, dass Amenophis III. keine Kriege zu führen brauchte. Allein 1387 v. Chr. zog er gegen das aufständische Nubien und besiegte die Rebellen. Es sollte der einzige bedeutende Kriegszug seiner Amtszeit bleiben, von dem überdies nicht einmal geklärt ist, ob der König selbst daran teilnahm. Wahrscheinlicher ist, dass er die Niederwerfung des Aufstandes seinen Heerführern und dem von Ägypten eingesetzten Vizekönig von Kusch überließ.
Der Pharao verwendete zwar die Mittel, die früher in militärische Unternehmungen geflossen waren, für seine gigantischen Bauprojekte, doch obwohl Amenophis III. keine nennenswerten Feldzüge führen musste, vernachlässigte er seine Streitkräfte keineswegs. Das Land lebte zwar in Frieden, doch mussten die Grenzen und Handelsstraßen geschützt werden. Er scheint der erste ägyptische König gewesen zu sein, der die Streitwagen zu einem eigenständigen Truppenteil werden ließ. Auch wurde zur selben Zeit wahrscheinlich erstmals berittene Truppen eingesetzt.
Die Streitwagen sicherten den Ägyptern militärische Überlegenheit. Ihre Nachbarn und Gegner hatten zwar auch Streitwagen aber nicht in so großer Anzahl. Außerdem hatten die Ägypter die Technik wesentlich verbessert. Während die anderen Armeen die Räder an den Wagen meist in der Mitte hatten, verlegten die Ägypter die Räder nach Hinten und machten sie somit wendiger. Die Wagen waren auch leichter und schneller. Sie waren im Baukastensystem aufgebaut, ließen sich einfach zerlegen, damit leicht durch schweres Gelände (Gebirge, Flüsse usw.) transportieren, auf der anderen Seite wieder zusammensetzen und in die Schlacht führen.
Die Wagen waren für 2 Personen ausgelegt. Dem Wagenlenker stand noch ein Bogenschütze zur Seite der schon auf Entfernung den Feind bekämpfte. Hierzu wurde am Wagen auf beiden Seiten eine Große Menge Pfeile mitgeführt. Im Nahkampf schützte der 2. Mann den Wagenlenker mit einem Schild und wehrte Gegner mit Lanze und/oder Schwert ab.
Das Heer wurde unterteilt in Züge, Kompanien und Divisionen. Eine Kompanie bestand aus etwa 250 Soldaten, eine Division konnte bis zu 5000 Mann umfassen. An Waffen besaßen sie sichelförmige Schwerter, Dolche und Bogen. Erste Rüstungen tauchten in dieser Epoche auf.
Bis auf die Gäulchen ist alles Eigenbau. Der Pharao trägt die blaue Kriegskrone die in zeitgenössischen Bildern erstmals in seiner Amtszeit auftauchte. Seine Nachfolger haben die Form der Krone übernommen und oft getragen. An seiner Seite ein Assyrer als Leibwache der auch die Aufgabe hatte im Kampf, Feinde mit den Lanzen (auf seiner Seite ist noch Ersatz angebracht) beim Angriff auf den Streitwagen zu bekämpfen. Der Streitwagen ist die 1. Bauart mit 4 Speichenrädern (später wurden es 6 Speichen). Ein nubischer Bogenschütze überbringt gerade eine Botschaft. Auf der Seite des Pharao befindet sich am Streitwagen ein Köcher mit dem Bogen und einer mit Pfeilen. Hinten hängt das Prunkschild des Herrschers, während der Assyrer nur die Manschaftsausführung mit Kuhfellbezug trägt.

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