Gewöhnlich treffen die meisten Figuren auf dem europäischen Markt immer etwas später ein, aber Asmus Toys war so freundlich, uns schon ein Vorab-Exemplar von Gandalf zur Verfügung zu stellen, so dass wir diesmal mit unserem Review recht früh dran sind. An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank an Asmus Toys.
Gandalf ist die vierte Figur in der Lord of the Rings Reihe, was ihn besonders interessant macht: Er ist die erste menschliche Figur der Reihe, und natürlich ist er eine der Hauptpersonen der Geschichte. Nehmen wir ihn also einmal genau unter die Lupe.
Verpackung
Wie bei den anderen Figuren kommt auch Gandalf in einem schlichten Schuhkarton mit dem Lord of the Rings Logo. Für Gandalf the White wurde sinnigerweise natürlich Weiß als Grundfarbe der Box gewählt. Die Verpackung ist benutzerfreundlich, weil man den Karton öffnen kann ohne etwas an der Verpackung zu beschädigen. Sollte Gandalf nicht ständig on Display sein, kann man ihn wieder gut zur Aufbewahrung in der Box verpacken.
Im Karton befinden sich dann zwei übereinanderliegende Trays. Der obere beinhaltet die Figur, Stab, Schwert und einen Ork-Kopf. Im unteren Tray befinden sich Logo-Basis, Dioramaplatte, Umhang und vier Austauschhände.
Head Sculpt
Wie schon eingangs erwähnt, ist Gandalf der erste Mensch der Serie und wir waren sicher nicht die Einzigen, die mordsmäßig darauf gespannt waren, wie gut Asmus diese Aufgabe bewältigen würde. Orks mit Narben und Geschwülsten sind natürlich um einiges einfacher zu modellieren, als ein glaubhaftes menschliches Gesicht. Und natürlich muss auch der Schauspieler gut und wieder erkennbar getroffen werden. Asmus hat diese Feuerprobe mit Bravour bestanden. Ian McKellen erkennt man auf Anhieb. Auch der Paintjob wurde sehr gut umgesetzt. Die Haut hat eine tolle Textur und die Augen wirken sehr lebendig.
Wenn man mal Gandalf the Grey von Sideshow neben den Asmus Gandalf stellt, wird schnell augenfällig, was sich in den letzten sieben bis acht Jahren qualitativ bei den Head Sculpt getan hat. Ich mag meinen Sideshow Gandalf immer noch sehr, aber zwischen den Paintjobs liegen Welten. Während der Sideshow Kopf einfach nach bemaltem Plastik aussieht, wirkt der Asmus Kopf richtig lebendig. Wenn ich die Beiden nebeneinander stelle habe ich allerdings den Eindruck, dass das Gesicht vom neuen Gandalf eine Spur zu schmal ist.
Recht gut gelungen ist Gandalfs Frisur. Man hat sich bei Asmus dafür entschieden, Gandalf nicht mit offenen Haaren sondern mit seiner “Reitfrisur”, sprich mit teilweise hinten zusammengebunden Haaren, darzustellen, was sehr gut aussieht.
Body
Zum Körper gibt es nichts Neues zu sagen. Wieder wurde der recht gut bewegliche und mittlerweile erprobte Kaustic Body verwendet. Die Figur kommt mit insgesamt sechs Händen, einer linken entspannten Hand und fünf unterschiedlich weit geschlossene Greifhände.
Kostüm
Gandalfs Kostüm besteht aus mehreren Lagen. Der Umhang mit Kapuze folgt dem filmische Vorbild und hat einen bestickten Saum. Unterhald der Kopföffnung befindet sich eine elbischen Spange. Die Öffnung für den Kopf hätte man ein kleines bisschen größer machen können, damit die Spange ein wenig tiefer sitzt. Bei der aktuellen Position gerät sie etwas mit Gandalfs Bart in Konflikt. Als ich den Umhang noch einmal abnehmen wollte, machte sich die Spange leider selbstständig. Hier rate ich also zur Vorsicht im Umgang mit dem Cape.
Die Kapuze ist etwas steif. Wenn Gandalf sie tragen soll, empfiehlt es sich, sie anzufeuchten, um sie in Form zu bringen (was für das Foto nicht gemacht wurde). Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, wie es z. B. Sideshow bei den Umhängen der Jedi-Rittern gemacht hat, einen Draht in den Kapuzenrand einzuziehen, um die Kapuze so besser in Form bringen zu können.
Die Weste Gandalfs wurde mit schönen Stickereien versehen. Farblich weicht sie von der filmischen Vorlage ab, dort ist sie weiß und Ton in Ton bestickt. Ich vermute, mal Asmus hat sich für die leicht gräuliche Weste entschieden, um die Stickereinen deutlicher hervorzuheben, was auch wirklich gut aussieht. Man muss schon ein arger Purist sein, um das negativ zu bewerten.
Die Weste trägt auf der Rückseite einen kleinen Reißverschluss.
Der obere Rock besteht im Oberteil aus einem fein texturiertem Stoff und ist im unteren Teil glatt.
Darunter trägt Gandalf einen weiteren, in Falten liegenden, Rock, ebenfalls texturiert. Da der obere Rock etwas kürzer und geschlitzt ist, bekommt man auch vom unteren Rock etwas zu sehen. Die feine Musterung ist gut gelungen und kommt nah an den Look des filmischen Originals heran, und wie auch dort verleiht der verwendete Stoff dem Kostüm eine gewisse Wertigkeit.
Schließlich trägt Gandalf noch ein Paar einfache weiße Hosen und graue Stiefel aus Plastik.
Zubehör
Viel Zubehör gibt es nicht. Da wären nur der Stab – gut und glaubhaft getroffen und Gandalfs Schwert aus Metall. Auch dieses sieht gut aus. Ich habe mir nicht die Arbeit gemacht, das Schwert mit dem Filmschwert zu vergleichen, kann also nicht sagen, ob es wirklich exakt übereinstimmt.
Dann gibt es noch als besonderes Goodie einen Ork-Kopf. Man kann ihn als szenisches Zubehör verwenden, also einfach als abgeschlagenen Kopf. Aber es ist tatsächlich ein voll funktionsfähiger Kopf, der auf einen Körper gesetzt werden kann.
Als ich letzte Tage den Guritz bekam, wunderte ich mich etwas über das Mordor Banner, weil ich mich nicht erinnern konnte, dass Guritz je ein Banner trägt, aber natürlich meckert man nie über zusätzliches Material. Die Auflösung brachte jetzt Gandalf. Denn durch einen kleinen Beipackzettel wurde klar, dass Banner und Kopf Bonusteile sind, um daraus einen Ork Bannerträger zu bauen. Weitere Teile kommen dann mit Aragorn. Auf der kleinen Abbildung ließ sich nicht erkennen, was das genau sein wird, aber es scheint sich dabei um Rüstungsteile zu handeln.
Das ist eine schöne Idee. So reift dann nach und nach ein weiterer Ork heran. Zu Beginn der Lizenz kündigte Asmus ja auch Ausstattungssets fürs Armybuilding an. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wann und vor allem was da wohl alles kommen wird. Weitere Verlautbarungen seitens Asmus gab es bisher nicht.
Fazit
Es ist schön zu sehen, dass die Asmus LotR Reihe wächst und gedeiht. Im Zeitraum von gut einem Jahr sind bisher vier Figuren erschienen. Für meinen Geschmack ist dass genau der richtige Ausstoß. Man muss nie zu lange auf die nächste Figur warten und sie schlagen auch nicht zu schnell hintereinander auf, denn zu viele Figuren, zu schnell hintereinander, können ja auch mal sehr schnell mit dem Budget der Sammler kollidieren. Nicht jeder ist in der Lage sich jeden Monat ein paar neue Figuren zu leisten.
In der Pipeline ist bei Asmus noch ein Nazgul nebst Pferd. Erste Work-in-Progress Bilder zu Aragorn wurden unlängst gezeigt und heute erschienen die ersten Bilder von Eowyn. Und wenn wir uns an die erste Line-Up Ankündigung erinnern, da stand ja auch noch Gimli auf der Liste…
Neben Asmus hat auch ACI eine (lokal begrenzte) Lord of the Rings Lizenz. Die Verkündigung der Lizenzen erfolgte im ersten Quartal 2013 fast zeitgleich. Auf die erste ACI Figur (Ringwraith) waren wir noch immer. Auch wird die ACI Figur gut 100 Euro teurer sein als der kommende Nazgul von Asmus. Also auch in Sachen Preisleistungsverhältnis, muss man sagen, dass Asmus da alles richtig gemacht hat.
Aber noch mal zurück zu Gandalf. Ich bin von der Figur restlos begeistert. Der Head Sculpt ist toll, der Paintjob liegt auf sehr hohem Niveau. Das Kostüm ist eine gelungene 1/6 Umsetzung von Gandalfs Roben. Das Schwert ist qualitativ hocwertig und der Ork Kopf ist ein sehr nettes Goodie. Zu meckern habe ich rein gar nichts, bis auf die Kleinigkeit, dass die Spange am Umhang sich löste, aber das kann auch einfach daran liegen, dass ich ein verdammter Grobmotoriker bin.
Ich denke mal, die Herr der Ringe Fans unter Euch werden von der Figur ähnlich begeistert sein wie ich.
Weitere Fotos findet Ihr wie immer in unserem Facebook Album.
Und natürlich gibt es Gandalf the White auch bei S.P.A.C.E
Bewertung
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Verpackung
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Sculpting
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Paintjob
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Body/Beweglichkeit
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Outfit
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Zubehör
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Gesamteindruck/Fun Faktor
Eine schöne Figur, wenn auch das Sculpting des Kopfes etwas zu wünschen übrig lässt.
DiscussionEin Kommentar
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