von Bernd Kamlah, Fotos: Mathias Pagels
Vorwort zum Thema Customizing
Besonders reizt mich bei dem „Zusammenbau“ eigener Figuren die Jagd nach den dafür erwünschten Zubehörteilen. Viele Teile muss man recht lange suchen und es ist immer wieder ein Erfolgserlebnis, wenn man längst ausverkaufte Sets oder Zubehörteile dann doch noch irgendwo aufstöbert. Leider gibt es in Deutschland nur extrem wenige Shops, die überhaupt Einzelteile im Sortiment führen. Man muss also schauen, wo man überhaupt einen Shop findet, der ein umfangreiches „Lose-Teile“ Sortiment führt.
Mein letztes „zielgerichtets“ Custom-Projekt sollte einen Gerry Lane – Brad Pitt aus World War Z darstellen. Ich hatte die meisten Komponenten schon beisammen. Allein die Suche nach einer tan-farbenen BDU-Hose mit Knie-Pads, war ein Abenteuer für sich. Schließlich habe ich auch die gewünschte Hose aus Kanada beschaffen können. Die letzten fehlenden Teile waren dann, die als Beißschutz verwendeten, Zeitschriften und eine geeignete Axt. Dann kam die Ankündigung für ein World War Z – Set mit Head Sculpt von E&S. Damit war mein Projekt tot und die investierte Zeit und das Geld in den Sand gesetzt.
Seitdem konzentriere ich mich allein darauf, spontane Ideen zeitnah umzusetzen. Dabei folge ich keinen realen Vorgaben mehr sondern kreiere die Figuren allein nach meinen Ideen.
So ist auch die hier vorgestellte Angelina Jolie Figur entstanden. Ich habe beim Stöbern durch die Shops verschiedene Teile gesehen, die sich dann zu einer Figur zusammenfügen ließen.
Verwendete Teile
- Kopf Angelina Jolie (KG Hobby)
- Body Phicen – Seamless Female tan Body middle breast (Super-Flexible)
- Outfit Bikini Oberteil im Leoparden-Look hatte ich noch in der „Grabbelkiste“ – leider weiß ich nicht mehr genau, bei welchem Set es dabei war, ich denke aber es war bei einer Phicen-Figur inklusive; Die Jacke stammt aus dem „Bad Girl“ Leather Suit Set (black) von Very Cool; Die Hose stammt ursprünglich aus dem Full-Set „Emerson“ von Flirty Girl; Die Western Stiefel sind der „Herrenabteilung“ entliehen und waren irgendwie schon immer in meiner Grabbelkiste
Worauf man achten sollte
Der Kopf passt farblich ganz gut zu dem tan-farbenen Phicen Body (anders als die meisten Kumik Köpfe). Er ist auf einem Phicen-Body Version 4.0 nicht zu verwenden, weil das Kinn zur Brust gezogen wirkt. Beim Body mit Stahlskelett passt er etwas besser, ist aber auch hier in seiner Beweglichkeit dahingehend eingeschränkt, dass er nur sehr begrenzt in den Nacken zurückgelegt werden kann. Damit entfallen alle Posen, bei denen Frau Jolie nach oben schauen soll. Man könnte hier entweder am Kopf nacharbeiten (unterer Teile des Hinterkopfes abfeilen oder den Halsbereich des Bodys, was ich aber nicht empfehlen würde). Wenn man den Kopf nicht ganz auf den Halsanschluss Setzt, lässt sich die Beweglichkeit auch etwas verbessern, man erhält dann aber einen unschönen Spalt, der je nach Pose sehr störend ist. Es könnte auch ein neues Innenleben des Kopfes (aus Silikon) helfen.
Die Hose und Jacke führten bei meiner Figur zu keinerlei Verfärbungen des Bodys. Insbesondere bei Verycool Sets sollte man sonst den „Hautkontakt“ von schwarzen Klamotten und Phicen-Body vermeiden. Die teuren Bodies werden irreversibel verfärbt. Hier gab es aber keine Probleme.
Bei den Western-Boots müssen Stiefel ausgesucht werden, bei denen die nicht abnehmbaren Füße des Phicen-Bodys auch tatsächlich in den Stiefel passen.
Zu den Fotos
Die Fotos wurden mit einer Canon EOS D70 aufgenommen. Dazu wurden 3 ferngesteuerte Blitzgeräte verwendet (einer mit Softbox) und einer beweglich aufgestellt, um die Figur auch von hinten zu belichten. Dadurch werden die Schlagschatten eliminiert und es entstehen die Gegenlichtreflexe.
Das Posing richtete sich nach den Möglichkeiten der Figur. Dabei störten zum Teil die extrem kurzen (unterfütterter Bereich) und viel zu weichen Füße der Figur. Erste Aufnahmen sollten ohne Schuhwerk sein, dann wurden High-Heels verwendet und schließlich blieb nur noch die Stiefelvariante. Sonst hätte die Figur nicht ohne Standhilfe abgelichtet werden können.
Vielen Dank an dieser Stelle an Mathias Pagels („Meister des Blitzlichtgewitters“), der die technische Ausstattung für die Fotos zur Verfügung gestellt hat und auch die Hand nicht vom Auslöser lassen konnte.