Hot Toys: MMS173 Predator 2 City Hunter

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Heute präsentieren wir euch einen weiteren Gast-Review von Christian Eissel. Chris checkt diesmal den Predator 2 City Hunter auf Herz und Nieren. Wir wünschen viel Spaß…

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Vor ca. einem Jahr hat Hot Toys einen neuen Predator angekündigt bzw. eine Neuauflage eines bereits erschienenen Predators angekündigt:
den City Hunter aus Predator 2.

Und die Kritik aus der Hardcoresammlercommunity ließen nicht lange auf sich warten:
die Mundwerkzeuge seien nicht filmgetreu, die Textur der Maske sei zu grob und nicht glatt genug.
Der Plasmacaster und die Netzkanone seien einfache Reuses der entsprechenden Teile der alten Predator 2 Figur und ausserdem fehle eine Diorama Base wie bei der Classic Predator Neuauflage.

Ziemlich viele Kritikpunkte für eine Figur, deren Reihe zu einer der Erfolgreichsten von Hot Toys gehört.
Daß man nie alle Sammler zufriedenstellen kann ist klar und sicher auch an Geschmacksfragen festzumachen.
Aber trotz der scheinbar massiven Kritik war der City Hunter bei vielen Händlern schon vor Release nicht mehr zu bekommen.

Doch mittlerweile ist er auch bei uns erhältlich, in den USA und Asien schon wesentlich länger.
Ich versuche mal, meine Sicht der Dinge aufzuzeigen, ob und wie gut der neue City Hunter wirklich ist.

Die Verpackung
Wie ja mittlerweile jeder Sammler von Hot Toys Figuren weiß machen die Boxen der MMS Figuren immer viel her. Hot Toys gibt sich Mühe, mit dem Boxdesign den Charakter einer Figur bestmöglichst einzufangen. Dies gelingt mal mehr, mal weniger. Negative Beispiele wären hier die Iron Man 2 Boxen mit einem wirklich unterirdisch langweiligen Design und billigen Materialien. Positiv in Erinnerung sind die von mir ja schon häufig erwähnten Iron Man Boxen oder auch die Boxen zu den Figuren des ersten Predatorfilms. Die sind nämlich im ungewöhnlichen Querformat gestaltet. Um die Packung des Predators wurde dann noch eine durchsichtige Plastikhülle mit eingeprägter Predatorsilhouette geschoben.


Die Box des City Hunters ist matt-schwarz mit rot glänzender Schrift und Linien im Stil des Predator Biomasken HUDs. Vorne ist der Kopf des maskierten Predators in Rotabstufungen zu sehen. Unter dieser Hülle ist eine simple Box mit Sichtfenster. Die Packung sieht trotz der recht puristischen Gestaltung aber sehr schick und stylisch aus. Darin ist ein Plastiktray in zwei Schichten: zuoberst liegen die Hände etc, darunter das Zubehör wie die Biomaske, der Speer etc. und natürlich der Predator selbst.

Im Großen und Ganzen also ein recht simples Äußeres welches aber leider nicht ansatzweise das Wow Gefühl der 80er Predator Verpackung erzeugen kann.

Der Kopf
Für den City Hunter hat man eines der neuen Predator Headsculpts mit einer dem Film entsprechenden Bemalung verwendet.
Es gibt Sammler, die die Bemalung des ersten City Hunters von vor ein paar Jahren bevorzugen.


Ich selbst finde die Bemalung dieses Headsculpts sehr gut und nicht so comicmässig wie die des alten City Hunters. An den neuen Headsculpts hängen die aus Gummi bestehenden Dreadlocks auch sehr schön nach unten und stehen nicht wie nach einem Griff in die Steckdose vom Kopf ab, wie es z.B. beim 80er Predator auf einem der Bilder hier im Review relativ gut zu sehen ist.

 

Die Mundwerkzeuge sind wie immer bei den Hot Toys Predators austauschbar: ein Paar der sogenannten “Mandibles” ist geschlossen und das andere Paar ist zum Schrei geöffnet. Daraus ergeben sich sehr coole Möglichkeiten die Figur in der Vitrine zu präsentieren.


Die Mandibles können einfach aus dem Kopf gezogen werden; in die Öffnungen neben dem Mund passen dann zB auch die Biomaske und die Atemmaske, die auch zum Outfit gehören.


Was mir beim City Hunter absolut nicht gefällt ist die sehr hochglänzende Erscheinung des Kopfes. Der Ommes ist so dermassen glänzend, daß man nicht mal mehr von einem Feuchtigkeitseffekt reden kann. Es wirkt einfach wie stinknormales, glänzendes Plastik. Hier hätte mir ein matteres, hautähnlicheres Finish besser gefallen, so hätte man auch die Augen und den Mund viel besser hervorheben können.

Der Körper
Für Figuren aus den Predator Reihen gab es immer schon eigene, fast 14″ große Basiskörper, die je nach Predator mit unterschiedlichen Mustern bemalt wurden. Auch beim City Hunter ist das aufgemalte Muster des Körpers wie des Kopfes klasse gelungen. Allerdings ist mir der Körper wie auch der Kopf zu stark glänzend, matt waere auch hier besser gewesen. So sieht es leider bei Lichteinfall in einem gewissen Winkel zu sehr nach Plastikspielzeug aus.

Für die neueren Predatorfiguren hat Hot Toys den Predatorkörper vor ein paar Jahren für die Figuren zu Predators überarbeitet:
Doppelgelenke an Ellbogen und Knien sowie die Bauchgelenke hat man damals für ein besseres Aussehen über Bord geworfen. An deren Stelle traten einfache, lediglich um 90 Grad begwegbare Gelenke. Daraus resultierte natürlich eine leicht eingeschränkte Beweglichkeit.

Dies ist auch hier beim City Hunter der Fall. Die Gelenke meiner Figur sind mir auch zu starr wenn ich ehrlich bin, vor allem die Knie lassen sich nicht wirklich gut bewegen. Noch dazu hat man dort Gelenke mit Einraststellen verwendet wie es auch bei den neuen Iron Man 3 Diecast Figuren der Fall sein wird. Das führt natürlich dazu, daß man bei der Wahl einer Pose im Beinbereich sehr viel eingeschränkter ist als bei anderen Figuren.

Noch dazu sind bei den Predatorfiguren die Füße auf Pegs in den Beinen aufgesteckt, sind also wie die Hände der Figuren an den Körpern angebracht. Auch das erschwert natürlich das Finden einer stabilen und dennoch optisch anspruchsvollen Pose und schränkt unnötig ein.

Das Outfit
Der Predator trägt einen Netzbody über dem kompletten Körper ausser seinem linkem Arm. Darüber trägt er einen Brust-/Schulterpanzer mit Plasmacaster auf der Schulter. Der Plasmacaster kann rotiert, in begrenztem Winkel geneigt und auch nach hinten umgeklappt werden. Allerdings ist die Halterung so dermassen billig und schlecht gemacht daß es einem fast die Sprache verschlägt, man fühlt sich unweigerlich an die McFarlanefiguren aus den frühen 2000ern erinnert.

Dies ist zB ein Teil welches Hot Toys einfach 1:1 von der alten Ausgabe des City Hunters übernommen hat. Die Halterung ist lediglich ein Stab auf einem Kugelgelenk und der Plasmacaster sitzt wiederum auf einem Kugelgelenk. Ich hoffe man kann es auf den Bildern erkennen; ich bin auf jeden Fall relativ enttäuscht davon, bei dieser Figurenpreisklasse ist eine solche Konstruktion einfach ein NoGo. Es ist irgendwie so… popelig-billig und passt auch meiner Meinung nach so überhaupt nicht zum restlichen Erscheinungsbild der Figur.

Auch der City Hunter trägt zwei Gauntlets; eines mit aufklappbarem Computerterminal, das andere mit ausfahrbaren metallenen Klingen. Leider kann man die extra dafür vorhandene rechte Hand mit “tippendem” Zeigefinger für das Computerterminal im linken Gauntlet nicht wirklich gut nutzen, da die Beweglichkeit der Arme aufgrund fehlender Doppelgelenke zu stark eingeschränkt ist.

Die Metallklingen sind mir persönlich viel zu nahe an der rechten Hand, so daß man diese nicht wirklich gut bewegen kann, was wohl auch schon ein Kritikpunkt an der alten City Hunter Figur war. Darüber hinaus sind die Klingen so fest im Gauntlet, daß ich sie mit einem Metallgegenstand aus dem Gauntlet ziehen musste. Das sollte nicht sein. Auch hier muss ich wieder mit dem Preis argumentieren: für den kann man nämlich durchaus erwarten, daß man alle Features leicht nutzen kann.

Dann trägt der Predator einen Hüftpanzer mit angebundenem Lendenschurz und einem Holster für seine Smartdiscwaffe. Seid hier gewarnt: Die Disc ist nicht wirklich passgenau für das Holster. Wenn man die Disc dann mal “mit Schmackes” festdrücken will und aus reiner Gedankenlosigkeit nicht aufpasst bricht man ruck-zuck den beweglichen Holster an seinem empfindlichen Haltebolzen ab. Das ist nämlich mir passiert. Ei, was war der Jubel groß! Hier machen sich dann immer der Standardvorrat an Superkleber in meinem Haushalt und die Kreditkarte bezahlt, um auf einschlägigen Seiten Ersatzteile nachzukaufen.

An den Beinen trägt der Predator Knieschützer und Beinschützer. Am linken Beinschützer kann die Netzkanone befestigt werden. Hierzu einTipp: der Haltebolzen an der Netzkanone ist zu dick, man kriegt sie nicht wirklich gut und fest in die Aussparung im Beinpanzer hinein. Ihr kocht Euch aber jetzt mal ‘ne schöne Tasse Tee und in eine zweite Tasse kippt Ihr noch drei Finger breit heisses Wasser. Da tunkt Ihr dann den Beinpanzer so für vielleicht ne halbe Minute ein, er wird vollkommen flexibel. Keine Angst, Farbe löste sich zumindest bei mir nicht. Nun könnt Ihr die Netzkanone ohne Probleme fest in den Beinpanzer einsetzen.

Als weiteres Zubehör kommen noch die Biomaske mit LED Leuchtfunktion und zwei Atemmasken mit Gummischlauch; eine mit Adapter zum Aufsetzen, eine für’s Aufstellen und Präsentieren ohne Adapter. Die Biomaske hat ein kleines angelötetes Kabel mit Stecker, welcher durch die Dreadlocks auf den Rücken zu einer kleine Steckdose im Panzer geführt wird. Dort ist auch ein kleiner Schalter, mit dem die drei LEDs in der Maske aktiviert werden.

Dann hat der City Hunter noch ein aufklappbares und sehr detailliert und liebevoll bemaltes MedKit, welches auf dem Rücken befestigt wird und eine Herrenhandtasche, aber die ist europäischer Chic. 😉


Im Vergleich zur Erstausgabe des City Hunters fehlen meines Wissens nach die Knochentrophäen zum Unhängen, aber das war bei der Neuauflage des Classic Predators genauso.
Man will ja die alteingesessenen Sammler nicht vergrätzen… 😉

Das Zubehör
Trotz der vielen kritischen Stimmen bzgl des angeblich wenigen Zubehörs finde ich die Ausstattung eigentlich ganz ordentlich:
Sechs Hände sind insgesamt enthalten, darunter ein Paar Fäuste, ein Paar entspannte linke Hände, eine rechte Hand zum Greifen der Disc und eine rechte Hand zum Greifen des Speers.
Wobei ich hier bemängele daß die Hände die zu greifenden Waffen nicht sehr gut halten. Das kann Hot Toys definitiv besser!

Für die Freunde von battle damaged Figuren gibt’s einen linken Unterarmstummel mit grünem Blut.

Ausserdem gibt’s die schon beschriebene obligatorische Biomaske und noch zwei Atemmasken mit Gummischlauch; eine mit Adapter zum Aufsetzen in die Adapterlöcher des Kopfes und eine nur für’s Aufstellen ohne Adapter. Das finde ich ganz gut, denn auch damit ergeben sich sehr viele verschiedene Präsentationsmöglichkeiten.

Für’s Chic gibt’s dann noch ‘ne Umhängetasche.

An Waffen kommen dann noch der Teleskopspeer, die Smartdisc und eine Netzkanone.
Den Speer finde ich total cool, der macht bei der Bemalung und sonstigen Optik voll was her.
Die Smartdisc finde ich enttäuschend; sie sieht schon recht billig aus und wenn man sie dann mal anfasst merkt man: sie ist es auch!

In meinen Augen hat man sich aber vor allem bei der Netzkanone nicht wirklich mit Ruhm bekleckert: das Ding ist hohl und besteht nur aus ‘ner  Plastikplatte und nem gewöblten Plastikteil drüber. Auf eine der “entspannten” linken Hände kann man dann die Kanone aufstecken, was mir optisch aber gar nicht gefällt. Ansonsten kann man sie an den linken Beinpanzer stecken, aber diese Problematik habe ich ja schon beschrieben.

Wie bei allen oder zumindest den meisten Predators ist auch mal wieder die blutverschmierte Jagdtrophäe (menschliche Wirbelsäule mit Schädel) mit in der Box.

Zum Schluss gibt’s dann noch den typischen Hot Toys Ständer, ein paar Ersatzpegs und eine Bedienungsanleitung.
Von vielen wird ja die fehlende Dioramabase bemängelt; ich muss nur ehrlich sagen, daß ich sowas nicht wirklich brauche.
Die Base des alten Classic Predators sieht zwar toll aus, ist mir aber insgesamt zu klobig.
Ich verwende lieber die typischen ovalen Ständer.

– Fassen wir also nochmal zusammen

Pro
– Der Körper des  City Hunters ist der Vorlage entsprechend groß. Das aufgemalte Muster und der Netzbody sehen total klasse aus.
– Ich finde die Menge an Zubehör klasse.
– Endlich mal wieder ein LED Feature, welches richtig cool rüberkommt.
– Die Details zB am Speer und am Medkit sind klasse.
– Ein Hot Toys Predator sieht im Regal immer absolut beeindruckend aus.

Kontra
– Der Kopf und der Körper sind viel zu glänzend. Ein mattes Finish hätte die Figur extrem aufgewertet.
– Die Gelenke sind mir zu starr bzw. zu schwer beweglich. ausserdem sind Einrastgelenke so ziemlich das Letzte bei Figuren.
– Das Outfit bzw. das Zubehör sind sehr fragil, siehe der Discholster.
– Die Plasmacasterhalterung ist so schlecht und billig, daß es kaum in Worte zu fassen ist.
– Die Passgenauigkeit der Zubehörteile wie Smartdisc und Discholster bzw. Netzkanone und Netzkanonenholster ist fast nicht gegeben.
– Es werden keine Linken Hände zum Greifen mitgeliefert.
– Die Metallklingen im rechten Gauntlet sind kaum zu bewegen.

Fazit
Was hab ich mich geärgert als mir der Discholster der Smartdisc abgebrochen ist.
Sowas hatte ich schon ewig nicht bei ‘ner Figur…
Daß solche Sammlerfiguren nicht unbedingt Kinder- bzw. Grobmotorikerhände geeignet sind ist ja klar, aber muss man Figuren bzw Zubehör so produzieren, daß etwas unwiederbringlich kaputt geht wenn man simpelste Dinge tun will?
Man sollte beim City Hunter wirklich verdammt vorsichtig sein wenn man ihn auspackt und aufstellt.

Rein vom Optischen her macht diese Figur fast alles richtig:
Die Bemalung ist klasse, Zubehör ist reichlich vorhanden und dadurch sind viele verschiedene Präsentationen möglich.
Danke! So sollte es bei jeder Figur sein.

Was mir wirklich missfällt ist die sehr schlechte Beweglichkeit der Gelenke und die Fragilität des Zubehörs.
Ich schwitze jedes Mal Blut und Wasser wenn ich den Predator neu aufstellen will.

Ansonsten tut auch das Gewicht ein Übriges das Gefühl, eine sehr wertige Figur in Händen zu halten.
Auch das Zubehör ist supi und mir vollkommen ausreichend.
Und danke, daß ich keine scheußliche Dioramabase nutzen muss.

– Ist der MMS173 sein Geld wert?
Tja, der liebe Mammon ist eben mal wieder der Punkt.
Ist man bereit für einen solchen “ugly motherfucker” über 200 Kröten auf den Tisch zu legen?
Wer an Predator nichts findet bzw Sammler die bereits die erste Ausgabe haben wahrscheinlich eher nicht.
Alle die die erste Ausgabe verpasst haben (wie meine Wenigkeit) bzw diejenigen, die eine dem Jahr 2013 entsprechende Ausgabe möchten oder die Sammler, die eh jeden Hot Toys Predatorkrempel kaufen: ja, absolut!

Preislich könnte ich mir vorstellen, daß sich auch diese Figur in ‘nem Jahr oder so auf einem höheren Wert einpendeln wird.
Aber wer sammelt schon rein aus diesem Grund?

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In Kürze ist der Predator auch bei S.P.A.C.E erhältlich

Bewertung

  • Verpackung 7
  • Sculpting 9
  • Paintjob 8
  • Body/Beweglichkeit 6
  • Outfit 8
  • Zubehör 9
  • Filmauthentizität 10
  • Gesamteindruck/Fun Faktor 8
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Summary

Neuauflage eines Klassikers mit Zubehör satt

8.1 Klassiker

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