Ein Review von Chris Eissel
Als Hot Toys Ende Mai 2013 die Neuauflagen der RoboCop Figuren ankündigten, wurde sofort Kritik laut, dass man trotz scheinbar erstmals erteilter Lizenz von Peter Weller keinen Kopf ohne Helm beilegen würde. Diese Kritik war offensichtlich so massiv, dass Hot Toys ein paar Tage oder Wochen später “Work in Progress” Bilder veröffentlichten, die einen unbehelmten RoboCop Kopf von hinten zeigen. Diese Figur würde “bald” angekündigt und gezeigt.
Nun hörte man nichts mehr von dieser Figur bis dann auf der SDCC2014 ein Prototyp gezeigt wurde. Die Fans waren ob des fantastischen Peter Weller Headsculpts hellauf begeistert, allerdings gab es keinerlei Infos zu Releasedatum, Zubehör und verwendete Materialien, also ob Metallteile im Figurenkörper verbaut würden oder nicht. Nun wurde es wieder still bis Ende letzten Jahres.
Im Oktober 2014 wurden die beiden 2013 angekündigten DieCast RoboCop Figuren nach so einigen Verzögerungen veröffentlicht. Mitte Oktober kündigten Hot Toys dann die Battle Damaged Version von RoboCop an. Mit dabei der so sehr ersehnte unbehelmte Kopf und eine komplett beschädigte Rüstung, ein Cobra Sturmgewehr und Babynahrung. Der Clou war allerdings das ebenfalls angekündigte Zwei-Figuren-Set, welches neben RoboCop auch Alex Murphy als Polizist in voller Montur beinhaltet.
Der Kopf sah auf den PreOrder Bildern fantastisch aus und für mich als RoboCop Freak war es keine Frage, dass ich dieses Set haben musste. Nach angenehm kurzer Wartezeit wurde das Set im Mai in Hong Kong veröffentlicht und nun, nachdem Sideshow mit dem Vertrieb in westlichen Gefilden begonnen hat tauchen die ersten Sets auch bei uns auf.
Vorab möchte ich Euch noch mal auf mein Review des MMS203 D05 RoboCop mit Mechanischem Stuhl/Docking Station vom Januar dieses Jahres verweisen.
Da die RoboCop Figur abgesehen vom Sculpting, der Bemalung und der verwendeten Materialien der alten Figur entspricht werde ich nur auf die Änderungen, gegebenenfalls auf einzelne Besonderheiten eingehen.
Vorab darf ich schon mal sagen, dass diese beiden Figuren extrem detailverliebt produziert wurden. Aber lest selbst.
Die Verpackung
Im Vergleich zu den DieCast RoboCop Verpackungen ist diese hier recht unspektakulär ausgefallen. Die Box ist hauptsächlich rot/braun gehalten, das Muster auf der Box wirkt dadurch optisch wie rostiges Metall.
Auf dem matt gehaltenen Deckel und an seinen Seiten ist ein in Spektralfarben reflektierender RoboCop Schriftzug aufgebracht. Das wirkt edel, obwohl nirgends etwas geprägt oder gestanzt wurde. Mittig auf dem Deckel über dem Schriftzug dann die Gesichter von RoboCop und Alex Murphy.
Nimmt man den Deckel ab, so hat man zunächst ein mit dem blauen OCP Logo und den Credits bedrucktes Inlay, worunter sich das Tray mit beiden Figuren befindet. Hier ist alles wie immer: lediglich Plastikfolie um Arme und Beine sowie um die Köpfe und über den Körpern, ansonsten weder Kabelbinder oder andere, beim Auspacken nervige Sachen.
Alles also recht schlicht und unauffällig, was die Optik angeht. Wobei man sagen muss, dass die optische Gestaltung weitaus ansprechender auf mich wirkt als die vom MMS203 D05.
Was mir gar nicht gefällt ist die Qualität des verwendeten Materials. Wurde beim MMS203 D05 ein richtig dicker, stabiler Karton verwendet so hat man hier ganz eindeutig gespart:
Dünner, unverstärkter Karton wurde sowohl für Deckel als auch Boden verwendet. Nimmt man den Deckel ab, so verbiegt er sich direkt in alle Richtungen. Einem 400€-aufwärts-Sammlerartikel ist das absolut nicht angemessen!
Der Headsculpt
Wie schon in der Einleitung erwähnt, wurden für beide Figuren erstmals Köpfe mit von Peter Weller lizenzierten Gesichtern angefertigt und für den Massenmarkt hergestellt.
Und Teufel noch eins, was für fantastische Arbeiten!
Die Faceplates der normalen RoboCop Figuren waren tadellos und die Headsculpts hier sind es ebenfalls:
Der Alex Murphy Kopf sieht klasse aus, Peter Wellers charakteristischer Mund und Wangenknochen sind perfekt getroffen.
Die Bemalung ist wirklich 1A, sämtliche Falten sind scharf und nicht der Massenproduktion zum Opfer gefallen wie bei manch anderer Hot Toys Figur der vergangenen zwo Jahre.
Dasselbe gilt für den unbehelmten RoboCop Kopf, der ja eigentlich nur das nackte Gesicht ohne Ohren besitzt. Hier hat man perfekt das dicke, leicht faltige Kinn aus dem Film getroffen.
Es sieht wirklich so aus, als habe man ein Gesicht von einem Kopf entfernt und über eine Maschine gezogen. Auch hier ist die Bemalung toll, die Einschusswunde auf der Stirn ist farblich scharf abgegrenzt und an den Rändern des Gesichts tendiert die Farbe leicht ins Gräuliche.
Die Rückseite des Kopfes ist silbern/violett gehalten und mit leichten Blutspritzern übersät.
Am Hals ist die gelb/goldene Farbe des “Kehlkopfes” sehr gut gegen die leicht violettgraue Farbe des restlichen Halses herausgearbeitet.
Was ich sehr positiv hervorheben muss ist die Qualität der Leitungen, die um RoboCops Kopf herum- und darüberführen:
Hier wurde kein Plastik hervorgeprägt, sondern Hot Toys haben richtige Metalldrähte um den Kopf herumgeformt. Diese Drähte sind richtig fest und nicht unbedingt billig produziert.
Dieses Detail verstärkt noch mal das tolle Sculpt und lässt die Figur fast wie einen klein geschrumpften Peter Weller wirken.
Allerdings wird auch deswegen – wie beim lebenden Vorbild – der Helm des MMS203 D05 nicht auf diesen Kopf passen.
Was mir allerdings nicht so gut gefällt ist der Kompromiss zwischen Optik und Beweglichkeit:
Scheinbar wollten Hot Toys unbedingt sich bewegende Kolben an den Seiten des Halses und mehrere Artikulationspunkte am Hals verwirklichen.
Man hat also die diagonal am Hals verlaufenden Kolben aus Gummi angefertigt und die unteren Enden an dem silbernen “Kragen” angeklebt.
Dadurch ist die Konstruktion sehr empfindlich und man wird in der Anleitung deutlichst darauf hingewiesen, dass man den Kopf nur um maximal 15 Grad in jede Richtung drehen dürfe.
Natürlich kann man ihn auch weiter drehen, hierbei muss allerdings der Kragen mitbewegt werden. Dazu sollte man den Kopf einfach nur leicht aufwärts blicken lassen, so dass sich der Kragen vorne leicht anhebt. Dann kann man ihn relativ leicht drehen.
Was mir auch nicht so gut gefällt, ist dass die Augen durch die Bemalung für meinen Geschmack zu sehr nach oben blicken. Um einen geradeaus blickende Haltung zu finden muss man den Kopf relativ weit nach vorne neigen, so dass ich immer Angst habe ihn abzubrechen oder zu beschädigen.
Also wie gesagt:Tolle Headsculpts, detaillierte und komplexe Gestaltung die leider zu Abstrichen beim Handling führen.
Das Outfit
– Alex Murphy
Ich war eigentlich von Anfang an gespannter auf die Alex Murphy Figur als auf die RoboCop Figur, die ja hauptsächlich wegen dem unbehelmten Gesicht Peter Wellers interessant ist. Mir gefielen die für den Film entworfenen Polizeiuniformen schon immer sehr gut und von daher war ich neben dem Kopf auch auf die Uniform der Figur extrem gespannt. Und ich bin begeistert!
Zunächst wirkt die Uniform etwas schlicht: Eine blaue Hose, ein Gürtel und eine schusssichere Weste. Aber man muss hier wirklich ins Detail gehen! Zunächst mal haben Hot Toys es hinbekommen, die Weste genauso nutzlos und billig aussehen lassen wie die in der Filmvorlage. Innen ist eine dünne Schicht Schaumstoff, so dass die Weste flexibel bleibt.
Was ich beeindruckend finde ist, dass genau wie im Film die überkreuzten Nähte auf den Klettverschlüssen oben auf den Schultern eben auch an diesen Stellen des 1:6 Gegenstücks sind.
Der Nackenschutz der Weste ist ebenfalls vorhanden, dieser könnte aber gerne einen Tick höher sein um so auch von vorne optisch etwas mehr zur Geltung zu kommen.
Nimmt man die Weste ab, so sieht man, dass Murphy einen Overall trägt. Leider ist er im Vergleich zum Film einen Tick zu eng geschnitten, was aber nur optische Auswirkungen hat.
Die Details an Vorder- und Rückseite sind fantastisch: Die Abnäher, die aufgenähten Pads, das Namensschild… toll! Dazu noch gefühlte tausend Taschen am Overall, die Details sind wie gesagt das Besondere am Outfit von Murphy.
Die Stiefel bestehen komplett aus Plastik und sind aus einem Teil gegossen.
Das Sculpting ist toll; alle Details wie Schaumstoffpads, Reißverschlüsse und Schnürsenkel sind deutlich erkennbar.
Murphy trägt am Gürtel Taschen für drei Magazine, Handschellen und Taschenlampe und ein Pistolenholster am Oberschenkel.
Die Munitionstaschen sind mit Schaumstoffstreifen gefüllt, was ich ein bisschen schade finde. Für den T-1000 gab’s vor fünf Jahren noch richtige Ersatzmagazine. Die Tasche für die Handschellen ist mir zu popelig gearbeitet; bei mir wurde der Klettverschluss nicht auf dem Stoff, sondern ist nur links und rechts vernäht. Seid also vorsichtig beim Öffnen, dieser Klettverschluss könnte leicht abreißen. Die Handschellen selbst passen hervorragend hinein. Die Tasche für die Taschenlampe ist total simpel, funktioniert aber perfekt und hat genau die richtige Größe.
Das Pistolenholster sitzt auf dem Oberschenkel und wird dort von einem Zusatzgurt gehalten. Das Holster wird mit Klettverschluss geschlossen gehalten, was ohne eingesteckte Waffe auch gut funktioniert. Steckt die Waffe im Holster wird’s schon eng und man muss ziemlich ziehen und drücken, um das Holster zuzukriegen. Seid also auch hier vorsichtig, die Stelle ist ein heißer Kandidat für Materialermüdung in der Zukunft. Der Gürtel ist komplett abnehmbar und mit kleinen Plastikclips verschlossen. Die Clips sind sehr leicht und ohne viel Mühen zu öffnen und zu schließen.
Das ganz große Highlight von Murphys Outfit ist allerdings der Helm. Nicht nur ist der Helm der Filmvorlage detailliert nachempfunden, die Konstruktion des Helmes ist klasse. Von der Farbe bis zu den roten Einsätzen an den Schläfen passt alles.
An 1:6 Figuren wäre es nämlich eine haarige Sache, einen kompletten Helm auf einen Kopf aufzusetzen. Entweder wäre der Helm zu groß was die Optik der Figur ruinieren würde, oder der Kopf würde mit der Zeit Schaden nehmen, da entweder Farbe der Bemalung abgerieben würde oder das Sculpt an sich durch die Reibung kaputtgehen würde.
Eine meiner ersten Figuren mit Helm war der T1000 aus Terminator 2. Hier musste man zum Anlegen des Helmes den Kopf vom Körper ziehen, den Helm in Ober- und Unterteil trennen und dann erst das Unterteil über den Hals an den Kopf ziehen und letztendlich das Oberteil des Helmes aufsetzen.
Dies hat man nun umgangen, der Helm von Murphy kann in drei Teile zerlegt und dann ohne Abziehen des Kopfes angelegt werden: Das Vorderteil mit Mikrofon und Kinnschutz, das Hinterteil und das Oberteil mit schwenkbarem Visier.
Das Mikrofon ist ein separates Teil und muss eingesetzt werden, seid da sehr vorsichtig. Farblich stimmt es nicht mit dem Film überein, im Film war es durchsichtig, hier ist es schwarz. Ansonsten sieht der Helm genau so aus, wie im Film.
Zunächst werden die gesculpteten, von einem Magnet am Kopf gehaltenen Haare nach oben abgezogen.
Dann wird das zusätzliche Haarteil am Hinterkopf in die eckige Öffnung gesteckt, so dass nach Anlegen des Helms im Nacken von Murphy noch Haare zu sehen sind.
Dann wird der vordere Teil des Helms von vorne über Gesicht und Ohren gezogen, die Rückseite des Helms angesteckt und schließlich das Oberteil des Helms von obern auf den Helm aufgesetzt und der ganze Helm danach mittels Magnet am Kopf arretiert.
Die Verschlüsse zum Ineinanderstecken der Helmteile sind fest, aber nicht so fest, dass man den Helm nicht mehr abbekommt. Das war beim Helm des T-1000 vor fünf Jahren noch ganz anders. Den Helm da wieder abzukriegen war ein undankbares Tagewerk, weil die Helmteile, einmal zusammengesetzt superfest verschlossen sind.
Hier bei Murphys Helm wurde also merkbar Hirnschmalz hineingesteckt. Genau solch eine sinnvolle Weiterentwicklung erwarte ich aber auch in dieser Preisklasse, denn man hat so schon genug Angst, an den Figuren etwas kaputtzumachen.
– RoboCop
In Bezug auf das Sculpting der Panzerung von RoboCop möchte ich noch mal auf mein Review des MMS203 D05 verweisen. An der Figur hat sich nämlich an für sich nicht viel verändert. Die Brustplatte ist abnehmbar, darunter wird wohl aus Kostengründen noch immer der Torso mit den Lautsprecheröffnungen des MMS203 D05 verwendet. Grundsätzlich können alle Teile des MMS203 D05 auch an dieser RoboCop Figur verwendet werden.
DieCast Teile wurden nicht mehr verbaut was ich als eine ziemlich gute Sache ansehe. Mir ist die alte Figur nach wie vor zu schwer und es waren sowieso so wenige Metallteile, dass der Aufpreis und vor allem das DieCast Label einfach ungerechtfertigt waren.
Wirklich neu an der Gestaltung von RoboCop sind neben dem Kopf nur die zum Beispiel durch Schüsse oder Schläge verursachten Beschädigungen in der Panzerung.
Dazu wurden zum einen neu geformte Körperteile mit Beschädigungen verwendet und zum anderen ein wesentlich “schmutzigerer” Paintjob mit verschmierten Flüssigkeiten, Farbabschürfungen etc. verwendet.
Von den neuen Körperteilen sind viele an Stoßstellen der einzelnen Bestandteile der Rüstung aufgebogen oder aufgerissen und diverse Kabel und Schläuche von RoboCops Innenleben wurden freigelegt. Dies ist so detailliert, dass ich mir wirklich sicher bin, dass nur aufgrund der feinen Details wie aufgerissene und nach außen aufgebogen Teile an dieser Figur keine Metallteile verwendet wurden. Diese ganzen kleinen Details aus Metall zu formen wäre vermutlich in der Massenproduktion zu aufwändig gewesen und hätte zu viel gekostet.
Die Bemalung ist auch bei diesen Details wie für Hot Toys eben typisch einwandfrei:
Sämtliche Kabel und Schläuche sind separat und sauber bemalt. Sehr gut gefällt mir der recht Oberarm, an dem die Metallteile in sich verbogen sind und hinten am Arm ein blaues Kabel freigelegt ist.
Zwei kleine Unzulänglichkeiten der Figur fallen mir als RoboCop Fan allerdings ins Auge.
Es fehlt zwar einer der rechten Schulterringe, aber der linke Knieschützer ist noch am Bein und am linken Bauchbereich sind keine aufgerissenen Teile modelliert.
Das sind wie gesagt kleine Details, die vermutlich nur Freaks auffallen werden, denn ansonsten ist die Figur fantastisch gestaltet!
Die Beweglichkeit
– Alex Murphy
Für die Figur von Alex Murphy hat man einen normalen Narrow Shoulder True Type Körper verwendet. Die Beweglichkeit dieses Grundkörpers ist verdammt gut und ermöglicht eigentlich so ziemlich jede Pose, die man auch einem Menschen zutrauen würde.
Die Einschränkungen der Beweglichkeit bei Alex Murphy entstehen also rein durch die Bekleidung.
Kritische Punkte sind für mich der Schritt, was aber bei vielen Figuren mit Hosen der Fall ist.
Und dennoch: Murphy trägt im Film einen relativ weiten Overall, der Overall der Figur ist mir an den Beinen und im Schritt zu eng geschneidert. Breitbeinige, tiefe Haltungen sind also eher nicht möglich.
Das Plastik der Stiefel ist auch etwas zu hart, das heißt die Fußgelenke sind fast gar nicht zu gebrauchen. Da hätte ich mir ein weiches Plastik wie bei den Stiefeln des MMS238 Battle Damaged Terminator gewünscht. Diese Stiefel sind optisch gut und dennoch extrem flexibel durch das verwendete Gummi/Silikon/was-auch-immer.
Ansonsten ist die Figur recht ungehindert in der Bewegungsfreiheit, lediglich der Kopf lässt sich bei mir so gut wie nicht seitlich neigen.Woran das liegt konnte ich noch nicht raus finden.
Vorsichtig sollte man mit den Armen sein, wenn man sie längere Zeit nach vorne ausstrecken möchte: Die Schutzweste wird in Falten geworfen und dadurch eventuell dauerhaft verformt.
Nach ein wenig Futzing passt die Sache wieder, aber die Langzeitwirkung von solchen Verformungen kann man noch nicht wirklich einschätzen.
– RoboCop
Zur Beweglichkeit des Körpers der RoboCop Figur möchte ich noch mal auf mein Review des MMS203 D05 verweisen, dort ist quasi alles gesagt.
Auf diverse kleine Unterschiede möchte ich allerdings hinweisen. Obwohl keine DieCast Figur hat man leider die Einrastgelenke an den Knien nicht gegen normale Gelenke ausgetauscht. Diese Art Gelenke beschränken Figuren generell so unnötig in Bezug auf Aufstellmöglichkeiten, und hier ist es nicht anders.
Die Hände sind durch die Verwendung eines anderen Plastiks nicht mehr so leichtgängig wie beim MMS203 D05 und können so die Waffe besser halten. Das verwendete Plastik ist scheinbar ein anderes als beim DieCast RoboCop, es wirkt irgendwie spröder.
Was die Gelenke angeht, kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Bruchgefahr im Vergleich zum “alten” RoboCop höher zu sein scheint. Allerdings wäre auch diesmal eine extra Waffenhand wünschenswert gewesen.
Der Kopf sollte wirklich mit viel Vorsicht bewegt werden. So toll und detailliert die Konstruktion des Halses auch ist, so empfindlich ist sie auch.
Das Zubehör
– Alex Murphy
Ein Paar entspannte Hände
Hier muss ich jetzt mal was loswerden: Ich störe mich schon länger an den generischen Handskulpturen von Hot Toys, abgesehen von den Fäusten: für alle Grundkörper, die schmäler sind als ein muskulöser Körper wie zum Beispiel einer Terminatorfigur sind sie einfach zu groß. Die Figuren haben quasi “Bärenpranken”. Die eng geschnittenen Ärmel der Uniform verstärken diesen Effekt sogar noch zusätzlich. Da können die Sculpts noch so toll sein und der Paintjob noch so gut.
Ein Paar Fäuste
Ein Paar Hände zum beidseitigen Halten der Waffen
Auch hier: die Hände sind zu groß! Erstens können sie die beiden Pistolen kaum richtig halten, zweitens sind die Finger so dick, dass sie nicht mal richtig an den Abzug passen.
Hier sollten Hot Toys demnächst bei kommenden Figuren mal nachbessern finde ich.
Eine linke Hand zum Halten der Taschenlampe
Eine rechte Hand zum Drehen der Waffe
Dies ist ein neues Sculpt für Alex Murphy, um den ikonischen “Twirl” nachstellen zu können.
Das Sculpt ist hervorragend, es ist nicht zu groß und auch nicht zu dick.
Eine Heckler&Koch P9S
Murphys Dienstwaffe.
Das Sculpt ist wie erwartet super, der Paintjob leicht abgewetzt erscheinend.
Das Magazin kann aus dem Lauf entnommen werden. Der Schlitten ist federgelagert, so wie es bei allen Pistolen in diesem Maßstab sein sollte.
Eine SIG-Sauer P226
Lewis’ Dienstwaffe.
Wie bei der HK P9S ist das Sculpt einwandfrei, der Paintjob leicht abgewetzt. Das Magazin kann auch hier aus dem Lauf entnommen werden und ebenso ist der Schlitten federgelagert.
Ein Paar Handschellen
Toll gesculptet, die Bemalung ist simpel aber gut.
Eine schwarze Armbanduhr
Zum einen filmtreu, zum anderen überdeckt sie sehr schön ein Handgelenkpeg. Sie besteht aus schwarzem Gummi und hat eine aufgemalte weiß/silberne Beschriftung.
Ein Polizeihelm
In meinen Augen Murphys coolstes, weil detailliertestes Accessoire.
Ein zusätzliches Haarteil
Die Bemalung ist simpel, aber wie üblich sehr gelungen.
Ein Paar Ersatzhandgelenkpegs
Nur für den Fall der Fälle.
Eine Base mit Filmlogo und Namensschild
Hier keine sechseckige Base wie bei den RoboCops, sondern die ovale Hot Toys Standardbase mit Filmlogo und Namensplakette.
Dazu die berüchtigten “Cojonescruncher” Figurenhalter.
Eine Bedienungsanleitung
Muss man nicht, aber sollte man mal lesen.
– RoboCop
ein Paar Fäuste
ein Paar komplett bewegliche Hände
Da das Plastik der schwarzen Figurenteile diesmal ein anders ist und auch angeraut und matter erscheint leiern die Fingergelenke auch nicht so schnell aus. Das kommt auch dem Halten der Auto9 sehr entgegen.
eine rechte blutverschmierte Faust mit ausgefahrenem Datenspike
Ein Cobra Assault Rifle mit ausklappbaren Standbeinen am Lauf
Diese Waffe wird gegen Ende des Films erst von Clarence Boddicker und seiner Gang verwendet.
Die Scharniere der Standbeine sind für meinen Geschmack etwas wackelig, aber generell sieht die Waffe toll aus: die gelbe und rote LED am Visier sind wie für Hot Toys typisch sauber aufgemalt und kräftig in der Farbe. Das Finish der Waffe ist etwas “geweathered”, sieht also etwas ausgeblichen und beschädigt aus. Die damit erzielte Wirkung ist toll! Der Verschluss der Waffe ist federgelagert, das heißt nach dem Zurückziehen schnellt der Hebel wieder nach vorne.
Das Magazin lässt sich vermutlich entfernen, allerdings sitzt es bei mir so fest, dass ich es beim besten Willen nicht herausbekomme.
Eine Auto 9 Pistole aus Plastik
Diese Pistole wird nur verwendet, um RoboCop mit gezogener Waffe zu posieren. Der Schlitten ist beweglich und das Magazin herausnehmbar. Die Bemalung setzt kleine Akzente mit silbernen Details, dazu wurde das Finish noch bearbeitet, so dass starke Gebrauchspuren an der Waffe zu sehen sind. Ansonsten recht unspektakulär. Diese Waffe sollte nicht in das Beinholster eingesetzt werden, da sie ein wenig zu breit und zu lang ist.
Eine Auto 9 Pistole aus Metall
Die Metallpistole wird lediglich in das Beinholster eingesetzt. Sie ist komplett in einem Stück gegossen und auch hier wurde das Finish bearbeitet, so dass ein gewisser Weatheringeffekt entsteht. Diese Waffe sollte man nicht in eine der Hände einsetzen, da sie für die artikulierten Hände vermutlich zu schwer ist.
Eine Base
Ein simples Reuse der Base vom MMS203 D05, von Kevin Flynn aus TRON Legacy und vom DX10. Auch hier gibt es wieder die Cojonescrunchers.
Leider nicht beleuchtet und SEHR kratzanfällig. Am besten die Folie nicht von der Standfläche abziehen, sondern passend zuschneiden und die Base dann so benutzen. Ich hätte nach wie vor lieber eine quadratische Base der DX Reihe gesehen, ähnlich wie beim Battle Damaged Terminator.
Drei Gläser mit Babynahrung
Hot Toys machen wie immer keine halben Sachen: die Gläser sind sogar “gefüllt”. Die Deckel sind metallic rot bemalt, auch hier ohne Mängel, wie man es erwartet.
Vier Aufkleber für die Banderolen um die Babynahrungsgläser Und wieder Aufkleber. Und wieder sage ich: das geht gar nicht bei einer Figur aus dem Hochpreissegment.
Eine Bedienungsanleitung
Muss man nicht, aber sollte man mal lesen.
Fassen wir also noch mal zusammen
Das Set ist vor allem für den anfänglichen Preorderpreis sehr ordentlich bepackt.
Die Verpackung ist optisch toll gestaltet, ist aber qualitativ nicht sehr überzeugend.
Die Headsculpts gehören sicherlich zu den besten Sculpts der letzten Jahre, die Gestaltung des RoboCop Kopfes ist beeindruckend aufwändig und detailliert. Peter Wellers Gesicht tut natürlich sein Übriges.
Die Outfits sind sehr detailliert gestaltet bzw. geschneidert und haben selbst kleine oder nebensächliche Details aus dem Film eingearbeitet, zum Beispiel die Nähte auf der schusssicheren Weste von Alex Murphy. Da sieht man gerne über kleine Mankos wie den einen Tick zu eng geschnittenen Overall von Alex Murphy oder den noch vorhandenen Knieschützer und die fehlenden Beschädigungen im Bauchbereich RoboCops hinweg.
Die Beweglichkeit der Figuren ist nicht anders als erwartet. Alex Murphy ist trotz der Bekleidung sehr gut beweglich, die RoboCop Figur entspricht eins zu eins dem “Vorgänger” MMS203 D05. Weshalb man da, obwohl die Figur nur aus Plastik besteht, an den Knien wieder Einrastgelenke verwendet hat, entzieht sich allerdings meinem Verständnis.
Das Zubehör ist ordentlich, es hätte aber auch gerne wie gesagt etwas mehr sein dürfen wie ich finde. Einen Akkuschrauber für RoboCop oder etwas für ein Diorama wie ein rostiges Fass, auf welches die Babynahrung gestellt werden könnte wären schon extrem cool gewesen.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau; das mitgelieferte Zubehör ist qualitativ sehr hochwertig und lässt an sich kaum Wünsche offen.
Pro
- Erster komplettes, von Peter Weller autorisierter Headsculpt in gleich zwei Ausführungen
- Superdetailliertes Outfit für Alex Murphy
- Sinnvoll und durchdacht weiterentwickelter Helm
- Waffen haben federgelagerte VerschlüsseSuperdetaillierter RoboCop Kopf mit geradezu übertrieben vielen Bewegungspunkten
- Tolle Bemalung der RoboCop Figur mit sehr realistischen Flüssigkeits- und Schleifspuren
- Bessere Handhabung der RoboCop Figur aufgrund der fehlenden DieCast Teile
- Hände greifen aufgrund der rauen Oberfläche die Waffe etwas besser
Kontra
- RoboCop Hals durch viele Bewegungspunkte sehr fragil
- Immer noch keine dedizierte Hand zum Greifen der Waffe
- RoboCop Körper an manchen Stellen nicht wirklich filmgetreu
- RoboCop Base verkratzt sehr leicht
- Keine quadratische DX Base
- Ein bisschen zu wenig Zubehör
- Keine verfügbare Clarence Boddicker Figur, die zum Set passt
Das Fazit
Ich bin komplett!
Bzw. meine Sammlung ist es. …Vorerst!
Diese Figur komplettiert die vor ca. einem halben Jahr bei uns veröffentlichte DieCast RoboCop Figur und die von Hot Toys erhältliche RoboCop Figurenreihe. Dies sind quasi die Figuren, auf die ich seit über zwanzig Jahren warte.
Die Headsculpts sind bombastisch gut, RoboCop sieht super aus und Alex Murphy – mit dem vor Ankündigung glaube ich wirklich niemand gerechnet hätte – ist ein fantastisches Add-On zu den zwei RoboCop Figuren.
Die Figuren an sich sind abgesehen von ein paar unnötigen, rein durch Kosteneinsparung motivierten kleinen Unzulänglichkeiten wie zum Beispiel dem zu eng geschnittenen Overall, den nervigen Einrastgelenken an den Knien und weiterhin fehlender Hand zum Halten der Waffe super.
Für mich das Allerschlimmste ist mittlerweile aber eher, dass vermutlich nicht mal eine Clarence Boddicker Figur geben wird. Das wäre so verdammt cool!!!
Naja, nichts desto trotz bin ich ziemlich begeistert von diesem Set und bereue nicht einen dafür ausgegebenen Cent.
Ist das RoboCop Battle Damaged & Alex Murphy Set sein Geld wert?
Meiner Meinung nach eindeutig ja.
Die Preise sind mittlerweile nach dem PreOrder Zeitfenster überall teils kräftig nach oben geklettert, aber man bekommt zwei Figuren mit zwei der wohl besten Hot Toys Headsculpts der letzten Zeit. Die Details der Figuren sind super, das Zubehör ist zwar quantitativ mittelmäßig, aber qualitativ 1A. Für alle RoboCop Fans wie mich ist das Set sowieso ein Must Have.
Wer mit RoboCop noch nicht so viel am Hut hatte sollte sich aber eventuell überlegen, ob er mit der schon etwas vielseitigeren MMS203 D05 Figur nicht besser fahren würde.
Wenn es unbedingt der unbehelmte Kopf sein muss, kann aber bedenkenlos auch zum separat verkauften Battle Damaged RoboCop gegriffen werden.
Die RoboCop Figuren bei S.P.A.C.E:
RoboCop with Mechanical Chair (Docking Station) MMS203D05
Battle-damaged RoboCop & Alex Murphy MMS266
Battle-damaged RoboCop MMS 265
Bewertung
-
Verpackung
-
Sculpting
-
Paintjob
-
Body/Beweglichkeit
-
Outfit/Rüstung
-
Zubehör
-
Filmauthentizität
-
Gesamteindruck/Fun Faktor
Super Details, tolle Headsculpts.