Infinite Statue & Kaustic Plastik: John Wayne (True Grit)

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Wenn wir den Markt der 1/6 Filmfiguren betrachten, stehen vornehmlich aktuelle Filme im Fokus der meisten Hersteller. Den weitaus größten Teil nehmen hier Superhelden und andere Comicverfilmungen ein. Dann ist natürlich Star Wars eine feste Größe. Und einige Charaktere aus Filmen mit einem gewissen Kultstatus tauchen so häufig auf, dass es schon fast ermüdend ist.

Filmfiguren zu Klassikern von der Stummfilmzeit bis in die 70er Jahre kommen leider nur ausgesprochen selten vor. Als Filmliebhaber mit einem großen Interesse an der Filmgeschichte freue ich mich immer um so mehr, wenn ein Hersteller sich den großen Klassikern des Kinos und den ikonischen Leinwandlegenden widmet.

Infinite Statue and Collectibles macht das in der Old & Rare Statuen Linie schon geraume Zeit. In der Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Entwicklerteam von Kaustic Plastik wird das Old & Rare Konzept mittlerweile auf 1/6 Actionfiguren übertragen. Nach Bud Spencer in Die rechte und die linke Hand des Teufels (1970) folgte Peter Sellers in The Pink Panther (1963) und jetzt John Wayne in True Grit (1969). Angekündigt sind bereits Bela Lugusi in Dracula (1931) und Charlie Chaplin in The Great Dictator (1940).

John Wayne kam am letzten Wochenende bei mir an. An dieser Stelle noch mal ganz herzlichen Dank am Fabio Varesi für das Review.Exemplar.

Denken wir an den klassischen amerikanischen Western, kommen uns viele Namen in den Sinn. Wir denken an Regisseure wie John Ford und Howard Hawks und an Schauspieler wie Gary Cooper, James Stewart und Henry Fonda, doch zuallererst denken wir hier natürlich an John Wayne. Keinen anderen Schauspieler verbinden wir so sehr mit dem Western-Genre wie John Wayne.

Seine ersten Auftritte in Filmen hatte er 1926 noch ohne eine Erwähnung im Abspann. Es folgten kleine Rollen in B-Filmen. Seine erste Hauptrolle hatte er 1930 in The Big Trail von Raoul Walsh. Leider floppte der Film und Waynes Vertrag wurde nicht verlängert und er spielte weiter in B-Produktionen und Serials. 1939 besetzte ihn dann John Ford im stilbildenden Western Stagecoach. Wayne spielte in der goldenen Zeit des Westerns von den späten 40er Jahren bis in die 60er Jahre in einer ganzen Reihe wichtiger Western, dabei immer wieder für John Ford (u.a. She Wore a Yellow Ribbon, Rio Grande, The Searchers, und The Man Who Shot Liberty Valance). Mit Howard Hawks drehte Wayne u.a. Rio Bravo und El Dorado. Für seine Rolle als Marshall Rooster Cogburn in True Grit (1969) erhielt Wayne dann seinen Oscar als bester Darsteller. Waynes Filmkarriere endete nach 50 Jahren mit dem Film The Shootist (1976) von Don Siegel.

Infinite hatte John Wayne bereits zuvor mit einer imposanten Statue hoch zu Ross in Bezugnahme auf den Film Hondo in der Old & Rare Serie gewürdigt. Für die 1/6 Figur nahmen sich Infinite und Kaustic jetzt Rooster Cogburn aus True Grit als Vorbild, sicher eine der schillerndsten Rollen von John Wayne.

Die Figur ist in drei Versionen erschienen: einer regulären Version, einer Deluxe Version, die zusätzlich eine Tasche und eine Kaffeekanne mit Tasse enthält, und eine Exclusive Version, die nur direkt über Kaustic Plastik zu beziehen ist und neben den Deluxe Extras noch eine Dioramabasis und ein Poster des Covers enthält. Mein Review bezieht sich auf die Exclusive Version.

 

Verpackung
John Wayne kommt in einer Fensterbox mit Slip-Cover. In der regulären und der Deluxe Version ziert das Cover eine amerikanische Flagge gemalt auf eine hölzerne Oberfläche. Wie bei den beiden Vorgängern lässt das Titelmotiv der Exclusive Version an alte Filmplakate denken. Dieses Bild von Giada Giusti liegt in dieser Version auch als Artprint bei. Auf der linken Seitenfläche ist wieder die Flagge abgebildet und der Schriftzug John Wayne und seine Initialen in einer Western-Style Typografie. Auf der rechten Seite des Slip-Covers ist dann die Figur zu sehen. Auf der Rückseite liegt wieder das Flaggenmotiv im Hintergrund. Ferner finden sich hier die Credits zur Figur, die üblichen Sicherheitshinweise und die Nummerierung. Die Exclusive Version ist auf 200 Exemplare limitiert.

Nach dem Abstreifen des Slip-Covers haben wir die erste Gelegenheit John Wayne in der Fensterbox zu betrachten. Die Figur und ihr Zubehör sind dann in einem Plastik-Tray eingebettet und sicher verpackt.

Die Diorama Basis befindet sich in einer separaten Box und ist in Schaumstoff eingebettet.

 

Inhalt
– John Wayne lebensechter Headsculpt (handbemalt) basierend auf seiner Erscheinung 1969
– Cowboy-Hut (nicht abnehmbar)
– acht Hände
– zwei Ersatzpegs
– voll beweglicher Body (31 cm)
– ein blaues Hemd (geweathert)
– eine braune Hose (geweathert)
– Gürtel mit Adlerschnalle
– Holster mit vollem Kugelsatz
– Hosenträger
– khakifarbene Jacke mit funktionierenden Knöpfen
– Weste (geweathert)
– Sheriffstern
– rotes Halstuch (geweathert)
– ein Paar braune Stiefel (geweathert)
– Metallsporen
– Metalmband
– Colt Single Action Army Revolver .44-40
– Winchester 1892 SRC speziell verkürzter Lauf
– vier optionale .45-70 lange Gewehrkugeln
– zwei Zigaretten
– Whisky Flachmann mit Korken
– Standardständer (magnetisch)
– Tasche (nur Deluxe & Exclusive Version)
– Kaffeetasse (nur Deluxe & Exclusive Version)
– Kaffeekanne (nur Deluxe & Exclusive Version)
– Poster (nur Exclusive Version)
– Diorama-Basis

 

Kopf
Als ich die Figur erstmals in die Hand nahm, dachte ich mir zunächst, dass der Head Sculpt kein hundertprozentiges Match ist. John Wayne war zum Zeitpunkt von True Grit bereits 62 Jahre alt. Da in meinem Kopf ein etwas jüngerer Duke herumspukte, habe ich mir erst mal Bilder aus dem Film angesehen und musste meine Meinung dann revidieren. Der Kopf ist tatsächlich hervorragend modelliert und die Bemalung spielt in der Oberliga. Die detaillierte Hauttextur, das sehr lebendige Auge die Augenbraue, der faltige Hals, das ist alles in absoluter Top-Qualität umgesetzt.

Der Hut ist leider nicht abnehmbar. Hier hätte ich mir entweder einen abnehmbaren Hut (vielleicht mit Austauschfrisur wie bei Peter Sellers) oder einen hutlosen Austauschkopf gewünscht, wobei ein zusätzlicher Kopf natürlich den Preis weiter in die Höhe getrieben hätte. Auf der anderen Seite ist jedoch auch festzustellen, dass John Wayne, der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten schon seit Jahren ein Toupet trug, nur in sehr wenigen Szenen ohne Hut zu sehen ist.

 

Body und Beweglichkeit
John Wayne war mit seinen 1,93 m eine ziemliche Kante. Die Körperhöhe der Figur spiegelt das ganz gut wieder, wobei er m.E. sogar noch ein wenig größer sein dürfte. Das leichte Übergewicht wird durch einen Polsterunteranzug erreicht. In Summe wird die Physiognomie des Schauspielers sehr gut wiedergegeben.

Der Kopf kann gedreht werden, aber nur leicht geneigt werden, Die Beweglichkeit der Arme ist gut und die Gelenke haben einen guten Bewegungsspielraum.

Die doppelten Kniegelenke und die Fußgelenke sind ebenfalls gut beweglich.

Die Oberschenkelgelenke sind durch die eng sitzende Hose etwas eingeschränkt, was das Sitzen auf einem Stuhl leider erschwert, aber Reiten ist möglich.

John Wayne kommt mit vier Paar Händen: Pistolen und Gewehrhände, Greifhände und halb offene Hände. Zwei Ersatzpegs sind ebenfalls enthalten. Die Pegs sitzen auf der Handseite etwas eng. Um eine Beschädigung zu vermeiden, sollten die Hände vor dem Wechsel etwas erwärmt werden.

Begeistert bin ich von der Bemalung der Hände. Wo andere Hersteller einfach nur einfarbige Hände liefern, hat Kaustic hier das Bestmögliche aus den Händen herausgeholt mit realistischer Textur, durchscheinenden Adern und realistisch bemalten Fingernägeln.

 

Kostüm
Das Kostüm ist sehr Film-genau und hervorragend verarbeitet. Schauen wir und die einzelnen Bestandteil von unten nach oben an.

Seine Stiefel sind aus einem lederartigen Material und haben einen realistischen Farbverlauf von grau-schwarz geweatherter Spitze und Seiten zum natürlichen Lederbraun des übrigen Stiefels. Da es im Fuß keinen Bewegungsspielraum gibt, ist darauf zu schließen, dass es sich um Pegfüße handelt. Die Stiefel können also nicht ausgezogen werden.

Toll sind auch die drehbaren Sporen aus Metall. Es irritiert mich etwas, dass es keine Spur Tie Down Straps gibt, die unter die Hacken geführt werden. Müsste man vielleicht mal anhand des Film überprüfen. Aber das ändert natürlich nichts daran, dass die Sporen großartig aussehen.

Die braune Hose ist passgenau und wurde dezent geweathert.

Dazu trägt der Duke einen Gürtel mit schicker Adler-Schnalle und zusätzlich noch Hosenträger, die im Film etwas heller sind.

Auch der lederne Revolvergürtel mit Holster und einzelne Patronen aus Metall sieht sehr gut aus.

Das blaue Hemd hat verborgene klassische Druckknöpfe und ist ebenfalls schön geweathert. Es sieht aus, als sei es von langen Ritten etwas ausgebleicht und staubig.

Über dem Hemd trägt John dann seine lederne Weste mit Sheriffstern. Die Weste macht einen schönen speckig, getragenen Eindruck.

Das Rückenteil der Weste ist unterhalb der Schultern so wie im Film aus Stoff. Sie ist toll verarbeitet und scheint aus echtem Leder zu sein. Die Taschen sind übrigens echt.

Das rote Halstuch entspricht nicht ganz der filmischen Vorlage. Da wirkt es eher rosa oder sehr stark ausgeblichen. Wobei ich finde, dass das kräftigere Rot einen schönen Farbakzent setzt und für mich besser zum Duke passt als die Farbe Rosa (vielleicht dachten sich die Macher das ja auch).

Die braune Jacke kann alternativ zur Weste, aber auch problemlos darüber getragen werden. Kragen und die umgeschlagenen Manschetten sind aus einem dunkleren Stoff gefertigt. Die Jacke ist filmgenau umgesetzt, hat funktionsfähige kleine Knöpfe und Knopflöcher und auch die aufgesetzten Taschen sind keine Attrappe.

 

Zubehör
Im Zubehör finden sich seine aus Metall gefertigte Winchester. Sie sieht sehr gut aus und die Hände sind fein auf die Waffe abgestimmt. Sie hat keine beweglichen Teile, was mich aber auch nicht weiter stört. In einer kleinen Tüte finden sich neben den Ersatzpegs und zwei Zigaretten auch noch vier Winchester Patronen aus Metall.

Ein kleines Kunstwerk für sich ist der Colt Single Action Army Revolver. Er ist aus Metall gefertigt. Die Trommel lässt sich drehen und der Hahn ist ebenfalls beweglich.

Aber damit nicht genug, die Ladeklappe kann raus geklappt werden und gibt so den Blick auf eine Metallpatrone frei, die entnommen werden kann. Alles sehr gut durchdacht.

Um auf ganz hohem Niveau zu meckern, gibt es doch eine kleine Abweichung zum im Film getragenen Revolver Da scheinen mir die Griffschalen deutlich heller zu sein und die Halbschalen sind auf dem Griffsteg des Peacemakers verschraubt.

Rooster Cogburn genehmigt sich gerne mal einen Whiskey.

Einmal stürzt er sogar betrunken vom Pferd. So darf der Flachmann als wichtige Requisite natürlich nicht fehlen.

Die Flasche hat ein gedrucktes Etikett. Auch dieses Zubehörteil ist wieder gut durchdacht, denn der Korken kann aus der Flasche gezogen werden, wenn Ihr Fotos davon machen wollt, wie der Duke einen Schluck aus der Pulle nimmt. Der Whiskey in der Flasche dürfte für meinen Geschmack allerdings etwas transparenter sein.

Und um noch mal Erbsen zu zählen, das Etikett der Flasche weicht etwa von der Vorlage ab. Während die Filmrequisite in dem Kreis in der Mitte des Etiketts ein Porträt zeigt, ist bei dem Zubehörteil die Silhouette eines Hahns abgebildet.

Da ich den Film aktuell nicht noch mal besichtigt habe, kann ich jedoch nicht sagen, ob möglicherweise nicht ein zweiter Flachmann im Film auftaucht. Vielleicht ist der Hahn aber auch eine liebevolle Anspielung seitens Kaustic Plastik auf den „Rooster.“

Ein weiteres kleines gut beobachtetes Detail ist der metallene Armreif, den John Wayne meines Wissens seit Red River in jedem Film getragen hat.

In aller letzter Minute kam noch ein weiteres kleines Detail auf Anregung von Sammler Dean Knight hinzu. Wie wäre denn eine selbstgedrehte Zigarette, die man dem Duke in den Mundwinkel stecken kann? Eine Anregung, die man bei Kaustic Plastik gerne aufnahm und umsetzte. Leider waren die Boxen zu diesem Zeitpunkt schon gedruckt, sonst hätte Dean auch noch einen Credit für seine Idee auf der Verpackung bekommen. Von Dean gibt es übrigens ein gutes early Review Video auf YouTube.

Wie schon Peter Sellers kommt auch John Wayne mit einer runden magnetischen Basis. Vorne ist eine goldene Plakette mit den JW Initialen angebracht. Die Standfläche zeigt einen Holzboden.

Hier endet das Zubehör der regulären Version. Die Deluxe Version kommt dann noch mit drei Extras. Da ist zum einen eine schön gearbeitete Stofftasche, die sich natürlich auch öffnen lässt.

Ferner gibt es noch eine Western-typische Kaffeekanne und einen Becher, der vielleicht eine Spur zu klein ausgefallen ist. Die Requisiten sehen alle gut aus. Und es ist natürlich schön die Figur noch mit ein paar zusätzlichen Requisiten für Fotos interagieren zu lassen. Ich kann nicht sagen, ob diese Requisiten auch im Film auftauchen, aber meine bisherigen Erfahrungen mit den Herstellern sprechen dafür, dass dem so ist. (Ich werde das mal bei Gelegenheit überprüfen).

Die Exclusive Version kommt mit einem ebenfalls limitierten Poster nach dem Cover der Box, gestaltet von Giada Giusti.

Und einer Dioramabasis mit einer kleinen Feuerstelle. Die Basis ist ebenfalls magnetisch und schön bemalt. Sehr gut sieht hier die Glut des Feuers aus. Enthalten ist auch ein Gitterrost aus Plastik, der auf dem Stein platziert werden kann. Wie auf den Promobildern bietet es sich an, darauf dann die Kaffeekanne und den Becher zu stellen.

Will man die Basis vielleicht auch für eine andere Figur ohne magetische Füße verwenden, geht auch das. Denn es gibt einen Halter mit U-Grip, den man auf die Basis stecken kann. Braucht man den Halter nicht, kaschiert ein kleiner Beutel die Öffnung.

 

Fazit
Es gibt da draußen einige Hersteller, bei denen sicherlich nicht nur ich mich manchmal frage, was ist denn das für eine bescheuerte Umsetzung oder doofe Konstruktion? Ihr kennt das sicherlich, man möchte dann einfach ausrufen, können die nicht mal für ‘nen Groschen nachdenken? Eine Kritik die auf Infinite und Kaustic Plastik in keinster Weise zutrifft. Mann merkt immer, dass da Ideen und ein durchdachtes Konzept dahinterstecken. Seien es die magnetischen Basen oder der sehr detaillierte Revolver.

Auch sind die Hersteller immer bemüht, noch eine extra Meile zu gehen und die bestmöglichen Materialien zu benutzen. Ich folge Kaustic Plastic bereits seit den frühen Tagen der römischen Legionäre und Gladiatoren. Es ist toll zu sehen, wie sich die Produkte kontinuierlich weiterentwickeln. Für mich spielen sie spätestens seit den letzten Figuren in der ersten Liga und sind dabei, was die Themenwahl betrifft, um einiges origineller als viele Mitbewerber, wofür auch John Waye wieder ein exzellentes Beispiel ist.

Es gibt zwar ein paar kleinere Ungenauigkeiten, was die filmische Authentizität einiger kleinerer Details betrifft, die ich fürs Protokoll in meinem Text nicht unerwähnt gelassen habe, aber um ganz ehrlich zu sein, kann ich da leicht drüber hinwegsehen. Es juckt mich also nicht wirklich und kostet nur einen Punkt bei der Filmauthentizität.

John Wayne ist eine rundum gelungene Figur, an der alle Western-Fans und Liebhaber des klassische Hollywoods mit Sicherheit viel Freude haben werden.

Ich freue mich schon sehr auf Bela Lugosi und Charlie Chaplin.

Weitere Fotos findet Ihr im Facebook-Album.

Den Duke findet ihr natürlich auch hier.

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Die Exclusive Version bekommt Ihr bei Kaustic Plastic.

Bewertung

  • Verpackung 9
  • Sculpting 9
  • Paintjob 10
  • Body / Beweglichkeit 8
  • Outfit 10
  • Zubehör 10
  • Filmauthentizität 9
  • Gesamteindruck/FunFaktor 9
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Summary

John Wayne ist eine rundum gelungene Figur, an der alle Western-Fans und Liebhaber des klassische Hollywoods mit Sicherheit viel Freude haben werden.

9.3 Fantastic

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