Andreas Hofer

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von Jürgen Bethe
Heute ein kleiner Sprung ins Napoleonische zum Tiroler Freiheitskampf des Jahres 1809 und seiner Hauptfigur, Andreas Hofer.

Von Meran, am Fuße der alten Stammburg Tirol, zweigt gegen Norden das Passeiertal ab, die Heimat des Freiheitshelden Andreas Hofer. Kurz vor dem Hauptort St. Leonhard befindet sich der Sandhof, das Geburtshaus Andreas Hofers.
Neben der Gastwirtschaft betrieb er auch noch Wein- und Pferdehandel. Am 21.07.1789 verehelichte er sich mit Anna Ladurner aus Algund, bei Meran. Aus dieser Ehe entsprossen sieben Kinder, sechs Mädchen und ein Knabe mit den Namen Johann.
Im Jahre 1796 griff Hofer erstmals, in einer Meraner Schützenkompanie, zu den Waffen und Verteidigte den Süden Tirols gegen die Napoleonischen Eindringlinge auf dem Tonalepaß. In diesem Zeitraum fand auch die Schlacht bei Spinges statt, wo das “ Mädchen von Spinges “ Katharina Lanz die Feinde mit einer Heugabel von der Friedhofsmauer in die Flucht schlug und Spinges tapfer gegen den Feind verteidigte.
Ein Jahr später war Hofer bereits Hauptmann bei seinen Passeirern Schützen. 1805 kämpfte er mit seiner Kompanie zusammen mit der österreichischen Südarmee in Trient. Noch in diesem Jahr wurde Tirol im Frieden von Preßburg vom Stammland Österreich abgetrennt und auf Napoleons Diktat an Bayern abgetreten. Schwersten Herzens musste Erzherzog Johann von Österreich mitansehen, wie sein geliebtes Tirol unter Fremde Herrschaft geriet. Obwohl die neuen Herrscher versprachen die Rechte und Gebräuche der Tiroler zu achten, kam es anders. Die religiösen Gefühle der Bevölkerung wurden aufs gröbste verletzt. Klöster wurden aufgehoben und deren Besitz beschlagnahmt. Das Glockenläuten und die Christmetten wurden verboten. Im Jahre 1808 wurde auch der Name Tirol getilgt und es wurde fortan Südbayern genannt. Nun war das Volk in Kampfstimmung und es wurden landauf, landab Hofers Laufzettel verteilt und die Botschaft verkündete: Mander, `s isch Zeit!

Anfang April des Jahres 1809 gab es vereinzelte Kämpfe im Pustertal und in Sterzing. Der Hauptkampf musste aber in Innsbruck ausgefochten werden, da dort die Bayern ihre größte Truppenmacht stationiert hatten.
Am Morgen des 12. April 1809, nachdem die Tiroler die Messe gehört hatten, kam es zur ersten Bergiselschlacht. Nach siegreichem Ausgang der Schlacht für die Tiroler, war nunmehr in ganz Deutschtirol der Feind niedergerungen. Am 20. April 1809 wurde auch Welschtirol, das Trentino, zurückerobert und somit war am 27.April 1809 Tirol, von der Zugspitze im Norden bis zum Gardasee im Süden, vom Feinde befreit. Lediglich die Festung Kufstein befand sich noch in den Händen der damaligen Besatzer.
Während Tirol erfolgreich befreit wurde, musste die österreichische Armee im süddeutschen Raum, untere Erzherzog Karl, empfindliche Rückschläge hinnehmen und sich auf Innerösterreich zurückziehen. Tirol war nun wieder vom Feinde bedroht. Napoleon befahl nun Marschall Lefèbre, Tirol erneut zu unterwerfen. So rückten Napoleons Truppen in den ersten Maitagen wieder in Tirol ein. Auf den Vormarsch nach Innsbruck brandschatzten und plünderten die Eindringlinge. In Schwaz wurden an die 420 Häuser niedergebrannt.
Am 19. Mai rückte Marschall Lefèbre in Innsbruck ein. Wieder sammelte Hofer um sich seine engsten Kampfgefährten, stellvertretend für all die anderen nennen wir, den Haller Schützenkommandant Josef Speckbacher, Pater Joachim Haspinger , den Mahrerwirt Peter Mayer aus Brixen und den Olanger Peter Sigmair. Um nicht zu vergessen seinen getreuen Schreiber Kajetan Sweth.
Am 25. Mai 1809 kam es zur zweiten Bergiselschlacht, wo die Tiroler wiederum erfolgreich den Feind besiegten. In der Nacht zum 30. Mai zogen sich die feindlichen Truppen von Innsbruck zurück. Als nach dem 9. Juni nun auch Welschtirol wieder von Feinde gesäubert wurde, konnten die Tiroler wieder aufatmen. Tirol war nun innerhalb kürzester Zeit zum zweitenmal befreit. Aber wie lange? Am 22.Mai 1809 siegten die österreichischen Truppen unter Erzherzog Karl bei Aspern.
Am 5. und 6. Juli folgte die unglückliche Schlacht bei Wagram. Obwohl dieser Sieg der Franzosen für die österreichischen Truppen nicht vernichtend war, schloß Erzherzog Karl einen voreiligen Waffenstillstand. Nach diesem Waffenstillstand, der am 12. Juli 1809 in Znaim unterzeichnet wurde, rückte Erzherzog Karl seine Truppen aus Tirol ab. Das Kaiserhaus ließ Tirol im Stich! Ende Juli marschierten Franzosen, Bayern und Sachsen in Tirol ein. Napoleon befahl den Marschall Lefèbre Tirol zu unterjochen und es für seinen Freiheitswillen hart zu bestrafen. Tirol griff erneut zu den Waffen. Neben vereinzelten Kämpfen in Sterzing, der Sachsenklemme und der Pontlatzer Brücke, kam es am 13. August zur dritten Bergiselschlacht. Ohne österreichische Hilfe gelang es den Tirolern Freiheitskämpfern, auch diesmal wieder siegreich aus diesen Kämpfen am Bergisel hervorzugehen. Zum drittenmal war nun Tirol im Heldenjahr 1809 von den Feinden befreit. Der Sandwirt zog daraufhin als Regent des Landes Tirol in die Innsbrucker Hofburg ein.
„ Nu, wenn`s Landl g`rad mi hab`n will, so soll`s mi halt hab`n. So guat i`s Regier`n dermach, wer i`s woll mach`n. Aber nur im Namen des Kaisers: so und nit anders “; mit diesen Worten trat der Oberkommandant von Tirol seine Regierungstätigkeit an.

Am 14. Oktober wurde nun der Friedensvertrag von Schönbrunn unterzeichnet. Hier wurde über das Schicksal Tirols die letzte Entscheidung gefällt. In diesem Vertrag musste Kaiser Franz auf Tirol verzichten und es den Feinden überlassen. Tirol war nun wieder unter fremder Herrschaft. Die Tiroler wussten aber noch nichts von diesem Unglück. Als man erfuhr hielt man es vorher für eine Lüge. Als immer mehr fremde Truppen ins Land strömten, mussten sie es glauben. Die Landesverdeitiger formierten sich in Innsbruck. Als Boten vom Kaiser, Hofer persönlich vom Schönbrunner Frieden berichteten und ein Schreiben von Erzherzog Johann überbrachten, der den Oberkommandanten darin aufforderte jeden Widerstand unterbleiben zu lassen. Hofer wollte zunächst die Landesverdeitiger zum Rückzug auffordern, da wurde er von einigen seiner Mitstreiter, voran der Kapuzinerpater Haspinger, zum weiterkämpfen bedrängt. Sie bezeichneten das Schreiben Erzherzog Johann als eine Fälschung des Feindes um die Tiroler zu täuschen. Hofer ließ sich überzeugen und es kam am 1. November zur vierten und letzten Bergiselschlacht. Die Tiroler mussten sich bereits nach einigen Stunden vom Bergisel zurückziehen. Die Übermacht des Feindes, und ohne die Hilfe des Kaisers, konnten die Tiroler diesmal die Kämpfe nicht standhalten. Es kam noch zu einigen kleineren Kämpfen um Sterzing und der Mühlbacher Klause. Noch einmal rief er zu den Waffen: Hofers letztes Aufgebot. Es kam am 16. November am Küchelberg oberhalb Merans zu Kämpfen. Es wurden die Franzosen aus Meran und St. Leonhard zurückgedrängt und zur Ergebung gezwungen. Am 8. Dezember kehrte nun Frieden ins Land ein. Tirol blieb vom Feinde besetzt! Es wurde nun auf die Führer der Freiheitskämpfer, vor allem auf Andreas Hofer ein Kopfgeld ausgesetzt. Hofer flüchtete auf die nahegelegene Pfandler Alm, wo er sich in der Hütte versteckte. Bei ihm waren seine Frau, Sohn Johann und sein getreuer Schreiber Kajetan Sweth. Hofer wurde von Franz Raffl an die Truppen Napoleons verraten. Am 28.01.1810 wurde Hofer auf der Pfandleralm von französischen und italienischen Truppen verhaftet, mit ihm seine Frau Anna, sein Sohn Johann und der Schreiber Sweth. Man brachte ihn zuerst nach Meran, Bozen und am 5. Februar nach Mantua. Am 20. Februar wurde Andreas Hofer in Mantua erschossen.

Beim guten Andreas war wieder Eigenbau angesagt. Lederhose, Hosenträger, Weste & Hut sind komplett gebaut. Seine Jacke habe ich aus 2 Südstaatenjacken aus dem CW “zusammengeschneidert”. Säbel und Gürtel sind auch von mir (hier bitte das Monogramm nicht mit dem eines anderen Östereichers verwechseln. A. H. steht für Andreas Hofer!!!)Die Base ist ein Bilderrahmen den ich noch ein bisschen ausgeschmückt habe. Das Federvieh, der Baumstumpf und die Säge sind Flohmarktfunde.

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