Ich liebe das Kino und insbesondere der Phantastische Film hat es mir angetan. Seit ich als Kind Frankensteins Braut im Sonntagsnachmittagsprogramm gesehen habe, gehören die Horror Klasiker der 30er Jahre zu meinem Lieblingen. Kaum ein anderes Studio verbindet man so sehr mit den Horrorfilmen jener Zeit wie Universal. Lon Chaney, Bela Lugosi und Boris Karloff wurden hier zu Stars. In der ersten Hälfte der 30er Jahre entstanden Filme wie Dracula, Frankenstein, Frankensteins Braut, Die Mumie und Der Unsichtbare.
1936 hatten die Laemmles dann zu hoch gepokert und verloren die Kontrolle über ihr Studio. Die neuen Entscheidungsträger hatten kein Interesse an Horrorfilmen und so verschwand das Thema für einige Jahre von der Agenda. Erst eine ständig ausverkaufte Wiederaufführung von Dracula und Frankenstein, mit Schlangen rund um den Block, zeigte dass das Publikum nach wie vor Appetit auf Horror hatte. Das führte zu einem Umdenken und bescherte uns den dritte Auftritt von Boris Karloff in Frankensteins Sohn und den Durchbruch von Lon Chaney Jr. in Der Wolfsmensch. Es folgten weitere Fortsetzungen zu den bekannten Monsterthemen, jedoch ließ die Qualität deutlich nach. Mit Frankenstein trifft den Wolfsmenschen begann dann der große Monstermix und es folgten eine ganze Reihe schwächerer B-Filme.
In den 50er Jahren ersetzt Science-Fiction weitestgehend das Horror-Genre. Monster kommen jetzt aus dem Weltall oder sind Mutationen fehlgeschlagener Experimente. Besonders die Universal Filme von Jack Arnold fanden ihren Platz im Pantheon der Genreklassiker. Hervorzuheben ist hier natürlich Der Schrecken vom Amazonas oder im Originaltitel Creature from the Black Lagoon Die erst spät gewürdigte Milicent Patrick schuf hier ein fantastisches Creature-Design und der sehr erfolgreiche Film bescherte der Riege der Universal Monster einen kultigen Neuzugang.
Der Kiemenmann wurde von zwei Darstellern verkörpert, Ricou Browning spielte ihn in den Unterwasser Szenen und Ben Chapman verkörperte ihn in den Aufnahmen auf dem Universal Gelände.
Sideshow Universal Monsters.
Der Gill Man fand bereits seinen Weg in die beiden Universal Linien von Sideshow, die Ende der 1990er, Anfang der 2000er Jahre erschienen. Sideshow startet zunächst mit einer 8 Inches Linie und brachte danach auch die meisten der Universal Monsters auch in 1/6.
Nach gut 20 Jahren sind viele der Figuren, nicht mehr ganz State of the Art, vor allem die menschlichen. Wir hoffen ja sehr, dass Sideshow oder auch ein anderer Hersteller die Klassiker des Genres in aktualisierter Form mal neu auflegt.
Wenn es bisher auch keine neue große Universal Monsters Linie in unserem Lieblingsmaßstab gibt, so haben in der Letzten Zeit doch einige Hersteller ein paar Klassiker angekündigt. So bringt Star Ace einen Bela Lugosi als “Murder” Legendre aus White Zombie, kein Universal Film aber die Figur war neben Max Schreck aus Nosferatu und Fredric March als Mr. Hyde (Paramount) auch Teil der Sideshow Linie. Kaustic Plastik und Infinite Statue bringen Bela Lugosi als Dracula und von Mondo erschien der Gill Man aus Creature from the Black Lagoon.
Auch in kleineren Maßstäben sind die Universal Monsters wieder en vogue, sei es als 7 Inches Actionfigur von NECA oder in einer 1:10 Statuen Linie von Iron Studios. Das Thema Universal Monsters liegt also wieder spürbar in der Luft. Hoffen wir mal, dass da auch noch mehr in 1/6 folgen wird.
Werfen wir nun einen Blick auf den Gillman aus Creature from, the Black Lagoon von Mondo.
Verpackung
Die Firma Mondo mit Hauptsitz in Austin, Texas startete als Hersteller von Filmpostern und schuf in der Zusammenarbeit mit großartigen Künstlern sehr gefragte Siebdrucke.
Das Angebot wuchs mit den Jahren um Soundtracks, Spielzeug, Kleidung, Bücher, Spiele und Sammlerstücke für Klassiker aus der Popkultur in Vergangenheit und Gegenwart. Mir dem Hintergrund als Hersteller von Filmplakaten, wundert es natürlich nicht, dass auch die Box ein tolles Postermotiv auf dem Cover trägt. Als Vorlage hierfür, diente ein Aushangfoto des Films,
Der gefragte Illustrator Jason Edmiston schuf auf dieser Basis das sehr filmische Cover der Box.
Die Rückseite ist vor allem informativ und bildet alle Einzelteile des Inhalts ab.
Das Cover lässt sich aufklappen und gibt den Blick frei auf ein Fenster durch das man die Figur und die Zubehörteile in Augenschein nehmen kann. Die Rückseite des Deckels zeigt eine Sumpflandschaft und den Creature Schriftzug in der oberen linken Ecke. So kann die Rückseite des Frontcovers dann auch gleich als Hintergrund für Fotos verwendet werden.
Inhalt
Die Figur kommt mit insgesamt drei Köpfen. Neben dem Standardkopf auf der Figur kommt der Gillman mit zwei weiteren Köpfen, einem Kopf mit offenem Mund und einem Unterwasserkopf, der sich vor allem in den Augen unterscheidet. Passend zu diesem Kopf gibt es noch ein Paar Schwimmhände und ein paar Schwimmfüße.
Zusätzlich gibt es noch die fossile Hand, die am Anfang des Films bei einer wissenschaftlichen Expedition gefunden wird. Ein Fund, der die weitere Geschichte des Films in Gang setzt.
Köpfe
Die Köpfe sind schön modelliert und lassen sich leicht wechseln. Auch toll dass es zwei Ausdrücke gibt, was den Fotos mit der Figur zu gute kommt. Für den Unterwasserkopf und die Schwimmhände und Schwimmfüße hatte ich bisher keine Verwendung. Das wäre wohl was für Aufnahmen mit einem Unterwasserhintergrund oder vielleicht sogar für Bilder in einem Aquarium.
Body und Beweglichkeit.
Der Körper sieht wirklich fantastisch aus. Durch die Texturierung der Schuppenhaut springen die Gelenke am Torso nicht so ins Gesicht Über den Fußgelenken und den Ellenbogengelenken wurde eine Manschette aus weichem Kunststoff angebracht, was die Gelenke schön kaschiert
Der Körper hat eine gute Standfestigkeit. Die Beweglichkeit der Gliedmaßen ist etwas eingeschränkt, aber es ist ja auch kein Charakter von dem man Yoga-Posen erwartet. Ein paar typische Filmposen lassen sich aber gut darstellen.
Zubehör
Da der Kiemenmann auch im Film mit keinen Requisiten hantiert, fallen sie auch bei der Der Mondofigur fast gänzlich weg und es gibt neben den Austauschköpfen, Händen und Füßen nur die fossile Hand als kleines Extra. Es wäre natürlich eine Option gewesen ihn mit ein paar Requisiten seiner menschlichen Gegner auszustatten, wie z.B. einem Netz oder einer Harpune.
Fazit
Die Umsetzung als Figur ist gut durchdacht und gelungen. Da sie ja kein Kostüm trägt, bestand die Gefahr, dass sichtbare Gelenke den visuellen Eindruck trüben könnten, aber glücklicherweise fallen sie kaum ins Gewicht. Jeder Universal Monsters Fan wird diese Figur mit Sicherheit lieben und viel Spaß an der Würdigung des tollen Creature-Designs haben, Ich freue mich jedenfalls sehr über diese Ikone des klassischen Horrorfilms.
Bewertung
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Verpackung
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Sculpting
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Paintjob
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Body Design
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Beweglichkeit
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Zubehör
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Filmauthentizität
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Gesamteindruck/FunFaktor
Jeder Universal Monsters Fan wird diese Figur mit Sicherheit lieben und viel Spaß an der Würdigung des tollen Creature-Designs haben.