Feedback zu Memento Mori

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Mal wieder ein kleines Feature in eigener Sache. Im Mai 2013 habe ich einen Artikel zu meiner persönlichen Hobbygeschichte gebracht. Von der Kindheit mit Big Jim, über das Sammeln von Actionfiguren bis zu meinen Comics und Action-Figure District. Heute schreibe ich über das Feedback zu meiner Plastic Passion.

Diejenigen unter Euch, die ihre Figuren nicht einfach nur in die Vitrine stellen, sondern auch mit ihnen „spielen“, aufwändige Fotos machen oder ganze Fotocomics inszenieren, kennen das sicher. Da hat man ein Foto gemacht, dass man selbst so richtig geil findet, man will es natürlich mit der Welt teilen, postet es bei Facebook und bekommt gerade mal drei „Likes“ dafür. Oder man hat eine gelungene Szene inszeniert, muss selbst über den Witz darin jedes Mal lachen und teilt es in einem Forum in der frohen Erwartung euphorischer Kommentare. Die Szene ist so gut, da werden doch sicher viele was zu schreiben. Und dann wieder die Enttäuschung darüber, dass es nur zwei oder drei Kommentare gibt.
Mir ist das wiederholt passiert und manchmal ist das schon frustrierend.

Klar, wir machen solche Sachen natürlich, weil wir Spaß daran haben. Aber eine Geschichte erzählt man sich ja nicht selbst, sondern schreibt sie für Leser und bei der ganzen Arbeit, die man sich macht, hofft man natürlich auf möglichst viel positives Feedback. Das geht dann runter wie Öl und an konstruktiver Kritik wachsen wir.

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Ich kenne Kollegen, die mit viel Herzblut, einen Figurencomic gemacht haben und irgendwann aufgaben, weil die Resonanz so gering war. Als Leser und Surfer im Internet können wir uns da alle an die eigene Nase packen. Wie oft sind wir einfach nur schreibfaul und schaffen es nicht einmal einen läppischen Like-Button zu klicken. Ich nehme mich da selbst gar nicht aus. Wie oft ließ ich eine gute Arbeit unkommentiert oder wollte es später nachholen und habe es dann einfach vergessen. Likes verteile ich, wenn mir Bilder und Arbeiten gut gefallen hingegen recht großzügig.

Umso erfreulicher ist es dann natürlich wenn man feststellt, dass die eigene Arbeit wahrgenommen wird. Heute möchte ich ein paar dieser positiven Erlebnisse mit euch teilen.
Wenn ich mir das so ansehe, habe ich eigentlich wirklich keinen Grund mehr zu meckern. Und bei so viel positiver Rückmeldung wäre es ja auch langsam mal an der Zeit mit der vierten Season vom Memento Mori anzufangen.

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Vor ein oder zwei Jahren sprach mich auf der Actionfigurado in Duiven eine junge Frau an. Durch meinen MiniMe, der immer mal wieder in Bildern auftaucht, werde ich bei solchen Anlässen, gelegentlich von mir fremden Menschen erkannt.

„Herr Baltes?“
„Äh ja..?“
“Ich bin ein großer Fan Ihres Memento Comics…
dürfte ich wohl ein Foto von ihnen für unser Fashion-Doll-Forum machen?“
Sie drückte mir eine Ken Figur in die Hand und ich lächelte in die Kamera. Passiert mir auch nicht jeden Tag.

Sehr viel Spaß hat mir dann der Deh zu Horrorland gemacht. Im zweiten Trailer zum Film tauche ich auch ein paar Mal kurz auf.

Michael Beyer alias Lino Endorphino machte dann auch noch gleich ein Interview mit mir fürs VIRUS Magazin. Mittlerweile habe ich für VIRUS auch  im Rahmen der von S.P.A.C.E betreuten Freakin Figures Reihe ein paar Artikel geschrieben und mein eingesendetes Bild zum 10. Virus Geburtstag wurde in der Jubiläumsausgabe als Poster gebracht.

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Mein Memento Mori Comic wurden dann im letzten Sommer beim Comicsalon Erlangen in einem Vortrag von Arne Schulenberg, der die Fotocomic Serie Union der Helden macht, vorgestellt.
Der Vortrag wurde von Splashcomics aufgezeichnet. Mit deren freundlicher Genehmigung, durfte ich den Extrakt zu Memento Mori auf die District YouTube Seite stellen.

Und als Krönung kamen meine Comics dann letztes Jahr auch noch zu literaturwissenschaftlichen Weihen. Victoria Goodwin, Assistant Professor of Languages & Communications at Prairie View A&M University schrieb einen 15 Seiten umfassenden Artikel mit dem Titel “Customized action figures: Multi-dimensional fandom and fannish fiction” für das Journal of Fandom Studies. Man kann die Publikation oder auch nur den Artikel unter dem angegebenen Link kaufen.

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Versteht sich natürlich, dass ich aus rechtlichen Gründen den Artikel hier nicht komplett veröffentlichen darf. Aber es gibt ein paar kleine Auszüge:

Unlike fan fiction’s infamous Mary Sue character template, a Mini-Me is not necessarily idealized or disguised, nor does it invariably save the day and/or tragically die. Robinson’s Mini-Me is not admired or even liked in his Toyville stories. In Memento Mori, Baltes’s Mini-Me appears amidst crowd scenes or in minor walk-on roles (2010a). If characters notice him, they wonder who he is and why he is there, undermining the fan’s intrusion into their world even as they call attention to his presence within it. In other photostories, Baltes’s Mini-Me is a film director. However, he is only nominally in charge of a cast and crew with their own ideas and agendas. They embody a common perception of the creative process in which characters have minds of their own, pulling narratives in unplanned and unexpected directions. Instead of Mary Sue’s self-aggrandizement, Mini-Me figures offer fans’ self-effacement, self-mockery and self-awareness of their meta-textual status.

Meta-textual photostories feature action figures aware of their owner’s and audience’s existence, even as they interact with Mini-Me action figures. As one Toyville inhabitant explains, ‘we are but a facet of MiskatonicNick’s imagination! Without him we are nothing but, well, lumps of plastic and scraps of cloth!’ (Robinson 2004). Often meta-textual photostories show¬case owners’ acquisitions or expertise. It isn’t bragging if a one-sixth proxy does it. ‘The Subura Secret’ displays various items from Baltes’s collection as props for a movie (actually the photostory Memento Mori), and identifies Baltes’s Mini-Me as that film’s director. The same photostory then frames a tutorial on adding sword wounds to an action figure as make-up and special effects preparations to join the cast and crew filming Memento Mori. Finally, characters break the fourth wall, with Baltes’s Mini-Me asking readers to avoid spoilers and to post comments (2010c). Such construc¬tions join literary and media traditions of humans interacting with toys who come to life. They also illustrate fans’ complex uses of fan objects as transitional objects.

Even when photostories create original narrative worlds and characters, authors frequently draw upon existing associations as a means to establish characters’ personalities quickly and easily. For example, Baltes uses a Daniel Craig head sculpt due to ‘the association with a hero (James Bond). So Daniel makes a good hero in my story as well’ (2010b). For his other main protagonist, Baltes uses a generic head sculpt because of its versatility. Changes in lighting and camera angle make its ‘facial expressions … look different … sometimes thoughtful, sometimes angry and sometimes amused’ (2010b). However, it also reminds him of a similar character from a relevant television series. Using a Daniel Craig head sculpt does not make Memento Mori an Alternate Universe transplanting James Bond to ancient Rome. However, such authorial decisions deliberately exploit action figure fandom’s multi-dimensionality by drawing upon fan knowledge and cultural capital.
Associations from popular culture texts offer readers insight into certain characters, such as Baltes’s heroic protagonist.

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